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Neue Studie

Dieser Schlaftyp hat ein besonders hohes Krankheitsrisiko 

Forscher haben herausgefunden, welche Schlaftypen besonders gefährdet sind, eine chronische Erkrankung zu entwickeln
Forscher haben herausgefunden, welche Schlaftypen besonders gefährdet sind, eine chronische Erkrankung zu entwickeln Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

8. April 2024, 11:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ein guter Schlaf ist nicht nur wichtig, damit wir leistungsfähig sind, sondern auch, damit wir gesund und fit bleiben. Doch welche Schlaftypen gibt es und welche davon haben ein besonderes großes Krankheitsrisiko? Das haben Forscher nun erstmals untersucht.

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Die Schlafqualität ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die einen schlafen wie der sprichwörtliche Stein und können selbst im Flieger oder im Zug ein entspanntes Nickerchen einlegen. Die anderen werden schon bei dem geringsten Geräusch wach und können selten mehrere Stunden am Stück durchschlafen. Dazwischen gibt es noch jene Menschen, die besonders schlecht einschlafen und jene, die notorisch müde sind, weil der Schlaf nie ausreicht. Doch wie wirkt sich all das auf unsere Gesundheit aus? Das haben jetzt amerikanische Forscher untersucht. Sie identifizierten vier verschiedene Schlaftypen und bestimmten ihr individuelles Krankheitsrisiko.

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Schlafdauer und Schlafqualität wirken sich auf die Gesundheit aus

Wie wichtig Schlafdauer und Schlafqualität sind, wurde bereits in etlichen Studien belegt. So haben Kurzschläfer beispielsweise ein deutlich erhöhtes Risiko für frühzeitigen geistigen Abbau und das Erkranken an neurodegenerativen Krankheiten wie Demenz (FITBOOK berichtete). Aber wie unterscheidet sich das Krankheitsrisiko bei unterschiedlichen Schlaftypen? Und welche Menschen sind besonders gefährdet, durch ihre schlechten Schlafgewohnheiten gesundheitliche Beschwerden zu entwickeln? Dies haben amerikanische Forscher am Penn State College of Health and Human Development im US-Bundesstaat Pennsylvania in einer Studie untersucht. 1

Forscher identifizieren vier unterschiedliche Schlaftypen

Für die Studie wurden 3683 Teilnehmer rekrutiert. Sie alle stammten aus der Langzeitstudie „Midlife in the United States-Studie“, die das Älterwerden und den Gesundheitszustand der amerikanischen Bevölkerung untersuchte. Während des langjährigen Beobachtungszeitraums wurden die Teilnehmer zum ersten Mal zwischen 2004 und 2006 zu ihren Schlafgewohnheiten befragt. Ein zweites Mal wurden sie rund zehn Jahre später befragt, also zwischen 2013 und 2017. Dazu mussten sie eine Vielzahl an Fragen beantworten zu ihren Schlafgewohnheiten, wie fit sie sich tagsüber fühlten und welche chronischen Erkrankungen sie hatten. Bei den Schlafgewohnheiten wurde vor allem auf folgende Aspekte eingegangen:

  • Regelmäßigkeit des Schlafs
  • Dauer des Schlafs
  • Allgemeine Zufriedenheit mit der Schlafqualität
  • Zufriedenheit mit dem Wachzustand tagsüber

Aus all den ermittelten Daten haben die Forscher die Teilnehmer in vier unterschiedliche Schlaftypen unterteilt:

  1. Gute Schläfer: Diese Personen zeichnen sich durch optimale Schlafgewohnheiten aus, also einen regelmäßigen, ausreichenden sowie tiefen Schlaf.
  2. Wochenendausschläfer: Das sind jene Menschen, die unter der Woche zu wenig Schlaf bekommen und dann versuchen, am Wochenende oder an freien Tagen sich auszuschlafen und den Schlaf sozusagen nachzuholen.
  3. Insomnie-Betroffene: Das sind Personen, die regelmäßig unter Schlafproblemen leiden und die Symptome einer Insomnie zeigen: Lange Einschlafzeit, kurze Schlafdauer, Schwierigkeiten durchzuschlafen und starke Müdigkeit tagsüber
  4. Tagschläfer: Das sind Menschen, die zwar einen guten Schlaf haben, aber häufig tagsüber ein Nickerchen einlegen – einen sogenannten Nap.

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Diese Schlaftypen haben erhöhtes Krankheitsrisiko

Die Auswertung der Daten hat zunächst ergeben, dass mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer von einer Insomnie betroffen sind oder zu den Tagschläfern gehören, die gerne ein Nickerchen machen. Laut den Forschern haben beide Gruppen Schlafmuster, die sich langfristig ungünstig auf den Gesundheitszustand auswirken. Vor allem zeigten die Insomnie-Betroffenen in der Langzeitauswertung ein besonders hohes Risiko für das Auftreten folgender Krankheiten:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Herzinfarkt, etc.)
  • Diabetes
  • Depressionen
  • Gebrechlichkeit (Verminderung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit)

Laut der Daten hatten Personen mit chronischen Schlafproblemen ein um 72 bis 188 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen und Gebrechlichkeit. Doch auch Menschen, die regelmäßig ein Nickerchen einlegen, zeigten ein leicht erhöhtes Risiko für Diabetes, Krebs und Gebrechlichkeit. Wer jedoch nur ab und zu einen Nap macht, zum Beispiel am Wochenende oder an einem anstrengenden Tag, hat kein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen. Interessant ist auch die Tatsache, dass unter den Insomnie-Betroffenen viele Personen einen niedrigeren Bildungsgrad hatten oder arbeitslos waren. Zu den Tagschläfern zählten hingegen vor allem älteren Erwachsene.

Schlaftypen lassen sich nicht leicht ändern

Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studie zeigt, dass es eher unwahrscheinlich war, dass die Menschen ihr Schlafverhalten im Laufe des zehnjährigen Beobachtungszeitraums änderten. Vor allem traf dies auf Insomnie-Betroffene und Tagschläfer zu, die sowohl zu Beginn als auch am Ende der Studie nach zehn Jahren die gleichen Schlafmuster zeigten.

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„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sehr schwierig ist, unsere Schlafgewohnheiten zu ändern, weil die Schlafhygiene tief in unseren Lebensstil eingebunden ist. Es könnte aber auch bedeutet, dass viele Menschen immer noch nicht wissen, wie wichtig Schlaf ist und wie man ihn gesundheitlich optimiert“, kommentiert der Studien-Autor, Dr. Soomi Lee, die Ergebnisse der Studie. „Wir müssen mehr unternehmen, um die Menschen über gesunden Schlaf aufzuklären. Es gibt Schlafhygiene-Maßnahmen, die zu einem besseren Schlaf beitragen“, ergänzt der Autor. Dazu gehöre es zum Beispiel, das Smartphone nicht im Bett zu benutzen, regelmäßig Sport zu treiben und ab Nachmittag auf koffeinhaltige Getränke zu verzichten. Allein diese drei Maßnahmen können schon deutlich dazu beitragen, dass man leichter einschläft und besser durchschläft.

Es ist wichtig, an der Schlafhygiene zu arbeiten

Dr. Lee betont, dass Schlaf zur Alltagsroutine gehört. „Wenn wir also den Schlaf jeden Tag ein wenig verbessern können, welche Ergebnisse können wir dann nach einigen Monaten oder sogar Jahren erzielen? Eine bessere Schlafhygiene kann viel Positives bewirken, von der Verbesserung sozialer Beziehungen und der Arbeitsleistung bis hin zu langfristigen gesunden Verhaltensmustern und einem gesunden Altern.“

Auch wenn sich die Schlafgewohnheiten nicht von heute auf morgen ändern lassen, so ist es wichtig, daran zu arbeiten. Dies beweist auch diese Studie, indem sie zeigt, dass bestimmte Schlaftypen wie Insomnie-Betroffene ein deutlich erhöhtes Krankheitsrisiko aufweisen.

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Quellen

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Quellen

  1. Lee, S., Smith, C.E., Wallace, M.L., et al. (2024). 10-year Stability of an Insomnia Sleeper Phenotype and Its Association with Chronic Conditions. Psychosomatic Medicine ↩︎
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