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Alternative zu Zigaretten

Snus – wie gefährlich sind die Tabaksäckchen?

Bei Snus handelt es sich um kleine Tabaksäckchen, die man sich unter die Ober- oder Unterlippe steckt
Bei Snus handelt es sich um kleine Tabaksäckchen, die man sich unter die Ober- oder Unterlippe steckt Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

25. Dezember 2022, 8:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Es ist unbestritten, dass Zigarettenrauchen gesundheitsschädlich ist. Als gesündere Alternative werden Tabaksäckchen angepriesen, bekannt als Snus. FITBOOK klärt, ob die Tabaksäckchen tatsächlich ungefährlich sind.

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Der Mensch hat offenbar einen Hang zu aufputschenden und stimulierenden Substanzen. Anders lässt sich der weitverbreitete Konsum von Alkohol, Koffein und Nikotin nicht erklären. Während Koffein in begrenzten Mengen (bis zu 400 Milligramm über den Tag verteilt) ein gesunder Wachmacher ist, sorgen Alkohol und Nikotin in Zigaretten für gesundheitliche Schäden.1 Deswegen suchen viele Menschen nach einer gesunden Alternative zu Zigaretten. Populär sind sogenannte Tabaksäckchen, die man sich hinter die Ober- oder Unterlippe klemmt. Unter dem Namen Snus wird der Oraltabak vertrieben. Aber sind diese Tabaksäckchen wirklich unbedenklich?

Was ist Snus genau?

Snus kommt aus Skandinavien und hat dort eine lange Tradition. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es als Alternative zu Zigaretten angewendet. Dabei handelt es sich um ein Pulver, das aus Tabak, Wasser, Salz und Aromen besteht. Durch den Tabak enthält Snus wie Zigaretten auch Nikotin. Das Salz soll dabei helfen, die Resorption des Nikotins in der Mundhöhle zu verbessern.

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Snus kommt meistens in vorportionierten kleinen Tabaksäckchen daher, die man sich unter die Ober- oder Unterlippe klemmt. Anschließend gelangt das Nikotin durch die Mundschleimhaut innerhalb von 15 bis 30 Minuten in das Blutsystem.2

Ist Snus gesünder als Zigaretten?

Generell ist Snus weniger gesundheitsschädlich als Zigaretten. Denn durch das Verbrennen des Tabaks entstehen beim Zigarettenrauchen prinzipiell mehr Schadstoffe. In einer Metaanalyse wurden sechs schwedische Studien ausgewertet, die untersuchten, wie sich das Risiko für Krankheiten entwickelt, wenn man von Zigaretten auf Snus umsteigt.3 Die Auswertung ergab, dass das Risiko an Mundhöhlenkrebs, Magenkrebs sowie kardiovaskuläre Krankheiten sich um etwa die Hälfte reduziert, wenn man von Zigaretten zu Snus wechselt.

Sind die Tabaksäckchen gesundheitsschädlich?

Laut Studien ist Oraltabak also weniger schädlich als das Rauchen von Zigaretten. Doch wie gefährlich ist er generell? Auch dazu gibt es einige Untersuchungen. Eine Auswertung mehrerer Studien ergab, dass der Konsum von Snus zu keinem erhöhten Risiko für eine Krebserkrankung im Mundbereich, in der Lunge, im Magen oder Bauchspeicheldrüse führt.4 Eine andere Studie aus den USA konnte keinen Zusammenhang feststellen zwischen Snus-Konsum und erhöhtem Karies im Vergleich zu Menschen, die keinen Oraltabak zu sich nahmen.5

Die Initiative „Sucht Schweiz“ stuft das Krebsrisiko durch schwedischen Snus als sehr klein ein, weil der Tabak pasteurisiert und getrocknet sei, wodurch weniger krebserregende Nitrosamine enthalten seien. Allerdings bleibe „eventuell ein Risiko für Mundhöhlen-, Speiseröhren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs“, wie in einer wissenschaftlichen Analyse erläutert wird. Wie bei allen Nikotinprodukten bestünde ein leicht erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Außerdem bestehe ein Zusammenhang von schwedischem Snus mit Zahnfleischschwund.

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Fazit

Laut diverser Studien ist Oraltabak weniger schädlich als das Zigarettenrauchen. Es gibt zudem keine eindeutigen Belege dafür, dass ein Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen oder Herzkrankheiten und dem Snus-Konsum besteht. Problematisch ist jedoch die Tatsache, dass es sich immer noch um eine Nikotin-Quelle handelt, die abhängig macht. Andererseits kann Snus dabei helfen, sich das Rauchen abzugewöhnen, wie ebenfalls die Initiative „Sucht Schweiz“ berichtet. Denn Produkte wie Snus seien ein kleineres gesundheitliches Übel im Vergleich zu Zigaretten. Grundsätzlich sei es jedoch am besten, keine Nikotinprodukte zu konsumieren, heißt es aber weiter. Insbesondere Schwangere dürfen kein Nikotin zu sich nehmen, da es sich negativ auf die Entwicklung des Kindes im Mutterleib auswirken kann.

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Quellen

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