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Hautgesundheit

Sonnige Tage im März – brauche ich jetzt schon UV-Schutz?

Frau hält ihr Gesicht in die Frühlingssonne
Im Laufe des Tages sollte der Sonnenschutz mehrmals aufgefrischt werden Foto: Getty Images / AleksandarNakic

7. März 2025, 16:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Es liegt Frühling in der Luft! Auch wenn die sonnigen Tage derzeit der Seele guttun: Die UV-Strahlung kann der Haut jetzt schon schaden. So schützen Sie sich davor.

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Huch, was ist das für ein heller, leuchtender Ball dort am Himmel? Die Sonne ist ein ungewohnter Anblick nach den grauen Wintermonaten. Was die Seele freut, kann für die Haut aber bereits Risiken bergen. Die ist nach den dunklen Wintermonaten nämlich besonders empfindlich gegenüber der UV-Strahlung der Sonne, wie die Kölner Dermatologin Uta Schlossberger warnt. Wer an sonnigen Frühjahrstagen, mit denen wir gerade beschenkt werden, ungeschützt die Nase in die Sonne hält, bekommt womöglich die Quittung in Form eines Sonnenbrandes. Ganz zu schweigen davon, dass die UV-Strahlung für Zellschäden sorgt, aus denen sich eines Tages Hautkrebs entwickeln kann. FITBOOK sagt, wie guter Sonnenschutz im März und den anderen Frühlingsmonaten aussieht.

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Sollte ich im März Sonnenschutz auftragen? 

Ein Blick in eine Wetter-App bringt Klarheit: In vielen von ihnen ist nämlich der UV-Index zu finden. Auf einer Skala von 1 bis 11+ ist angegeben, wie hoch die gesundheitliche Gefährdung durch UV-Strahlung in der jeweiligen Region ausfällt. 

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät, Augen und Haut ab einem Wert von 3 vor der Sonne zu schützen. Der kann der Behörde zufolge schon ab März in Deutschland erreicht werden. In Bayern und Baden-Württemberg kann es auch zu einem Wert von 4 kommen, wie Auswertungen zeigen.  Auf dieser Seite des BfS können Sie jederzeit die Werte für Ihre Region nachsehen.

Was ist der UV-Index?

Das Bundesamt für Strahlenschutz definiert den UV-Index als den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der Sonnenbrand-wirksamen UV-Strahlung. Sprich: Je höher der UV-Index ist, desto schneller kann ungeschützte Haut einen Sonnenbrand erleiden. Die Skala ist nach oben hin offen – ähnlich wie die Richterskala für Erdbeben – und gibt die Stärke der Strahlung von 1 bis 11+ an.1 Der Index wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert und funktioniert auf der ganzen Welt einheitlich. Wird in Deutschland also bspw. ein Wert von 7 gemessen, hat er dieselbe Aussagekraft wie ein UV-Index von 7 in Australien.

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Wie sieht guter Sonnenschutz im März bzw. Frühjahr aus? 

„Was manche Menschen nur im Sommer anwenden, kann schon im Frühjahr wichtig sein“, so Inge Paulini, Präsidentin des BfS. Wer die pralle Sonne meidet und in den Schatten umzieht, macht schon einmal vieles richtig – auch jetzt im Frühling. „Das Wichtigste ist, intensive Sonnenstrahlung möglichst zu vermeiden. Der zweite Schritt ist, die Haut zu bedecken: Lange Ärmel, lange Hosenbeine, Hut, Sonnenbrille sind zu empfehlen“, so Paulini. Der dritte Schritt: Sonnencreme für die unbedeckte Haut.

Lippen und Augen nicht vergessen! Die Lippen bilden im Gegensatz zur Haut kein Melanin, welches als körpereigener Schutz gegen UV-Strahlung wirkt. Eine weitere Körperstelle, an der man zunächst keinen Sonnenbrand vermutet, sind die Augen. Doch auch diese können sich durch zu viel UV-Strahlung entzünden.

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Kann ich die Sonnencreme aus dem Vorjahr noch nutzen? 

Fragt man Dermatologin Uta Schlossberger, ist das oft kein Problem. „Sie müssen allerdings ein paar Tests machen, zum Beispiel daran riechen. Riecht sie komisch, muss sie weg.“ 

Auch wenn sich die Sonnencreme in eine Wasser- und in eine Fettschicht getrennt hat, sollte man sie nicht mehr verwenden. Auch die Sonnencremeflasche aus dem Auto, die dort monatelang hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt war, gehört laut Schlossberger in den Müll.

Übrigens: Das Symbol auf der Verpackung, das Aufschluss über die Haltbarkeit der Sonnencreme gibt, ist ein geöffneter Tiegel mit einer Zahlenangabe, zum Beispiel „18 M“. In diesem Fall ist die Sonnencreme 18 Monate haltbar, erklärt der Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Wichtig: Die Zeit läuft erst ab dem Öffnen der Sonnencreme. Denn erst dadurch gelangt Luft an das Produkt – was mit der Zeit Einfluss auf ihre Wirksamkeit hat.

Wer etwa eine mit „12 M“ oder „18 M“ gekennzeichnete Sonnencreme findet, die im letzten Sommerurlaub geöffnet wurde, kann sie noch verwenden. In einigen Fällen gibt es auch ein konkretes Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung – oft in Verbindung mit einem Sanduhr-Symbol.

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Was, wenn ich abgelaufene Sonnencreme benutze?

Abgelaufener Sonnenschutz verfehlt seinen Zweck, denn: Sauerstoff in angebrochenen Tuben oder Sprays führt zu Oxidation. Dieser Vorgang hat zur Folge, dass sich die Inhaltsstoffe verändern und damit die Schutzfunktion der Sonnencreme nicht mehr korrekt aufrechtzuerhalten ist. Dann riskiert man Sonnenbrand und daraus möglicherweise resultierende schwerwiegende Hautschäden.

Dazu kommt, dass Stoffe, die dabei entstehen können, durchaus krebserregend sein könnten. 2021 haben Forscher nachgewiesen, dass sich bei Cremes, die den UV-Schutzfilter Octocrylen enthalten, im Laufe der Zeit Benzophenone bildeten, die in Tierversuchen krebserregend wirkten.2 Octocrylen ist ein synthetisch hergestellter UV-Filter, der vor allem die UVB-Strahlen im Sonnenlicht filtert und absorbiert: Bis 2023 war der UV-Filter in der EU als Bestandteil von Sonnencreme erlaubt, inzwischen ist er verboten.

Weniger gravierend, aber auch unangenehm, ist die Wahrscheinlichkeit auf Unverträglichkeitsreaktionen der Haut. Worauf Sie generell bzgl. UVA- und UVB-Schutzes von Sonnencreme achten sollten, erklärt FITBOOK hier.

Im Zweifelsfall sollte man alte Sonnencreme dann tatsächlich wegwerfen. Für eine gute neue Sonnencreme müssen Sie übrigens nicht viel Geld hinblättern. Experten bei „Stiftung Warentest“ und „Öko-Test“ stellen jedes Jahr aufs Neue fest, dass auch Discounter- und Drogerie-Sonnencremes effektiv vor Sonne schützen.

Mit Material von dpa

Themen Hautgesundheit

Quellen

  1. Bundesamt für Strahlenschutz. Was ist der UV-Index? (aufgerufen am 06.03.2025) ↩︎
  2. Downs, C. A., DiNardo, J. C., Stien, D. et al. (2021). Benzophenone Accumulates over Time from the Degradation of Octocrylene in Commercial Sunscreen Products. Chemical Research in Toxicology.  ↩︎
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