16. Juli 2024, 15:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Von vielen bejubelt und gefeiert – Taylor Swift gilt für ihre Fangemeinschaft, die sich stolz als „Swifties“ bezeichnet, fast schon als Ikone. Und auch ihre Follower-Anzahl bei Instagram bewegt sich langsam auf die 300 Millionen zu. Doch Taylor Swift ist mehr als nur ein Popstar. Laut einer aktuellen Studie soll Taylors Transparenz gegenüber ihrer eigenen früheren Essstörungen und Körperbildprobleme positive Auswirkungen auf ihre Fans haben.
Forscher der University of Vermont (UVM) haben in ihrer neuen Studie festgestellt, dass sich die „Swifties“ nicht nur durch Taylors Offenheit inspirieren lassen, sondern tatsächlich positivere Einstellungen gegenüber bestimmter Themen entwickeln. Dabei wurden die 200 beliebtesten TikTok- und Reddit-Beiträge – die auch über 8.300 Online-Kommentare umfassen – zu Taylor Swift, Essstörungen und ihrem Körperbild analysiert, um so die Auswirkungen von Swifts Offenheit über ihre frühere Essstörung auf ihre Fans zu untersuchen.1
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Übersicht
Weltweit fast 14 Millionen Menschen von Essstörungen betroffen
Laut dem Bundeszentrum für Ernährung litten im Jahr 2019 ungefähr 14 Millionen Menschen an einer Essstörung. Fast drei Millionen davon sind Kinder und Jugendliche, wobei es vermutlich eine hohe Dunkelziffer gibt, da die Krankheit oft verheimlicht wird.2
Auch über Taylor Swift ist bekannt, dass sie mit Problemen bezüglich ihres Körperbildes, Essstörungen und der Objektivierung ihres Körpers zu kämpfen hatte. Diese Themen sind nicht nur in einigen ihrer Songs verewigt, sondern wurden auch in ihrem Film „Miss America“ im Jahr 2020 angesprochen. Umso mehr zeigen die Ergebnisse der Studie nun, dass Taylor Swift einen positiven Einfluss auf ihre Fans hinsichtlich des Umgangs mit Themen wie Essstörungen oder Körperbild hat.
Ein großes Thema: die Verbundenheit der Fans
Durch die Offenlegung ihrer eigenen Erfahrungen und Probleme fühlen sich die Fans sehr mit dem Popstar verbunden. Diese Verbundenheit und Taylors Botschaften in ihrer Musik sollen nun in der Lage sein, das Verhalten der Fans oder die Einstellung zu Themen wie Körperbild und Essen zu beeinflussen. Doch was steckt dahinter?
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Die Wissenschaftler durchsuchten Social-Media-Plattformen
Die Studie wurde im Fachmagazin Social Science & Medicine veröffentlicht. Für die Untersuchung wurden zwei Social-Media-Plattformen herangezogen, die eine große Fangemeinschaft von Taylor Swift aufwiesen: TikTok und Reddit. Bei TikTok erfolgte die Datensammlung durch Wörter wie „Taylor Swift Körperbild“ und bezog die ersten 100 Beiträge mit ein. Wohingegen bei Reddit nach Suchbegriffen wie „Körperbild“ oder „Essstörung“ gesucht wurde. Auch hier umfasste die Datenanalysen 101 Posts und Kommentare.
Ablauf der Studie
Die Autoren der Studie kodierten Kommentare und Beiträge, um Muster zu erkennen und so einzelne Kategorien zu definieren. Die insgesamt vier aufgedeckten Schlüsselthemen analysierten sie, um den Einfluss eines Prominenten auf das Körperbild eines Menschen untersuchen zu können.
1. Taylor Swift und ihre Vorbildfunktion
Liebe und Bewunderung der Fans war eines der am häufigsten in den Daten auftauchenden Themen. So wurde Taylor Swift als positive Einflussquelle und Vorbild für die Genesung und dem Umgang mit Essstörungen betrachtet. Fans berichten darüber, dass Taylors Offenheit gegenüber ihrem eigenen Körperbild und Essstörungen dabei geholfen hätte, ein positiveres Körperbild zu entwickeln.
2. Objektivierung von Taylors Körper
Zu einem weiteren Schwerpunkt gehörte die Objektifizierung. So beobachtete man innerhalb der Studie, dass Taylor Swifts Körper oft objektiviert wurde. Sogar, wenn es sich um Beiträge von Fans handelte, die Bewunderung aussprachen oder verteidigend wirkten.
3. Die Verwendung von bestimmten Songs
Innerhalb der Studie wurden vor allem zwei von Taylor Swifts Songs häufig zitiert. Zum einen „Tied Together With a Smile“ und „You’re On Your Own Kid“. Vermutlich, um eigene Erfahrungen mit Essstörungen oder Körperbildproblemen mit der Community zu teilen. Wiederum andere Songs wie „Clean“ wurden von Fans auf eigene individuelle Kämpfe gegen Probleme und Genesung bezogen.
4. Antihelden-Debatte
Hier analysierte man ein von Swift veröffentlichtes Video aus dem Jahr 2022 zum Thema „Antihelden“. Genauer gesagt, handelt es sich um eine Szene, in der sich Taylor auf eine Waage stellt und dann das Wort „fett“ auf dieser erscheint. Anhand der Kommentare und Beiträge konnte beobachtet werden, dass die Fans gemischte Reaktionen auf das Video hatten. Während einige diese Szene kritisierten, verteidigten die anderen Fans den Popstar.
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Positiver Einfluss auf Fans durch Offenheit
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Tyalor Swifts persönliche Erfahrungen, ihre Musik und ihre Stimme positive Einflüsse auf ihre Fans hinsichtlich deren Körperbild sowie Essverhalten hat. Durch ihre Offenheit und Ehrlichkeit in ihren Liedern besteht Grund zur Annahme, dass sie vielen Fans dabei geholfen hat ein gesünderes Essverhalten und besseres Verhältnis zu dem eigenen Körper zu entwickeln.
Jedoch zeigen sich anhand der Reaktionen ihrer Fans auf bestimmte Themen auch die Grenzen individueller Offenlegungen auf. Beispielsweise, wenn es darum geht, umfassendere systemische Probleme wie „Anti-Fett-Vorurteile“ zu bekämpfen.3