6. November 2023, 11:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Übergewicht ist ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes Typ 2. Insbesondere Zucker gilt es in der Nahrung zu reduzieren oder zu vermeiden. Doch nicht nur zu viel Süßes kann krank machen. Laut einer neuen Studie birgt auch ein anderes Würzmittel Risiken. Dieses soll das Diabetesrisiko um fast 40 Prozent erhöhen können.
Gehören Sie zu den Menschen, die jedes Essen nachsalzen müssen? Dann haben wir eine schlechte Nachricht für Sie: Damit tun Sie Ihrer Gesundheit langfristig nichts Gutes. Dass zu viel Salz ungesund ist, ist eigentlich nichts Neues. Ein zu hoher Salzkonsum kann zu Bluthochdruck führen, die Nieren schädigen und Kaliummangel verursachen. Doch das ist offenbar noch nicht alles. Denn eine Studie hat jetzt herausgefunden, dass Salz auch mit der Entstehung von Diabetes Typ 2 in Verbindung steht.
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Übersicht
Daten von 400.000 Personen ausgewertet
Die Forscher der Tulane University (USA) stützten ihre Studie auf Gesundheitsdaten der UK Biobank. Sie werteten Daten von insgesamt 402.982 Personen aus, bei denen die Ersterhebung der Gesundheits- und Lifestyle-Informationen zwischen dem 13. März 2006 und 10. Oktober 2010 stattgefunden hatte. Die Probanden waren zu Beginn der Studie frei von Diabetes, chronischen Nierenerkrankungen, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hatten Angaben zu ihrer Salzzufuhr gemacht. Die Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich zwölf Jahre. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der Studie in der Fachzeitschrift Mayo Clinic Proceedings.
Unterschiedlich hoher Salzkonsum
Anhand der Angaben der Probanden zu ihrem Salzkonsum teilten die Forscher die Studienteilnehmer in verschiedene „Salzkonsum“-Gruppen ein:
- sehr seltener oder gar nicht
- manchmal
- regelmäßig
- immer
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Risiko für Diabetes durch Salz bis zu 39 Prozent erhöht
Im Nachbeobachtungszeitraum entwickelten 13.120 Studienteilnehmer Diabetes Typ 2. Die Auswertung der Daten ergab, dass Personen, die regelmäßig oder immer nachsalzten, ein signifikant höheres Risiko dafür hatten, Diabetes Typ 2 zu bekommen. Je höher der Salzkonsum war, desto höher war auch das Diabetesrisiko.
- Diejenigen, die „manchmal“ nachsalzten, hatten ein um 13 Prozent höheres Diabetesrisiko.
- Das Diabetesrisiko der Personen, die angegeben hatten, „regelmäßig“ extra Salz zu konsumieren, war um 20 Prozent erhöht.
- Und ein sogar um 39 Prozent erhöhtes Risiko für Diabetes stellten die Forscher bei der Gruppe derjenigen fest, die ihren eigenen Angaben zufolge „immer“ salzen.
Studienautoren empfehlen: „Salzstreuer vom Tisch entfernen“
Die Verantwortlichen der Studie hoffen, mit ihren neuen Erkenntnissen mehr Aufmerksamkeit auf die Gefahr von zu viel Salz in der Ernährung zu lenken. „Wir wissen bereits, dass die Einschränkung von Salz das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck verringern kann, aber diese Studie zeigt zum ersten Mal, dass das Weglassen des Salzstreuers auch zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes beitragen kann“, betonte der Hauptautor Dr. Lu Qi, Professor an der Tulane University School of Public Health and Tropical Medicine in einer Universitätsmitteilung.
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Einordnung der Studie
Bei der Studie handelte es sich nicht um ein Experiment unter Laborbedingungen, sondern um Auswertung von Daten, die andere Forscher erhoben hatten. Die Informationen zum Salzkonsum stammten von den Probanden selbst, die subjektiv einschätzten, wie häufig und wie viel Salz sie zu sich nahmen. Aufgrund dessen sind fehlerhafte Angaben nicht auszuschließen, und auch einen kausalen Zusammenhang zwischen Salz und Diabetes kann die aktuelle Datenauswertung nicht belegen.
Allerdings ist bemerkenswert, dass die Studie weitere Hinweise dafür liefert, dass nicht nur zu viel Zucker, sondern auch zu viel Salz krank machen kann.
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So viel Salz empfiehlt ein Experte
In diesem Artikel warnte auch Sportwissenschaftler Dr. Dr. Despeghel vor einem zu hohen Salzkonsum. Er betonte im Gespräch mit FITBOOK: „Der Körper braucht lediglich ca. zwei Gramm Salz, um den täglichen Salzverlust zu kompensieren.“ Doch leider werde diese Menge viel zu häufig überschritten: „In Deutschland nehmen Männer jedoch schätzungsweise zehn und Frauen 8,4 Gramm Salz zu sich.“ Männer sollten jedoch nicht mehr als sechs Gramm und Frauen nicht mehr als vier Gramm Salz zu sich nehmen.