24. Januar 2022, 14:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Impfung verringert nachweislich die Wahrscheinlichkeit, sich mit Covid-19 anzustecken und im Falle einer Infektion einen schweren Verlauf zu erleben. Auch wer bereits eine Corona-Infektion hinter sich hat, ist resistenter gegen eine erneute Ansteckung. Doch in welchem Fall ist man nun besser geschützt?
Egal, ob geimpft oder genesen: Einen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus gibt es leider nicht. In einer neuen Studie sind Wissenschaftler der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC nun der Frage nachgegangen: Sind Geimpfte oder Genesene besser vor Corona geschützt?
Übersicht
Genesene sind besser vor der Delta-Variante geschützt
Das Ergebnis der Studie: Während der letzten Corona-Welle durch die Delta-Variante waren nicht-geimpfte Genesene besser vor einer Neuansteckung mit Corona geschützt, als Geimpfte, die sich zuvor noch nicht mit Corona angesteckt hatten. Für die Erhebung wurden die Daten von 1,1 Millionen Menschen aus den US-Bundesstaaten Kalifornien und New York ausgewertet. Diese waren zwischen dem 30. Mai und 30. November 2021 positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Bevor die Delta-Variante vorherrschend wurde, war eine Impfung der bessere Schutz.1
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So war die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei Geimpften, die noch kein Corona hatten, in der Woche vom 3. Oktober drei- bis viermal höher als bei Ungeimpften, die genesen waren. In den Wochen vom 13. Oktober bis 14. November 2021 war in Kalifornien die Wahrscheinlichkeit, dass Geimpfte, die zuvor kein Corona hatten, ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, sogar rund dreimal so hoch, wie bei Ungeimpften, die zuvor Corona hatten. Den besten Schutz vor Corona hatten jedoch Personen, die sowohl geimpft, als auch genesen waren.
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Studie belegt früheres Forschungsergebnis aus Israel
Die US-Studie unterstützt damit das Ergebnis von Forschern aus Israel. Diese hatten bereits im August 2021 herausgefunden, dass Genesene besser vor der Delta-Variante des Virus geschützt seien, als Personen, die zwei Dosen des Corona-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer erhalten hatten. Allerdings handelte es sich bei der Untersuchung um ein noch nicht von Experten geprüftes medizinisches Forschungsergebnis der israelischen Krankenkasse Maccabi Healthcare Services.2
Impfung ist nach wie vor unerlässlich
Den Autoren der US-Studie ist es wichtig, zu betonen, dass sich dennoch niemand auf den Antikörper-Schutz verlassen oder sich sogar absichtlich mit Corona infizieren sollte. Demnach hätten Ungeimpfte, die zuvor nicht mit dem Coronavirus infiziert waren, ein wesentlich höheres Risiko, ins Krankenhaus eingeliefert werden zu müssen, unter Langzeitfolgen der Krankheit zu leiden und sogar an Corona zu sterben. Noch dazu bezieht sich die Studie auf die Zeit vor dem Auftreten der Omikron-Variante. Diese gilt als besonders ansteckend, wenn auch milder im Krankheitsverlauf. „Die Impfung ist nach wie vor die sicherste Strategie zum Schutz vor Covid-19“, so das Fazit.1
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Quellen
- León TM, Dorabawila V, Nelson L, et al. (2022.) COVID-19 Cases and Hospitalizations by COVID-19 Vaccination Status and Previous COVID-19 Diagnosis — California and New York, May–November 2021. CDC
- Sivan Gazit, Roei Shlezinger, Galit Perez, et al. (2021.) Comparing SARS-CoV-2 natural immunity to vaccine-induced immunity: reinfections versus breakthrough infections. Medrxiv.