11. September 2020, 16:55 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Zu schnell aus dem Bett geschlüpft oder vom Sofa aufgestanden und wenige Sekunden später wird es rabenschwarz vor den Augen: Viele kennen das. Einen kurzen Schwindelanfall haben vermutlich viele Menschen schon einmal erlebt. Aber warum passiert das eigentlich? Und wie sollte man am besten reagieren?
Es hat ein bisschen was von Kontrollverlust. Man steht abrupt auf und plötzlich wird es schummrig. Die Umwelt dreht sich, vielleicht wird es auch kurz schwarz vor Augen. Dieser sogenannte orthostatische Schwindel kann beängstigend sein – gefährlich ist er in den meisten Fällen aber nicht.
Woher kommt der Schwindel nach dem Aufstehen?
Begibt sich der Mensch von der Horizontalen in die Vertikale – sprich: steht er aus dem Liegen auf –, wird er Opfer der Schwerkraft. Das Blut sackt in die Beine. Der Kopf wird entsprechend nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Die Kommandozentrale geht kurz mal in den Stand-by-Modus, könnte man sagen. Deshalb ist der Betroffene zeitweilig nicht mehr Herr der Lage.
Was kann ich gegen den Schwindel tun?
Kurz abwarten, dann kommt das Blut zurück. Ein gesunder Organismus weiß sich selbst zu helfen. Er aktiviert die körpereigene Pumpe: das Herz. „Es schlägt schneller, damit das Blut auch schnell wieder nach oben gelangt“, erklärt Prof. Ulf Landmesser, Direktor der Medizinischen Klinik für Kardiologie an der Berliner Charité.
Wie kann ich dem Schwindel beim Aufstehen vorbeugen?
Wer häufiger mit dem orthostatischen Schwindel zu tun hat, sollte langsam aufstehen und ausreichend trinken, rät Landmesser. Außerdem hilft alles, was den Kreislauf stärkt: Sport oder Wechselduschen zum Beispiel. Vor dem Aufstehen die Beine zu bewegen, beispielsweise durch Luft-Fahrradfahren, oder die Arme mit einem nassen Lappen abzuwischen, kann dagegen helfen.
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Einige Medikamente begünstigen Schwindel
Ist der Leidensdruck groß, können Betroffene mit ihrem Arzt sprechen. Manche Medikamente, zum Beispiel Betablocker oder Blutdrucksenker, begünstigen den Schwindel. Eventuell kann der Arzt die Medikation dann anpassen.