31. Oktober 2021, 7:07 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Unterschiedliche Anatomien bringen auch unterschiedliche Verletzungsrisiken mit sich. Deswegen spielt auch das Geschlecht eine Rolle.
Frauen holen sich bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Volleyball, Fußball oder Tennis häufiger Kreuzbandrisse im Knie als Männer. Nach Angaben des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) reißt bei ihnen dabei im Vergleich zwei- bis achtmal häufiger das vordere Kreuzband. Auf diese höheren Verletzungsrisiken müsse man Frauen hinweisen, sagt BVOU-Präsident Johannes Flechtenmacher. „Die meisten wissen das gar nicht.“ Und auch die Langzeitfolgen sind nicht zu vernachlässigen: „Nach einem Kreuzbandriss entwickeln viele Frauen eine Arthrose.“
Stärkere X-Bein-Stellung als Problem
Ein Grund für die höhere Verletzungsquote von Frauen: Sie landen beim Springen anders als Männer. Das habe mit der stärkeren X-Bein-Stellung bei Frauen zu tun, erklärt Flechtenmacher. Das Bein bewegt sich aus diesem Grund mehr nach innen. Dies wiederum führt dazu, dass die Belastung höher ist. Es sei deshalb wichtig, darauf zu achten und eine andere Haltung zu trainieren.
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Was tun, um Verletzungen vorzubeugen?
Auch beim Skifahren haben Frauen ein höheres Risiko für Kniebandverletzungen, wie der Fachverband mit Verweis auf eigene Untersuchungen berichtet. Doch wie lässt sich das Risiko einer Verletzung beim Abfahrtsski im Winterurlaub und allgemein beim Sport senken? Orthopäde Flechtenmacher schlägt vor, präventiv sogenanntes neuromuskuläres Training zu machen. Dabei werden nicht nur die Muskeln rund um das Gelenk, sondern auch die Koordination trainiert. Beispiele für solche Übungen sind Ausfallschritte oder Kniebeugen auf einem Wackelbrett.
Der Fachmann plädiert dafür, mehr über geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Verletzungsrisiken im Sport aufzuklären. Dies hat zur Folge, dass man sich über mögliche Gefahren bewusster ist und sich besser darauf einstellen kann.
Mit Material von dpa