12. Januar 2020, 16:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Gewohnheitsmäßiger Teekonsum kann vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall schützen. Die jüngste Studie aus China, dem Land mit der riesigen Teekultur, ist nicht die erste ihrer Art, die die hervorragende Wirkung von Tee auf dem Silbertablett serviert. In welcher Sorte die beste Gesundheitsarmee schlummert – und warum Männer wie Frauen nicht gleichermaßen von deren Schutzwirkung profitieren.
Tee ist ein Allrounder, was die positiven Effekte auf unseren Körper betrifft – um das zu erkennen, reicht bereits ein Blick auf Studien aus dem letzten Jahr. Die enthaltenen Polyphenole füttern gesunde Bakterienstämme in unserem Darm (FITBOOK berichtete über die Studie); und Forscher aus Singapur und Großbritannien filterten jüngst die positive Wirkung des Heißgetränks auf unsere kognitiven Leistungen heraus – insbesondere, was dessen Informationsverarbeitung im Alter betrifft (genaueres können Sie hier nachlesen).
Tee macht nicht nur schlau, sondern obendrein glücklich. Regelmäßiger Teekonsum scheint eine nicht versiegende Quelle an frohen Botschaften zu sein. Und um seiner gesundheitlichen Wirkung weiter ins Blatt zu blicken, haben Forscher des Peking Union Medical College seit 1998 den großen Aufschlag angelegt und seitdem mehr als 100 000 Chinesen aus 15 Provinzen des Landes zu ihren Teekonsum- und anderen Lebensgewohnheiten (Rauchen, Trinken, Ernährung usw.) befragt. Sie alle hatten keine medizinische Vorgeschichte, was Herzerkrankungen betrifft.
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Höhere Lebenserwartung, geringeres Risiko für Herzkrankheiten bei den Teetrinkern
Nach sieben Jahren und verglichen die Forscher zum ersten Mal die aus den Fragebögen gewonnenen Werte (Blutdruck, Blutzucker und Blutfettmessungen) mit Daten aus Krankenhausakten und Sterbeakten. Die große Beobachtungsstudie (hier liegt die schwäche der Studie, da die gesammelten Daten ausschließlich auf den Angaben der Befragten beruhen) erschien Anfang Januar im „European Journal of Preventive Cardiology“. Hier ein Blick auf die Fakten:
- ein Drittel der Teilnehmer trank mindestens drei Mal Tee pro Woche
- etwa die Hälfte dieser Teetrinker konsumierte am häufigsten Grünen Tee; deutlich weniger (8 Prozent) bevorzugten Schwarzen Tee, der Rest sonstige aromatisierte Tees
- regelmäßige Teetrinker hatten ein 20 Prozent geringeres Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle sowie ein um 22 Prozent verringertes Risiko, an den Folgen dieser Erkrankungen zu sterben
- Diese Personen hatten im Alter von 50 Jahren außerdem eine um 1,26 Jahre höhere Lebenserwartung als Nicht-Teetrinker oder jene, die nur selten konsumierten
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- Die Schutzwirkung des gewohnheitsmäßigen Teekonsums ist bei Männern ausgeprägter (48 Prozent der Männer in der Studie waren regelmäßige Teetrinker verglichen mit 20 Prozent der Frauen)
- Der Schutz vor Herzerkrankungen geht überwiegend auf das Konto von Grünem Tee – die geringe Zahl an Schwarzteetrinkern erschwerte den Forschern, hier eine Aussage zu treffen
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Die Polyphenole in Grünem Tee
Woran liegt’s? Die in Grünem Tee reichlich enthaltenen Polyphenole haben eine hohe antioxidative Wirkung und schützen vor freie Radikalen: gefährlichen Stoffwechselprodukten, die durch Umwelteinflüsse wie z.B. Rauchen (ganz extrem) oder Stress entstehen und eine entscheidende Rolle bei der Entstehung diverser Krankheiten haben. Es ist ratsam die Ernährung dahingehend umzustellen, die Entstehung freier Radikale im Körper zu verringern bzw. diese einzufangen. Es bietet sich alles an, was reich an Antioxidantien ist: neben Grünem Tee (wie Matcha-Tee in dieser Disziplin abschneidet, lesen Sie hier) sind das beispielsweise Kakao, Blaubeeren, Äpfel, Spargel … oder auch Grashüpfer!
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Wer Insekten noch nicht als vor Antioxidantien nur so sprühende Snackquelle entdeckt hat, kann ja erst einmal abwarten und regelmäßiger Grünen Tee trinken – wenn Sie es nicht eh schon tun!