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7 Produkte fallen durch

„Ökotest“ entdeckt verbotene Weichmacher in Kindersonnencremes

Ökotest Kindersonnencreme
Bei einer aktuellen Untersuchung von „Ökotest“ schnitten von 25 Kindersonnencremes acht Produkte mit der Note „sehr gut“ ab. Foto: Getty Images

23. Mai 2024, 13:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn die Sonne scheint und die Kinder draußen spielen, brauch es einen guten UV-Schutz ohne bedenkliche Inhaltsstoffe: Das ist bei Sonnencremes speziell für Kinder umso wichtiger. Doch in einigen hat „Ökotest“ einen verbotenen Stoff entdeckt. Was Eltern wissen müssen.

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Die Haut von Kindern ist besonders dünn und entsprechend empfindlich gegenüber UV-Strahlen. Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Daher ist ein guter Sonnenschutz unverzichtbar. „Ökotest“ hat jetzt 25 Produkte speziell für Babys und Kinder im Labor auf Schadstoffe untersuchen lassen (Ausgabe 6/2024).1 Diese hatten einen hohen Lichtschutzfaktor von 50 oder höher. Das Fazit der Tester, so ein Bericht der „dpa“: „Licht und Schatten“. Den Lichtblick liefern acht Produkte mit der Note „sehr gut“, hier können Familien ihre Sprösslinge ganz ohne Sorge vor bedenklichen Inhaltsstoffe cremen. Und nun der Schatten: In sieben Kindersonnencremes entdeckte „Ökotest“ den verbotenen Weichmacher DnHexP – dabei in sechs Produkten in Form von Spuren, in einem sogar mehr. Eltern fragen sich da: Was bedeutet das genau, wie gefährlich ist der Weichmacher für mein Kind?

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Was ist DnHexP? 

Hinter der Abkürzung DnHexP verbirgt sich Di-n-hexylphthalat – eine chemische Verbindung, die als Inhaltsstoff in Kosmetika seit 2019 verboten ist. Die EU hat die Substanz als „besonders besorgniserregend“ eingestuft, da der Weichmacher die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. So rät auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Aufnahme so weit wie möglich zu reduzieren, informiert die „dpa“.

Kommt Ihnen der Name DnHexP bekannt vor? Erst im Januar 2024 hatte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) Untersuchungsergebnisse veröffentlicht, wonach im Urin von Kita-Kindern ein Abbauprodukt des Weichmachers nachgewiesen wurde – und zwar insgesamt mehr als noch vor einigen Jahren.2 Die Ursache dafür ist bisher nicht geklärt, Sonnencremes waren allerdings früh als mögliche Quelle in der Diskussion.

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Wie kommt der Weichmacher in die Sonnencreme? 

Was im „Ökotest“ auffällt: DnHexP steckte nur in Sonnencremes, die einen bestimmten chemischen UV-Filter enthalten: DHHB. In der Liste der Inhaltsstoffe ist der Filter unter folgender Bezeichnung zu finden: Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat.

Wie erklären die jeweiligen Hersteller die Weichmacher-Rückstände? Einige von ihnen bezeichnen sie auf „Ökotest“-Anfrage als „technisch unvermeidbar“. Doch das überzeugt die Tester nicht: Denn acht weitere Cremes in der Untersuchung enthalten zwar den UV-Filter DHHB, sind jedoch frei von dem Weichmacher. 

Was bedeuten die Testergebnisse für die Kindesgesundheit?

Anlass für Panik geben die Erkenntnisse nicht, schreiben die Tester. „Und sie sind erst recht kein Grund, aus lauter Bedenken auf konsequenten Sonnenschutz für (Kinder-)Haut zu verzichten.“ Denn es kommt auf die Dosis an. Selbst die Kindersonnencreme mit dem höchsten DnHexP-Gehalt birgt keine gesundheitliche Gefährdung fürs Kind – sofern sie in üblichen Mengen verwendet wird. „Ökotest“ hat berechnet: Eltern müssten ihr Kind täglich mit mehr als einem Kilo Produkt eincremen, damit ihr Kind bedenklich hohe Mengen des Weichmachers über die Haut aufnehmen könnten. Dennoch: Die Sonnencreme rasselt mit der Note „mangelhaft“ durch. 

Weitere Kritikpunkte von „Ökotest“

Punktabzug bekamen vier Produkte aufgrund von Kunststoffverbindungen wie synthetische Polymere. Wie sie langfristig auf Mensch und Umwelt wirken, ist bislang nicht ausreichend erforscht. 

„Ökotest“ kritisiert bei einigen Kindersonnencremes außerdem ihr „Greenwashing“: So versprechen Produkte, besonders korallenfreundlich zu sein. Diese Auslobung bedeutet zwar, dass die Produkte auf zwei besonders Korallen-schädliche UV-Filter verzichten. Dennoch landen andere Stoffe wie chemische UV-Filter im Meer, wenn man damit baden geht.

Welche Kindersonnencremes sind die Testsieger?

Unter den Testsiegern befinden sich zwei Produkte speziell für Babys:

  • „Babydream Sonnenspray extra sensitiv 50+“ (Rossmann)
  • „Babylove Sonnenspray sensitive 50+“ (dm). 

Außerdem mit der Note „sehr gut“ an der Spitze:

  • „Clean Sun Kids Sonnencreme LSF 50“ (Lidl)
  • „Lavozon Kids Sonnencreme 50“ (Müller)
  • „Nivea Sun Kids Spray 5in1 50+“ (Beiersdorf)
  • „Sundance Kids Sonnenspray 50“ (dm)
  • „Sunozon Kids Sonnenmilch 50+“ (Rossmann)
  • „Tabaluga Sonnenmilch für Kinder Sensitiv 50“ (Budni/Edeka/Netto)
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Weitere Sonnenschutz-Tipps

Doch bekanntlich schützt nicht nur das Eincremen vor UV-Strahlen. Die Tester geben den Eltern weitere nützliche Tipps an die Hand:

  • Textilien: Luftige Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen aus dicht gewebtem Stoff sowie Kopfbedeckungen – idealerweise mit Nackenschutz – sowie Sonnenbrillen helfen gegen die pralle Sonne
  • Schatten: Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren sollten sich möglichst gar nicht in der direkten Sonne aufhalten. Zwischen elf und 15 Uhr ist es für alle Familienmitglieder ratsam, sich in den Schatten zurückzuziehen. Über Planschbecken oder Sandkasten spendet ein Sonnensegel Schatten.
  • Wolken nicht überschätzen: Zwischen April und September erreicht UV-Strahlung trotz Wolken oft unerwartet schnell Werte, die ungeschützte Haut schädigen kann. Ab UV-Index 3 ist Sonnenschutz angesagt.
  • Nachcremen: Alle zwei bis drei Stunden sollte großzügig nachgecremt werden, vor allem nach dem Baden und Abtrocknen – auch bei Verwendung wasserfester Produkte. Das erhält die Schutzwirkung, verlängert sie aber nicht.
  • Rundum-Schutz: Auch wenn die Kleinen quengeln: Überall eincremen – und auch Stellen wie Fußrücken, Zehen oder Kniekehlen nicht vergessen.3

*mit Material von dpa

Themen #AmazonNutrition Hautgesundheit Kindergesundheit

Quellen

  1. Ökotest. Sonnencreme für Babys und Kinder im Test: Verbotener Weichmacher DnHexP gefunden. (aufgerufen am 23.05.2024) ↩︎
  2. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, Nordrhein-Westfalen. Bestimmung von Schadstoffen und Schadstoffmetaboliten im Urin von 2- bis 6-jährigen Kindern aus Nordrhein-Westfalen. (aufgerufen am 23.05.2024) ↩︎
  3. Ökotest. Sonnencreme für Babys und Kinder im Test: Verbotener Weichmacher DnHexP gefunden. (aufgerufen am 23.05.2024) ↩︎
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