6. November 2023, 19:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Aktuell bereitet sich Usher auf seinen nächsten großen Auftritt vor. Der US-Superstar wird in der Halbzeitshow des Super Bowls am 11. Februar 2024 in Las Vegas auftreten. Im Privatleben jedoch hat die R&B-Legende Sorgen, die jeden anderen Familienvater auf dieser Welt treffen können. Einer seiner Söhne, Usher „Cinco“ Raymond V, leidet an Diabetes Typ 1. Wie er und seine Ex-Frau mit der unheilbaren Krankheit des gemeinsamen Kindes umgehen, verriet er kürzlich.
Gemeinsame Kinder schweißen zusammen – meist auch, wenn die Eltern längst getrennt sind. Kommt dann noch eine Erkrankung des Nachwuchses hinzu, wird das Band für gewöhnlich noch stärker. Nicht viel anders geht es da Usher und Tameka Forster, die sich bereits 2009 nach nur zwei Jahren Ehe scheiden ließen. Zusammen bekamen sie Sohn Usher „Cinco“ Raymond V. Bei dem heute 15-Jährigen wurde 2014, im Alter von 6 Jahren, Diabetes Typ 1 diagnostiziert.
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Übersicht
So machte sich Diabetes-Typ-1 bei Ushers Sohn bemerkbar
Vorausgegangen waren Veränderungen bei Gewicht und Energielevel im Vergleich zur Entwicklung von Ushers anderen Kindern. „Es gab auffällige Unterschiede in ihrem Aussehen, die mich dazu veranlassten, ihren Arzt einzuschalten und mich zu erkundigen, was möglicherweise los sein könnte“, verriet der mehrfache Grammy-Gewinner dem US-Gesundheitsportal „Healthline“.
Außerdem können etwa Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit oder verschwommene Sicht erste Anzeichen für die Autoimmunerkrankung sein.
Was ist Diabetes Typ 1?
Bei der chronischen Stoffwechselkrankheit, an der übrigens auch Deutschlands Tennisstar Alexander Zverev seit dem Kindesalter leidet, produziert der Körper zu wenig Insulin. Grund ist ein Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die eigentlich dafür zuständig sind. Durch das lebenswichtige Stoffwechselhormon wird der durch Nahrung aufgenommene Zucker normalerweise in die Körperzellen transportiert und dort in Energie umgewandelt.
Fehlt das Insulin allerdings, dann sammelt sich der Zucker und es entsteht eine hohe Zuckerkonzentration. Die Nahrung kann vom Körper nicht verwertet werden. So können eine Reihe von Beschwerden auftreten, unter anderem Bewusstseinsstörungen oder gar Bewusstseinsverlust (diabetisches Koma). Von Diabetes Typ 1 betroffene Personen müssen sich deshalb regelmäßig spritzen, um einen normalen Blutzuckerspiegel zu gewährleisten. Die Krankheit beginnt meistens im Kindes- oder Jugendalter und ist bislang nicht heilbar. Also muss das Insulin ein Leben lang über eine Spritze entsprechend zugeführt werden, wie auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit zu lesen ist.
Anders als etwa bei Typ-2-Diabetes, der unter anderem durch Bewegungsmangel, falsche Ernährung und Übergewicht gefördert wird, spielt hierbei ein gesunder Lebensstil keine Rolle. Es ist eine Autoimmunreaktion, die den Typ-1-Diabetes auslöst. Eine Vorbeugung ist nicht möglich.
Eine lebenslange Reise
Seit Usher vor mehr als zehn Jahren von der Erkrankung seines ältesten Sohnes erfahren habe, habe er sich eine Menge Wissen darüber angeeignet. Vertrauen, Fragen stellen und Geduld seien in diesem Zusammenhang ganz wesentliche Bausteine. Und das Bewusstsein, dass alle Beteiligten ein Leben lang damit konfrontiert sein werden.
„Eine sehr wichtige Sache ist, zu erkennen, dass dies eine sehr lange Reise ist. Und etwas, mit dem man sein ganzes Leben lang leben muss. Und wenn Ihr Kind damit lebt, dann müssen Sie es auch, weil Sie sich kümmern“, sagte er.
Usher promotet Test zur diagnose von Diabetes Typ 1
Problematisch für die Familie war die Tatsache, dass Diabetes Typ 1 bei dem damals 6-jährigen Sohn recht spät diagnostiziert wurde. Über einen entsprechenden Test hätten die heute täglichen Insulinspritzen vielleicht sogar vermieden werden können. „Es ist die eine Sache, die mir geholfen hätte … [ein] Bluttest, der mir Hinweise darauf gegeben hätte, was mein Kind [hat] … und mir geholfen hätte, darauf vorbereitet zu sein, möglicherweise zu verstehen, bevor Insulin erforderlich war“, sagte er.
Daher arbeitet Usher seit Kurzem mit dem französischen Pharma-Unternehmen „Sanofi“ und dessen „The 1 Pledge“-Bewegung zusammen, um auf die Früherkennung von Diabetes Typ 1 aufmerksam zu machen. „Diese Option möchte ich Menschen zur Verfügung stellen, deren Kinder möglicherweise an Typ-1-Diabetes leiden“, erklärte er seine Beweggründe. „Wenn ich mich ehrlich gesagt besser vorbereitet hätte, hätte ich das zu schätzen gewusst.“
Das angesprochene Screening umfasst einen Bluttest, bei dem die mit Typ-1-Diabetes assoziierten Autoantikörper der Bauchspeicheldrüseninseln untersucht werden, bevor die Krankheit fortschreitet und Insulin benötigt wird.
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Usher macht anderen Eltern Mut
Die Diagnose sei damals ein Schock für die Eltern gewesen. „Von dem Moment an, als wir über Typ-1-Diabetes sprachen, war es eine Neuakklimatisierung des Lebens. Das Leben, das wir kannten, änderte sich“, berichtete Usher in einem Interview mit „People“. „Es erfordert viel Rücksichtnahme und Engagement, weil wir alle dafür sorgen müssen, dass mein Kind die richtigen Entscheidungen trifft, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen.“
Der 45-Jährige versuchte zusammen mit seiner Ex-Frau die Krankheit zu verstehen und richtig einzuordnen. Zusammenhalt und Kommunikation seien in so einem Fall trotz der Trennung ganz entscheidend. Er wandte sich an medizinische Fachleute und Organisationen, etwa wie an das „Barbara Davis Center for Diabetes“.
„Man möchte natürlich sichergehen, dass es dem eigenen Kind und dem geliebten Menschen gut geht und dass sie alles haben, was sie brauchen“, sagte er im Gespräch mit „Healthline“. „Ich möchte jeden dazu ermutigen, sich so gut wie möglich zu informieren, um den Prozess zu verstehen.“
Doch trotz der anderen Umstände im Alltag ist die Krankheit natürlich nicht das Ende der Welt. Ein unbeschwertes Heranwachsen sei trotz einiger Einschränkungen dennoch möglich. „Es muss kein Leben ohne Spaß, ohne Erfahrungen und ohne die Aufregung sein, einfach ein sorgloser junger Mensch zu sein“, machte Usher klar. Das dürfte anderen Eltern von Betroffenen Mut machen!