
3. Februar 2025, 4:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Das Kondom hat die Pille als meistgenutztes Verhütungsmittel in Deutschland überholt. Es schützt nicht nur vor Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten – aber nur, wenn es richtig sitzt. Doch welche Größe ist die richtige? Und welche Alternativen gibt es für Latex-Allergiker?
Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2023 ist das Kondom das am weitesten verbreitete Verhütungsmittel in Deutschland.1 Damit es zuverlässig schützt, muss allerdings die Passform stimmen. Entscheidend ist dabei nicht die Länge, sondern die Breite. Wie man die richtige Kondomgröße findet und weitere Tipps zum Kauf, erfahren Sie hier.
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Übersicht
Warum die richtige Kondomgröße entscheidend ist
Eine weitere Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergab, dass rund 46 Prozent der sexuell aktiven Frauen und Männer auf die doppelte Schutzwirkung setzen. Bedeutet, dass viele Verhütungsmittel miteinander kombinieren, wie etwa die Anti-Babypille und die zusätzliche Nutzung von Kondomen. Aber auch hierbei gilt: Der Schutz dann nur gewährleistet, wenn man das Kondom korrekt anwendet.2
Zur Bewertung der Sicherheit und Zuverlässigkeit dient der Pearl-Index (benannt nach dem US-Wissenschaftler Raymond Pearl).3 Hierbei gilt: Je niedriger der Pearl-Index ist, desto zuverlässiger schützt die Verhütungsmethode vor einer Schwangerschaft.
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Häufige Fehler bei der Anwendung
Bereits beim Öffnen der Verpackung kann das Kondom durch eine unachtsame Handhabung beschädigt werden. Gerade spitze Gegenstände oder lange Fingernägel können winzige, teils für das Auge nicht sichtbare Löcher verursachen und damit die Schutzfunktion beeinträchtigen. Ebenfalls ratsam ist, dass man vor der Nutzung das Ablaufdatum überprüfen sollte. Sonst kann es sein, dass abgelaufene Kondome spröde werden und leichter reißen können.
Bei kleinen Kondomen besteht die Gefahr, dass sie unangenehm einschnüren. Hingegen können größere Modelle leichter verrutschen. Beide Situationen mindern sowohl die Empfindung als auch die Schutzwirkung. Folgende Merkmale zeichnet ein perfekt sitzendes Kondom aus:4
- Man kann es mühelos und ohne Schmerzen abrollen.
- Es sitzt fest genug, um nicht zu verrutschen, aber ohne unangenehmes Druckgefühl.
- Es liegt glatt an, ohne Luftblasen oder Falten zu werfen.
- Bei der richtigen Größe ist es auf dem erigierten Penis kaum zu spüren.
Die richtige Wahl der Kondomgröße trägt nicht nur zu einer Erhöhung der Sicherheit, sondern auch zu einem angenehmeren Gefühl beim Sex bei.
Die richtige Kondomgröße finden
Zuerst die guten Nachrichten: Damit man die passende Kondomgröße ermitteln kann, benötigt man keine komplizierten Berechnungen. Die einfachste Methode erfordert ein Maßband: Dieses wird um den erigierten Penis gelegt, da nicht die Länge, sondern die Breite entscheidend ist. Der gemessene Umfang gibt dann direkt die benötigte Kondomgröße an.
Methoden zur Bestimmung
Aber auch ohne Maßband lässt sich die Größe bestimmen. Alternativ kann man auch einen Faden um die dickste Stelle des erigierten Penis legen und anschließend dessen Länge mit einem Lineal messen. Oder aber man liest den Durchmesser direkt mit einem Lineal ab und multipliziert diesen mit der Zahl 3,14.
Eine weitere Möglichkeit, die Kondomgröße zu bestimmen, wäre es, den Penisumfang und (idealerweise) die Länge in ein Online-Kondometer einzugeben, wie es etwa auf „liebesleben.de“, einer Initiative der BZgA zur Förderung sexueller Gesundheit, angeboten wird. Der Rechner ermittelt daraufhin die optimale Kondomgröße. Kondome sind in verschiedenen Größen von 47 bis 69 Millimetern Breite erhältlich. Aber auch das Portal „Mister Size“ bietet einen Kondometer mit genauer Messanleitung direkt als kostenloses PDF-Maßband zum Downloaden an.
Viele Hersteller empfehlen jedoch, drei nahe beieinanderliegende Größen zu testen, um die beste Passform zu finden. Die entsprechende Größe ist auf jeder Verpackung angegeben, meist gut sichtbar an der Außenseite. Die Größenkategorien, in denen Kondome erhältlich sind, erstrecken sich auf klein, mittel und groß. Tatsächlich gibt es keine einheitliche Definition, welche Maße genau zu welcher Kategorie gehören.
Wann die Dicke des Kondoms besonders wichtig ist
Wenn man ein intensiveres Gefühl bevorzugt, entscheidet man sich oft für Kondome mit einer geringeren Wandstärke. Doch Vorsicht: Besonders dünne Modelle – also solche mit 0,06 Millimetern oder weniger – sind anfälliger für Risse. Laut „liebesleben.de“ eignen sie sich deshalb ausschließlich für Vaginalsex.
Für Analsex wird hingegen ein robusteres Kondom empfohlen. Eine Wandstärke von 0,1 Millimetern bietet eine höhere Reißfestigkeit und hält auch stärkeren Belastungen stand.

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Material: Alternativen für Latex-Allergiker
Die Mehrheit der Kondome wird aus Latex gefertigt. Aber laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund sind rund zwei Prozent der Bevölkerung von einer Latexallergie betroffen.5 Wer beim Kontakt mit Latex Hautreizungen oder Ausschläge bekommt, kann auf Alternativen zurückgreifen.
Polyisopren-Kondome
Polyisopren – auch unter dem Namen „synthetischer Kautschuk“ bekannt, ist eine künstlich hergestellte Form von Latex. Allerdings ohne die pflanzlichen Proteine, die in natürlichem Latex Allergien verursachen können. Polyisopren-Kondome stellen eine sichere und komfortable Alternative dar, die sich genauso flexibel und angenehm anfühlt wie klassische Latexkondome.
Polyurethan-Kondome
Polyurethan-Kondome haben eine besonders dünne Beschaffenheit und sind nahezu geruchslos. Problematisch ist jedoch, dass sie weniger elastisch als Latexkondome sind, wodurch sie tendenziell leichter reißen oder abrutschen können.
Kunstharz-Kondome (AT-10)
Darunter versteht man ein spezielles Kunstharz, das für die Herstellung der dünnsten Kondome verwendet wird. Anders als die anderen Materialien, sind diese Kondome nicht dehnbar, sondern haften an der Haut und bilden somit eine schützende Hülle. Sie sind hypoallergen und sogar widerstandsfähiger als Modelle aus Latex oder Polyurethan.6