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Studie

Der Effekt unterschiedlicher Trainingsgewohnheiten auf das Parkinson-Risiko

Training kann das Parkinson-Risiko vermindern
Forscher sind der Frage auf der Spur, wie genau Training beschaffen sein muss, um das Parkinson-Risiko zu minimieren Foto: Getty Images / Harbucks

3. Juni 2024, 11:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sport unterstützt die allgemeine Gesundheit und kann so auch dazu beitragen, vor Krankheiten zu schützen, darunter Parkinson. Nun sind Forscher der Frage nachgegangen, wie es um die Regelmäßigkeit von Bewegung bestellt sein muss, damit sie schützend wirken kann. Und haben dafür verschiedene Trainingsgewohnheiten verglichen. FITBOOK-Medizin-Redakteurin Melanie Hoffmann erklärt die Studie.

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Wer möglichst lange gesund leben möchte, kommt um regelmäßige körperliche Aktivität nicht herum. Egal, ob man Adipositas, Diabetes Typ 2 oder Demenz vorbeugen möchte – neben einer ausgewogenen Ernährung ist Sport das A und O. Das gilt auch, wenn es um den Schutz vor Parkinson geht. So fanden schon früher Studien heraus, dass Sport nicht nur bei Erkrankten Beschwerden lindern und das Fortschreiten von Parkinson bremsen, sondern auch vor dem Entstehen der Krankheit schützen kann (FITBOOK berichtete).1,2,3 Die Wissenschaftler der aktuellen Studie interessierte darauf aufbauend, inwieweit die Regelmäßigkeit des Trainings für das Parkinson-Risiko eine Rolle spielt.

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Ablauf der Studie

Dafür untersuchten die Forscher verschiedene Trainingsmuster und ihren möglichen Zusammenhang zu Parkinson. Zu diesem Zweck zogen sie Daten der UK Biobank heran, einer britischen Langzeitstudie, die sich mit genetischen Veranlagungen, Lifestyle- und Umwelteinflüssen und der Entstehung von Krankheiten befasst. Bewegungs- und Gesundheitsdaten von 89.400 Biobank-Teilnehmern bildeten die Basis der aktuellen Parkinson-Studie. Die Bewegungsdaten waren anhand von am Handgelenk getragenen Beschleunigungsmessern ermittelt worden.

Anhand der vorhandenen Daten zum Aktivitätsmuster der Probanden teilten die Forscher sie zunächst in zwei Gruppen ein:

  1. inaktive Gruppe
  2. aktive Gruppe
    (absolvierte das von der WHO empfohlene Maß an Bewegung in der Woche: 150 Minuten mäßiges bis intensives Training)

Letztere unterteilten sie in zwei weitere Subgruppen:

  1. Personen, die am Wochenende trainierten
  2. Probanden, die an zwei oder mehr Tagen pro Woche und über die Woche verteilt Sport trieben

Ein in der Forschung etabliertes Analyseverfahrens zum Zweck der Berechnung von Erkrankungsrisiken und Überlebenschancen fand Anwendung, um einen möglichen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Gewohnheiten im Training und einem Risiko für Parkinson zu ermitteln.4

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Wie regelmäßig muss Training erfolgen, um vor Parkinson zu schützen?

In einem Nachbeobachtungszeitraum von durchschnittlich zwölf Jahren entwickelten 329 der 89.400 Probanden Parkinson. Die Analyse der Forscher ergab, dass sowohl das Wochenendtraining als auch das gleichmäßig über die Woche verteilte Training das Risiko für die neurodegenerative Erkrankung verringerte – und zwar im gleichen Maße im Vergleich zur inaktiven Gruppe. Dieses Ergebnis blieb auch bestehen, als die Wissenschaftler weitere Analysen bei den Parkinson-Betroffenen zum möglichen Einfluss von Geschlecht, Alkoholkonsum, Diabetes-Erkrankung, Blutdruckstatus und familiärer Geschichte durchführten.

Aus diesem Grund kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Dauer des Trainings von größerer Bedeutung für das Parkinson-Risiko sein könnte als die Häufigkeit bzw. Regelmäßigkeit.

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Einschränkungen der Studie

Die Studie liefert spannende neue Hinweise zum möglichen Zusammenhang zwischen Training und Parkinson-Risiko. Aber es muss angezweifelt werden, wie repräsentativ sie ist.

Das liegt zum einen daran, dass die Daten zu ihrem Training nur im Laufe einer Woche erhoben wurden. Die Möglichkeit liegt also nahe, dass sich die Probanden, außerhalb dieser Woche bezüglich ihres Trainings anders verhielten. Es wäre sogar höchst unrealistisch anzunehmen, dass dies nicht der Fall gewesen wäre. Die meisten von uns kennen es ja sicher selbst: Es ist schwierig, immer die gleiche Trainingsroutine und -Häufigkeit beizubehalten.

Darüber hinaus wies auch der Beschleunigungsmesser, der zur Datenerhebung genutzt wurde, Schwächen auf. So konnte dieser nicht alle Aktivitäten und Bewegungen gleichermaßen gut aufzeichnen. Auch dies könnte das Bild zu den Trainingsgewohnheiten der Probanden verzerrt haben.5

Immerhin reiht sich die aktuelle Studie in die zunehmenden wissenschaftlichen Arbeiten ein, die zu dem Schluss kommen, dass Sport auch im Zusammenhang mit Parkinson eine schützende Wirkung haben kann. Weitere Forschung ist jedoch nötig, um die aktuellen Erkenntnisse zu bestätigen und zu erweitern.

Themen Krankheiten Training

Quellen

  1. Li, G., Huang, P., Cui, S. et al. (2023). Effect of long-term Tai Chi training on Parkinson’s disease: a 3.5-year follow-up cohort study. BMJ. ↩︎
  2. Johansson, M.E., van der Kolk, N.M., De Vries, N.M (2021). Aerobic exercise alters brain function and structure in Parkinson’s disease a randomized controlled trial. Annals of Neurology. ↩︎
  3. Fang, X., Han, D., Cheng, Q. et al. (2018). Association of Levels of Physical Activity With Risk of Parkinson Disease: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Network Open. ↩︎
  4. Lin, F. Lin, X., Chen, L. et al. (2024). Association of physical activity pattern and risk of Parkinson’s disease. Nature. ↩︎
  5. Bose. P. Exercise pattern study reveals lower Parkinson's risk for weekend warriors and regulars alike. Medical News. (aufgerufen am 3.6.2024) ↩︎
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