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Gesundheit

Schwitzende Hände? Was dahinterstecken kann und was dagegen hilft

Schwitzende Hände / Hand
Wenn die Hände ständig schwitzen, kann dies verschiedene Ursachen haben – u. a. mögliche Erkrankungen. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

11. August 2024, 8:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer regelmäßig stark an den Händen schwitzt, möchte oft jedes Händeschütteln vermeiden. Dahinter steckt ein Leiden, das sich Hyperhidrosis nennt und eine übermäßige Schweißproduktion beschreibt. Was Betroffene dagegen tun können.

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Ständig feuchte Hände sind für Betroffene äußerst unangenehm, besonders da der Handschlag ein wesentlicher Bestandteil der zwischenmenschlichen Kommunikation ist. Doch wie kann man einem feuchten Händedruck vorbeugen? Und welche Ursachen habende das ständige schwitzende Hände?

Die möglichen Ursachen für schwitzende Hände

Die Hände haben rund 400 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter – das ist relativ viel. Zum Vergleich: An der Nase sind es nur etwa 50 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter. Bei der Hand kommt hinzu, dass die Handinnenflächen weder Haare noch Talgdrüsen aufweisen, weshalb sich der Schweiß nicht so gut verfängt. Das führt dazu, dass die Hände schnell feucht werden.

Psychische Faktoren

Die Ursachen für das übermäßige Schwitzen können u. a. im psycho-vegetativen Bereich liegen. Sprich: Auslöser können Angst, Stress oder Ärger sein.

Erkrankungen

Parallel gibt es auch Krankheiten, die vermehrtes Schwitzen an Händen oder Füßen sorgen. Dazu gehören etwa Bluthochdruck, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes oder Autoimmunerkrankungen. In etwa 65 Prozent der Fälle ist Hyperhidrosis, womit man das vermehrte Schwitzen an den Händen, Füßen oder Achseln bezeichnet, genetisch bedingt.

Auch interessant: Wann wird Schwitzen gefährlich?

Handschlag umgehen oder zur Hyperhidrosis stehen?

Wie nun Betroffene mit feuchten Händen im Alltag oder Beruf umgehen, ist der Dermatologin zufolge eine individuelle Entscheidung. Eine Lösung kann sein, dem Gegenüber nicht die Hand zu geben und das auch in der Post-Corona-Zeit mit einem potenziellen Infektionsrisiko zu begründen. Ein anderer Weg ist ein offener Umgang mit dem Leiden – auch wenn es Überwindung kostet. Meist zeigen Menschen dafür Verständnis.

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Auswege für Betroffene

Aber es gibt Menschen, denen sehr daran gelegen ist, dass andere nichts von ihren feuchten Händen mitbekommen – gerade im Beruf. Das kann ihnen helfen – auch wenn es darum geht, das Problem langfristig zu lindern.

1. Unauffällig abwischen

Wenn am Händeschütteln mehr oder weniger kein Weg vorbeiführt, dann kann es helfen, vor dem Kontakt die Hände zu waschen oder zu desinfizieren und sie unauffällig an einem Baumwolltuch oder einem (Papier-)Taschentuch trocken zu reiben.

2. Salbeitee

Bewährt hat sich bei schwitzigen Händen, die Handinnenflächen mit Salbeitee zu besprühen. Bei der zugegebenermaßen etwas aufwendigen Methode kocht man Salbeitee, lässt ihn abkühlen und füllt ihn in kleinen Ampullen mit einem Sprüh-Aufsatz ab. Damit besprüht man mehrfach am Tag die Hände. Die ätherischen Öle des Salbeis hemmen die Arbeit der Schweißdrüsen.

3. Iontophorese

In vielen Fällen kann es helfen, die Hände einer Gleichstrombehandlung zu unterziehen. Dabei handelt es sich um eine ungefährliche Therapie, die unter ärztlicher Anleitung geschieht. Konkret heißt das Verfahren lontophorese.

Bei der Behandlung werden die Handinnenflächen befeuchtet, bspw. direkt in einem Wasserbad oder mit einem feuchten Schwamm. Durch das Wasser wird mithilfe eines kleinen Geräts hochfrequenter oder gepulster Gleichstrom geleitet. Empfehlenswert ist eine tägliche von etwa zehn Minuten. Der Arzt kann Patienten häufig auch ein Gerät für zu Hause zur Verfügung stellen. Liegt eine Hyperhidrosis-Diagnose vor, trägt die Krankenkasse die Kosten.

4. Botulinumtoxin-Therapie

Es gibt auch die Möglichkeit einer Botulinumtoxin-Therapie. Dabei injiziert die Ärztin oder der Arzt das Nervengift Botox in stark verdünnter Form unter die Haut. Der Haken: die Behandlung ist etwas schmerzhaft, sofern man sich nicht für eine Betäubung entscheidet; zudem muss man die Therapie nach etwa sechs Monaten wiederholen.

Eine Botulinumtoxin-Therapie übernehmen die Krankenkassen nur in besonders schweren Fällen oder wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Ansonsten ist laut IGeL-Monitor mit Kosten von 360 bis 1000 Euro zu rechnen.1

5. Stressreduktion

Weil schwitzige Hände häufig emotionale Ursachen haben – wie etwa Stress oder Ärger – können auch Entspannungsübungen zur Problemlösung beitragen. Das sind beispielsweise Yoga oder auch Atemübungen. So kommen neben den Nerven auch die Schweißdrüsen zur Ruhe.

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6. Medikamente

Es gibt auch Medikamente in Form von Tabletten, die Betroffene einnehmen können, um die übermäßige Schweißproduktion auszubremsen. Allerdings ist dies nicht immer die beste Therapie, da sie nur bedingt wirksam ist.

Mit Material von dpa

Quellen

  1. IGeL Monitor. Botox gegen Schwitzen. (aufgerufen am 8.8.2024) ↩︎
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