1. Oktober 2023, 8:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Piriformis-Syndrom kann zu einem heftigen Nervenschmerz im Gesäßbereich führen. Dieser kann so stark sein, dass man zunächst vielleicht vermutet, dass etwas mit der Hüfte nicht stimmt. FITBOOK nennt Ursachen des Krankheitsbildes, erläutert die Diagnose und sagt, welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Der birnenförmige Piriformis-Muskel verbindet Oberschenkel und Kreuzbein und liegt verborgen unter dem großen Gesäßmuskel (Musculus gluteus). Verhärtet er, kann das enorme Schmerzen zur Folge haben. Wenn er verhärtet, kann er enorme Schmerzen zur Folge haben. Wie fühlt sich das Piriformis-Syndrom an? Welche Ursachen hat es? Wie erfolgt die Diagnose – und welche Therapiemöglichkeiten gibt es? FITBOOK sagt, was Sie über dieses Krankheitsbild wissen sollten.
Übersicht
Wie fühlt sich das Piriformis-Syndrom an und wo hat man Schmerzen?
Das Piriformis-Syndrom zeichnet sich dadurch aus, dass eine Verspannung des Musculus piriformis zu einer sogenannten Pseudoischialgie führen kann, also zu einem Nervenschmerz im hinteren Oberschenkelbereich. Dieser Nervenschmerz entsteht, weil der verspannte Muskel auf den darunter laufenden Ischiasnerv drücken kann.
Der gleiche Effekt kann auch durch äußeren Druck, z.B. durch einen Geldbeutel auftreten. Dadurch wird dann ein Piriformis Syndrom sozusagen imitiert, wenn man so will.
Die Symptome sind eher lokal im Gesäß oder ausstrahlend in den rückseitigen Oberschenkel, ggf. auch mit zeitweisem Taubheitsgefühl. Schmerzen im unteren Rücken sind bei einem Piriformis-Syndrom eher selten.
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Ursachen des Piriformis-Syndroms
Die Ursache des Syndroms liegt in einer Fehl- oder Überbelastung des Piriformis-Muskels. Etwa durch die Angewohnheit, beim Sitzen die Beine zu überschlagen; Stürze und Beckenfehlstellungen; auch Jogger sind häufig betroffen – hier kommt als Ursache eine falsche Lauftechnik oder die falschen Laufschuhe (aus der eine Fehlbelastung resultiert) infrage – genauso wie eine Überbelastung, weil man nicht ausreichend „trainiert“ ist. Auf Dauer verspannt und verhärtet der Muskel und es kommt zu teils heftigen Schmerzen – die für den Laien schwer einzuordnen sind.
Vor der Diagnose sollte eine Ischialgie ausgeschlossen werden
Vor der Diagnose eines Piriformis-Syndroms sollte immer eine echte Ischialgie – also ein Nervenschmerz, der von der Lendenwirbelsäule, etwa durch einen Bandscheibenvorfall, ausgeht – mittels MRT ausgeschlossen werden. Ob dann tatsächlich ein Piriformis-Syndrom vorliegt, beurteilt ein Orthopäde. Steht die Diagnose, gibt es verschiedene Therapieoptionen.
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Was hilft gegen das Piriformis-Syndrom?
Helfen können Physiotherapie und/oder Lockerungsübungen: Man stellt sich bspw. mit dem Rücken zur Wand und platziert einen Tennisball zwischen sich und der Wand, etwa eine halbe Handbreite unter dem Hosenbund. So lässt sich die schmerzende Körperregion durch den Druck des Tennisballs massieren.
Weitere Therapiemöglichkeiten sind Wärmeapplikationen, radiale Stoßwellentherapie sowie die Analyse einer möglichen Fehlstatik mittels Wirbelsäulenvermessung und Gangbildanalyse.
Egal, welche Therapie zur Anwendung kommt: Ohne Geduld geht es nicht. Das schmerzhafte Ziehen und Stechen in Rücken und Gesäß verschwindet manchmal erst nach Monaten wieder.