25. Februar 2023, 18:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Verbleibt mehr Flüssigkeit im Gewebe, als die Lymphe abtransportieren kann, entstehen Ödeme. Wo im Körper sie überall entstehen können, welche Ursachen solche Wassereinlagerungen haben können, woran man sie erkennt und was die Beschwerden lindert, erfahren Sie hier.
Bei einem gesunden Menschen ist in der Regel kein überschüssiges Wasser im Gewebe zu finden. Blutstrom und Lymphe haben die Aufgabe, die Flüssigkeit des Körpers wieder aufzunehmen – sie beispielsweise über die Nieren abzutransportieren oder auch weiterzuverwenden. Ist ein Teil dieses körperlichen Mechanismus jedoch gestört, kommt es im Gewebe zu einer Ansammlung von Flüssigkeit: dem Ödem.
Übersicht
Was ist die Lymphe?
Lymphe, auch „Gewebswasser“ genannt, ist eine helle Flüssigkeit, die vom Körper immerzu gebildet wird. Sie versorgt die Zellen, führt Nahrungsfette aus dem Darm ins Blut zurück und transportiert Abwehrzellen namens Lymphozyten. Die Lymphe fließt in den Lymphgefäßen, welche den gesamten Körper durchziehen. Vermehrt sich diese Flüssigkeit aufgrund verminderter Transportkapazität der Lymphe, spricht man von einem (Lymph)Ödem. Ein Ödem ist jedoch nicht immer ein Lymphödem.
Welche Ödeme gibt es?
Ödeme werden nach ihrer Entstehung unterschieden: Neben dem Lymphödem gibt es u.a. das kardiale Ödem, welches seine Ursache in einer Herzerkrankung hat; für renale Ödeme ist eine Nierenerkrankung ursächlich; außerdem gibt es entzündliche, allergische sowie traumatische Ödeme sowie Ödeme, die eine hormonelle oder rheumatische Erkrankung zur Ursache haben.
Im Falle einer Rechtsherzschwäche bilden sich auch Ödeme am Rumpf oder möglicherweise in inneren Organen wie dem Magen oder der Leber. Mit Fortschreiten einer Nierenschwäche kommt es zur „Überwässerung“ des Körpers mit Bildung von Lungen- oder einem Hirnödemen. Durch die heutige Dialyse (Blutwäsche), ist dies jedoch eher selten geworden.
Mögliche Ursachen einer Ödembildung
- Schwellung durch Flüssigkeitseinlagerung
- Krampfadern (krankhaft erweiterten Venen)
- Herzschwäche (vor allem rechte Herzhälfte betroffen)
- Nierenschwäche
- Störung beim Abfluss der Lymphflüssigkeit
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Woran erkennt man ein Ödem?
Mögliche Symptome eines Ödems sind:
- Eher schmerzlose Schwellung, meist an herabhängenden Körperteilen (Bein- und Knöchelbereich).
- Ein abendliches „Schweregefühl“ in den Beinen.
- Sichtbar bleibende „Dellen“ nach dem Eindrücken der geschwollenen Körperregion. Nur bei Lymphödemen sind Dellen als solches nicht zu finden.
- Bei einer Rechtsherzschwäche kann ansteigendes Körpergewicht Hinweis auf eine vermehrte Wassereinlagerung im Körper sein; daher sollte es regelmäßig kontrolliert werden.
Aufgrund der Vielzahl von Ödemen ist es wichtig, die Diagnose von einem Arzt stellen zu lassen.
Verschwinden Ödeme von allein?
Die örtliche Ödembildung verschwindet in der Regel, wenn die Entzündung abklingt. Falls von einem chronischen Beinödem die Rede ist, welche infolge von Krampfadern ausgelöst wurden, kann es zur Ausdünnung der Haut kommen. Diese Geschwüre werden auch als „offenes Bein“ bezeichnet. So ein Ulcus cruris ist äußerst schmerzhaft.
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Therapiemöglichkeiten
Um den Rückfluss von Blut oder Lymphflüssigkeit wieder anzuregen, wird häufig eine konsequente Kompressionstherapie eingesetzt – bspw. mithilfe von Kompressionsstrümpfen. Bei Betroffenen mit Krampfadern gilt überwiegend, dass Laufen und Liegen besser ist als längeres Sitzen oder Stehen, was den Rückfluss der Lymphflüssigkeit besonders blockieren kann. Dieser bessert sich während dem Laufen oder Liegen mit angehobenen Beinen.