31. Januar 2023, 12:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Schauspieler Rupert Grint (34) hat in einem Interview erzählt, dass er während der Dreharbeiten zur Apple-Serie „Servant“ mit schmerzhaften Nierensteinen zu kämpfen hatte. Seine Erkrankung wird nun mit dem überdurchschnittlichen Konsum an Grünkohlsaft in Zusammenhang gebracht, den seine Rolle damals erforderte. Ist das möglich?
Dass Schauspieler für ihre Rollen ihre Gesundheit in Gefahr bringen, gehört quasi zum Geschäft. Dennoch dürfte Rupert Grint (34) nicht geahnt haben, was er während der Dreharbeiten für die Serie „Servant“ (Apple TV+) durchleiden musste: Grint erkrankte an schmerzhaften Nierensteinen – wie er nun in einem Interview verriet. Wie Arbeit an dem Psychothriller für ihn zum Horrortrip wurde, lesen Sie hier.
Übersicht
„Eines der schlimmsten Dinge, die ich je erlebt habe“
Sein Kampf mit den Nierensteinen war eines „der schlimmsten Dinge, die ich je erlebt hatte“, erzählt Rupert Grint in einem aktuellen Interview mit der Zeitschrift „GQ“. Eigentlich ging es in dem Gespräch darum, seinen „Harry-Potter“-Charakter Ron Weasley nach 20 Jahren endlich hinter sich zu lassen – ein Mitgrund, warum Grint sich jüngst besonders dunklen Rolle zugewandt hatte. Dass er während der Dreharbeiten zu „Servant“ Nierensteine entwickelte, war natürlich keine Absicht. „Der Arzt musste einen Laser benutzen, um alle zu sprengen“, erinnert sich der Schauspieler. „Schließlich musste er einen Stent in meine Harnröhre einsetzen. Ich habe fünf Tage lang geblutet.“ Jetzt habe er Angst, dass es wieder passiert.
Ist Grünkohlsaft der Grund? Das sagt der Experte
Rupert Grint glaubt, dass ein Mangel an Flüssigkeitszufuhr der Grund für die Nierensteine waren. Seine Schauspielkollegin Nell Tiger Fee (23) hat eine ganz andere Vermutung: Grünkohlsaft! „Seine Figur in der Geschichte trank ständig Grünkohlsaft. Im Drehbuch hieß es: Er trank ein Pint. Und Rupert trank das volle Ding in jeder Einstellung.“ Stimmt es, dass ein harmloses, gesundes Gemüsegetränk solch heftige Schmerzen verursachen kann?
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Nierensteine durch zu viel Grünkohlsaft? Ernährungswissenschaftler Sven-David Müller winkt ab. Der Grünkohlsaft sei „sicher nicht“ verantwortlich für Grints Nierensteine. „Grünkohl enthält nicht viel Oxalsäure, die Nierensteine verursachen können“, führt der Experte aus.
Oxalsäure (auch bekannt als Kaliumoxalat) steckt in vielen eigentlich gesunden Gemüsesorten (z. B. Spinat), kann im Übermaß jedoch schädlich werden. Wenn zum Beispiel zu wenig Kalzium zu sich genommen wird, kommt es zu einem erhöhte Oxalsäurespiegel im Blut, was das Risiko von Nierensteinen erhöht (FITBOOK berichtete). Müller erklärt dazu: „Nierensteine sind ja sozusagen auskristallisierte Dinge. Und nur bei einem Übermaß an Substanzen wie Kalzium oder Phosphat mit Oxalsäure kommt es zur Auskristallisation.“
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Falsche Ernährung und zu wenig Flüssigkeit als Hauptrisikofaktor
Nierensteine bilden sich in den Nieren oder im Nierenbecken. Oft bleiben sie lange unbemerkt. Wenn die Nierensteine in den Harnleiter rutschen, verursachen sie stechende Schmerzen. Zu wenig Flüssigkeit fördert die Nierensteinbildung, darum ist es umso wichtiger, jeden Tag mindestens zwei Liter Wasser (oder andere kalorienarme Getränke) zu trinken. In Verbindung mit zu viel tierischem Eiweiß wie Wurst, Fleisch, Milchprodukte, Fisch und Eier wird die Bildung von Nierensteinen auf gleich mehrere Weisen begünstigt. Kommen dann noch Bewegungsmangel und Übergewicht dazu, wird es richtig kritisch.
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Die richtige Ernährung, um Nierensteine vorzubeugen
Wie Rupert Grint tatsächlich zu seinen Nierensteinen gekommen ist, bleibt unklar. Allerdings kann der Schauspieler einiges dafür tun, damit ihm das nicht noch einmal passiert. Wie so oft gilt: trinken, trinken, trinken! Und zwar neben Wasser und dünnen Saftschorlen, Zitronensaft und Ingwertee. Beide spülen das Entgiftungsorgan ordentlich durch, binden überschüssiges Kalzium und wirken zudem entzündungshemmend. Buchweihen, Blumenkohl und Äpfel sind besonders förderlich für die Nierengesundheit (FITBOOK berichtete). Eine ausgewogene Ernährung, bestehend aus viel Gemüse (außer Rhabarber, Spinat, Amaranth oder Mangold), Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten sowie Fleisch, Milchprodukten und Zucker (in Maßen) dient der Nierengesundheit selbstverständlich ebenfalls.