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Sexuelle Gesundheit

Pflanzliche Ernährung schadet der Männlichkeit? Ganz im Gegenteil!

Ein junger Mann ist einen Salat
Der Trend, öfter auf Fleisch zu verzichten, tut Männern auch im Hinblick auf ihre sexuelle Gesundheit gut Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

24. September 2021, 17:07 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Noch immer glauben viele Männer, dass Berge von Fleisch ihnen Testosteron und „Standhaftigkeit“ verleiht. Drei neue Studien kommt zu dem Schluss, dass Männer im Namen ihrer sexuellen Gesundheit vermehrt auf pflanzliche Ernährung setzen sollten. Aufs geliebte Steak müsse aber nicht verzichtet werden.

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Viele Männer lehnen pflanzliche Ernährung ab. Dahinter steckt auch die Angst, dass der Verzehr von weniger Fleisch den Testosteronspiegel und die sexuelle Gesundheit negativ beeinflussen könnte. Davon gehen jedenfalls führende Urologen der Universität Miami aus. „Traditionell denkt ein Großteil der Männer, dass viel Protein, insbesondere tierisches Protein, notwendig ist, um den Testosteronspiegel aufrechtzuerhalten. Außerdem glauben sie, dass Fleisch Erektionsstörungen verhindere“, merkt Prof. Ranjith Ramasamy in einer Universitätsmitteilung an.1 Drei neue Studien, die er und sein Team bei der aktuellen Jahrestagung der „American Urology Association“ vorstellten, belegen: Männer, die auf Vollkorn, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte setzen, erfreuen sich nicht nur besserer sexueller Gesundheit, sie erkranken auch seltener an Prostatakrebs.

Studie 1: Pflanzliche Ernährung und PSA-Wert

Das prostataspezifische Antigen ist ein Eiweiß, das in der Prostata gebildet wird und die Samenflüssigkeit verdünnt, damit sich die Spermien besser bewegen können. Da die Prostata sehr gut durchblutet ist, gelangen bei jedem Mann ständig kleine Mengen PSA ins Blut. Ein erhöhter PSA-Spiegel kann auf Prostatakrebs oder Entzündungen hindeuten. Er ist zumindest ein eindeutiges Warnsignal. So wertete die erste Studie den Zusammenhang zwischen PSA-Spiegel und Ernährungsform von 1399 Männern mittleren Alters aus. Das klare Bild: Männer, die auf pflanzliche Kost setzen – keineswegs strenge Vegetarier – wiesen allesamt einen niedrigeren PSA-Wert auf als Fleisch-Fans. 2

„PSA ist ein sensitiver Marker für Prostatakrebs. Patienten mit einem erhöhten PSA-Wert benötigen eine weitere Untersuchung mit einer Prostatabiopsie, um Krebs auszuschließen“, erklärt Mitautor Dr. Ali Mouzannar dazu. Nicht nur Fleisch erhöhe den PSA-Spiegel drastisch, sondern auch gezuckerte Getränke, raffiniertes Getreide und Junkfood.

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Studie 2: Wie pflanzliche Ernährung Männer vor Prostatakrebs schützt

Die zweite Studie schaute sich etwas genauer an, wie große Mengen an Fleisch womöglich tödlichen Prostatakrebs auslösen können. „Bereits frühere Studien haben gezeigt, dass aggressiverer Prostatakrebs mit einem hohen Fleischkonsum in Verbindung gebracht werden kann“, weiß Mouzannar. Bei besagter Untersuchung  beobachteten die Forscher 47.243 Männer über einen Zeitraum von 28 Jahren. 6660 von ihnen erhielten die Diagnose Prostatakrebs, 807 starben daran.3

Auffällig: Gerade die jüngeren erkrankten Männer fielen durch einen überdurchschnittlich hohen Fleischkonsum auf. Gesunde junge Männer gaben dagegen vermehrt an, sich vorwiegend pflanzlich zu ernähren. Allerdings lebten nur weniger als 1 Prozent von ihnen strikt vegetarisch oder vegan. Es braucht also laut Urologen keine völlige Fleisch-Askese, um sein Prostatakrebs-Risiko zu minimieren.

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Studie 3: Zu wenig Obst und Gemüse begünstigt Erektionsstörungen

Außerdem entdeckten die Wissenschaftler in einer im Frühjahr 2021 veröffentlichten Untersuchung, dass es für den Testosteronspiegel völlig unerheblich ist, ob man auf Fleisch oder auf Pflanzen setzt. Ein Vegetarier ist also im hormonell Sinne nicht weniger „männlich“ als ein Karnivore.4 Allerdings können bestimmte Nährstoffe, die nur in Obst, Gemüse und Co. vorkommen, vor Erektionsstörungen schützen, heißt es in der Studie.5 Insgesamt wurden 2549 Männer analysiert, von denen fast die Hälfte unter leichter bis starker erektiler Dysfunktion litt. Keine Überraschung: Bei Männern, die sich größtenteils pflanzlich ernährten, war der Prozentsatz erheblich geringer. Studienautor Dr. Ruben Blachman-Braun merkt dazu an: „Das bedeutet nicht, dass eine pflanzliche Ernährung die Erektion verbessert. Es zeigt jedoch, dass eine pflanzliche Ernährung die Erektionen nicht negativ beeinflusst und ein gesünderer Lebensstil mit erhöhtem pflanzlichem Verzehr möglicherweise zu besseren Erektionen führen kann.“

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Fazit: Sexuell gesunde Männer ernähren sich vollwertig und vielfältig

Gesunde Ernährung und ein erfülltes Sexleben sind eng miteinander verknüpft. Noch immer scheint diese Tatsache bei vielen Männer nicht ganz angekommen. Aber je mehr darüber geforscht und veröffentlicht wird, desto mehr dringt dieses wichtige Wissen ins „männliche Bewusstsein“ ein. So schließt Wissenschaftler Ramsey aus den drei Studien: „Wir stehen kurz davor herauszufinden, wie ein gesundes Leben mit weniger tierischen Proteinen und mehr pflanzlicher Ernährung nicht nur besser für das Herz ist, sondern auch gut für die Gesundheit von Männern, einschließlich ihres Sexuallebens und Testosteronspiegels.“

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Quellen

Themen Männergesundheit
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