Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Hygiene in der Corona-Pandemie

Ist das häufige Desinfizieren der Hände schädlich?

Hände desinfizieren ist während der Corona-Pandemie wichtig
Das Desinfizieren der Hände ist während der Corona-Pandemie wichtiger Bestandteil der Hygiene-Maßnahmen Foto: Getty Images
FITBOOK Logo
FITBOOK Redaktion

23. November 2020, 8:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Kann ständiges Händedesinfizieren auch schaden? Nein, sagt ein Hamburger Hygiene-Experte. Sein Ratschlag zur Nutzung von Desinfektionsspendern ist eindeutig.

Artikel teilen

Der verstärkte Einsatz von Desinfektionsmitteln seit Beginn der Corona-Pandemie ist nach Ansicht von Prof. Johannes Knobloch völlig unbedenklich. Nur in sehr seltenen Fällen könne es bei Bakterien eine Desinfektionsmittel-Toleranz geben, sagt der Leiter der Hygiene im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Das bedeutet, dass die Bakterien nicht so schnell absterben. „Bei Viren kennen wir das bisher nicht“, sagt Knobloch und betont außerdem: „Desinfektionsmittel verursachen keine Antibiotika-Resistenzen.“

Auch interessant: Hochwertige Handdesinfektion erkennt man am Geruch

Händedesinfektionsmittel basieren auf Alkohol. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass es dadurch in irgendeiner Weise eine Resistenz- oder Toleranzbildung bei Bakterien oder Viren gibt“, sagt Knobloch.

Seltene Unverträglichkeiten beim Desinfizieren der Hände

Außerdem seien die dermatologisch getesteten Mittel extrem gut verträglich. Die rund 15.000 Mitarbeiter des UKE zum Beispiel nutzten sie täglich, Pflegekräfte im Schnitt 30 bis 40 Mal pro Schicht. „Da gibt es ganz selten mal Unverträglichkeiten.“ Meist handele es sich dann um Allergien gegen Duftstoffe und rückfettende Substanzen.

Operateure desinfizieren sich laut Knobloch vor ihrer Arbeit drei Minuten lang die Hände. „Da weicht man die Haut richtig mit Alkohol auf.“ Eine schädliche Wirkung sei nicht bekannt. „Chirurgen erreichen häufig ein sehr gesegnetes, langes Lebensalter. Und ich weiß nicht, wie viele hundert Liter Alkohol die über ihre Hände gekippt haben“, sagt Knobloch.

Auch interessant: Nicht-viruzide Handdesinfektionsmittel auch wirksam gegen Coronaviren

Mehr zum Thema

Desinfektionsspender überall nutzen

Der Hygieniker rät dazu, Angebote zur Desinfektion überall zu nutzen. „Das schützt einen selber und im Zweifelsfall auch andere.“ Wahrscheinlich sei das Einreiben mit Alkohol auch hautverträglicher als häufiges Händewaschen mit Seife.

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) hatte zum Schulstart Anfang August auch geraten, Hände zu desinfizieren, statt sie oft mit Seife zu waschen. Sonst werde die Hautbarriere beeinträchtigt und das Risiko für Handekzeme steige. Wenn Hände nicht sichtbar verschmutzt seien, sei eine Händedesinfektion mit Alkohol dem Händewaschen mit Seife vorzuziehen. Ideal wäre, wenn man seine Hände nach jedem Desinfizieren oder Waschen mit einer Pflege eincremt.

Themen Coronavirus

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.