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Täglich 200 Kalorien weniger für adipöse Senioren gesünder als eine strenge Diät

Dicke Person misst seinen Bauch mit einem Maßband
Senioren mit Übergewicht brauchen keine Crash-Diät, um gesünder zu werden. Am besten wirkt moderater Kalorienverzicht mit moderatem Sport. Foto: iStock/FredFroese
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FITBOOK Redaktion

6. August 2021, 14:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ältere Menschen mit Adipositas brauchen laut einer neuen Studie für ihre Gesundheit kein knallhartes Training und extreme Diäten. Im Gegenteil: Wer täglich moderat Kalorien reduziert und trainiert, kann seinem Herzen etwas Gutes tun.

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Wer schon einige Jahre auf dem Buckel und etwas Speck um die Hüften hat, sollte besonders auf seine Herzgesundheit achten. Die gute Nachricht: Schon eine moderate Veränderung des Lebensstils kann viel bewirken. Ältere Menschen mit starkem Übergewicht können ihrem Herzen etwas Gutes tun, wenn sie schon 200 Kalorien pro Tag reduzieren und moderat Sport betreiben. Das bringt mehr für die Herzfunktion, als wenn man nur Sport macht und seine Essgewohnheiten nicht verändert – und offenbar sogar mehr, als wenn man zum Sport noch mehr Kalorien einspart. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der American Heart Association.1

Stark Kalorien reduzieren ist nicht gesünder

Die große Überraschung der Studie der amerikanischen Herzgesellschaft: Nach Erkenntnis der Wissenschaftler bringe es wenig für die Gesundheit, wenn Erwachsene mit Adipositas (Fettleibigkeit) eine noch strengere Diät einhielten.

Der beste Effekt zeigte sich bei den Studienteilnehmern, die in Maßen die Kalorienzufuhr reduzierten und zudem vier Mal in der Woche Sport machten. Nach nur fünf Monaten hatten diese konstant ihr Gewicht reduzieren können. Zudem zeigte sich eine Verbesserung der Herzgefäße.

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Tina E. Brinkley ist Hauptautorin der Studie. In einer Pressemitteilung erklärt die Professorin für Gerontologie und und geriatrische Medizin: „Dies ist die erste Studie, die die Auswirkungen von Ausdauertraining mit und ohne Kalorienreduktion auf die arterielle Gefäßsteifigkeit untersucht, die mittels kardiovaskulärer Magnetresonanztomographie (CMR) gemessen wurde, um detaillierte Bilder der Aorta zu erhalten.“2

Wie lief die Studie ab?

Die Forscher luden 160 Erwachsene im Alter von 65 bis 79 Jahren zur Studie ein, die über 20 Wochen lief. Die Probanden litten unter Fettleibigkeit bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 bis 45 Kilogramm/m2 . Von den Teilnehmern waren 74 Prozent weiblich, 73 Prozent waren weiß. Nach einem Zufallsprinzip wurden die Probanden in eine von drei Gruppen eingeteilt:

  • nur Sport mit Essgewohnheiten wie bisher
  • Sport plus moderate Kalorienreduktion (200 Kalorien pro Tag)
  • Sport plus intensive Kalorienreduktion (600 Kalorien pro Tag)

Über den Studienzeitraum erhielten die beiden Gruppen (Sport plus Kalorien reduzieren) diätbasierte Mittag- und Abendessen, die unter den strengen Augen eines Ernährungsberaters vorgefertigt wurden. Das Frühstück machten sich die Teilnehmer selbst, allerdings auch hier nach den Vorgaben des Ernährungsberaters. Alle Probanden haben über den Studienzeitraum vier Mal in der Woche an einem überwachten Ausdauertraining teilgenommen.

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Nach 20 Wochen waren die Pfunde deutlich geschmolzen

Die Mühe hat sich für viele Teilnehmer gelohnt. Nach dem fünfmonatigen Ausdauertraining und einer mäßigen Beschränkung der Kalorienzufuhr haben viele der fettleibigen Senioren rund zehn Prozent ihres Körpergewichts verloren. Das waren im Schnitt fast 10 Kilogramm innerhalb der 20 Wochen. Die Dehnbarkeit erhöhte sich signifikant und der Blutdruck senkte sich um rund acht Prozent ab.

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Fazit: Moderat Kalorien reduzieren erhöht Herzfunktion am besten

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Änderungen des Lebensstils, die darauf abzielen, die Ausdauer zu erhöhen und die tägliche Kalorienzufuhr moderat zu senken, dazu beitragen können, die Aortensteifigkeit zu verringern und die allgemeine Gefäßgesundheit zu verbessern“, erklärt Tina E. Brinkley.

Überrascht waren die Forscher hingegen davon, dass die Gruppe, die ihre Kalorienzufuhr am stärksten reduzierte, keine Verbesserungen der Aortensteifigkeit aufwies. Und das, obwohl ihr Körpergewicht und ihr Blutdruck ähnlich stark abnahmen wie bei den Teilnehmern mit moderater Kalorienrestriktion. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kombination von Bewegung und moderater Kalorienrestriktion – im Gegensatz zu intensiverer Kalorienrestriktion oder keiner Kalorienrestriktion – wahrscheinlich die Vorteile für die Gefäßgesundheit maximiert und gleichzeitig die Gewichtsabnahme und die Verbesserung der Körperzusammensetzung und Körperfettverteilung optimiert“, so Brinkley.

Die Erkenntnis, dass eine intensivere Kalorienrestriktion möglicherweise nicht notwendig oder ratsam ist, könnte also wichtige Auswirkungen auf die Empfehlungen zur Gewichtsabnahme haben. Mit moderatem Kalorienverzicht bei moderater Sportintensität kann scheint das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei älteren Erwachsenen mit Adipositas am besten vermindert werden zu können.

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Quellen

Themen Herzgesundheit
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