4. September 2020, 21:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dr. Theresa Tam ist Kanadas oberste Medizinerin. In einer aktuellen Stellungnahme äußert sie sich zum Thema Corona im Zusammenhang mit Sexualität. Ihre Empfehlung: Beim Geschlechtsverkehr mit u.a. Risikopatienten und Personen, die nicht dem eigenen Haushalt angehören, sollte man einen Mundschutz tragen. Auch regt sie an, über Alternativen zu Sex mit einem Partner nachzudenken.
Dr. Theresa Tam ist Chief Public Health Officer Kanadas, also die Hauptsprecherin zu Fragen der öffentlichen Gesundheit der kanadischen Regierung. In einer aktuellen Stellungnahme äußert sie sich zum Thema sexuelle Gesundheit – auch in Zeiten von Corona einem „wesentlichen Teil unserer allgemeinen Gesundheit“.
Sex birgt stets das Risiko einer Corona-Infektion
„Die sexuelle Aktivität mit dem niedrigsten Risiko ist in Zeiten von COVID-19 jene, an der Sie alleine beteiligt sind“, erklärt Kanadas oberste Medizinerin. Es gehe ihr darum, das Bewusstsein über die mit Geschlechtsverkehr einhergehenden Gefahren zu schulen. Denn: Auch wenn eine Person (noch keine) Krankheitssymptome aufweise, birgt Sex stets das Risiko auf eine Infektion mit dem Coronavirus.
Allerdings: Unter Einhaltung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen könnten die Kanadier Wege finden, „körperliche Intimität zu genießen“. Alle ausführliche Empfehlungen dazu sind in einem Statement der kanadischen Regierung nachzulesen.
In welchen Fällen die Medizinerin zur Maske beim Sex rät
Tam bezieht sich insbesondere auf Sex mit einem neuen Partner bzw. Personen, die nicht dem eigenen Haushalt oder zumindest engeren Bekanntenkreis angehören. Auch sollten Menschen, denen eine etwaige Infektion schwerer zusetzen könne, beim Sex durch einen Mundschutz geschützt werden. Welche Personengruppen zu den Risikopatienten gehören, erklären wir hier genauer.
„Erwägen Sie das Tragen eines Mundschutz“, so ihr Tipp. Dadurch könne verhindert werden, den Atem des Partners aufzunehmen. Zudem rät Tam, gegenseitige Berührungen des Gesichts zu verzichten. Kritisch sieht sie auch den Konsum von Alkohol im Vorfeld sexueller Handlungen, da er unvorsichtig machen könne. Sollte einer der Partner coronaverdächtige Symptome wahrnehmen, gelte es, gänzlich auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.
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Coronavirus offenbar nicht sexuell übertragbar
Laut Tam besteht ein allenfalls geringes Risiko, sich über Samenflüssigkeit oder Scheidensekret mit dem Coronavirus zu infizieren. FITBOOK berichtete bereits darüber, dass es sich bei SARS-CoV-2 um einen nicht sexuell übertragbaren Erreger handelt. Chinesische Forscher hatten Sperma-Proben von Männern untersucht, die eine COVID-19-Erkrankung durchgemacht hatten. Dabei zeigte sich, dass der Erreger gar nicht erst die Geschlechtsorgane erreichte.
Theoretisch zumindest ist ein Mundschutz beim Sex somit sinnvoll.
Wichtig: Auch wenn Corona nicht dazugehört, gibt es verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten. Vor den meisten können (und sollten!) Sie sich mit einem Kondom schützen. Welche sexuell übertragbaren Krankheiten es gibt, lesen Sie hier.