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Nierenzellkarzinom

Nierenkrebs – Ursachen, Symptome und Behandlung

Nierenkrebs, Illustration
Nierenkrebs ist bei frühzeitiger Diagnose in den meisten Fällen gut therapierbar Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

17. Oktober 2022, 5:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Krebs gehört zu den häufigsten Todesursachen. Doch während einige Krebsarten wie beispielsweise Hautkrebs oft thematisiert werden, gehören andere wie Nierenkrebs zu den weniger bekannten. FITBOOK erklärt mögliche Ursachen, welche Symptome auf die Erkrankung hinweisen und wie die Heilungsaussichten sind.

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Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Enrico Zessin
Enrico Zessin, Arzt in Weiterbildung für Innere Medizin und Sportmedizin, Verbandsarzt Deutscher Leichtathletik Verband und Diplom-Molekularbiologe

Einige Krebsarten sind in unserer Wahrnehmung stärker verankert und damit auch das Wissen über sie. Das liegt sicherlich auch daran, dass sie häufiger auftreten. Laut dem Robert-Koch-Institut sind Brust-, Lungen- und Darmkrebs die häufigsten krebsbedingten Todesursachen in Deutschland.1 Bei Männern liegt Prostatakrebs an zweiter Stelle hinter Darmkrebs. Doch es gibt eine gute Nachricht: Seit 2010 sind die Sterberaten, die auf Krebs zurückzuführen sind, bei Frauen um sieben Prozent und bei Männern um 12 Prozent zurückgegangen. Allerdings gibt es einige Krebsarten, über die man vergleichsweise selten spricht und daher wenig in der Öffentlichkeit weiß. Dazu zählt zum Beispiel Nierenkrebs, bei dem es sich in 85 Prozent der bösartigen Fälle um das Nierenzellkarzinom handelt. FITBOOK beschreibt Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Heilungsaussichten.

Die möglichen Ursachen für Nierenkrebs

Die Ursachen für Nierenkrebs sind nicht eindeutig geklärt. Allerdings gibt es einige Risikofaktoren, die das Entstehen des Karzinoms begünstigen können.2 Dazu zählen insbesondere:

  • das Rauchen von Tabak
  • Fettleibigkeit
  • Bluthochdruck
  • genetische Prädisposition
  • Vorerkrankungen der Nieren wie z. B. eine chronische Niereninsuffizienz
  • Belastung durch toxische Chemikalien wie z. B. Asbest

Es gibt auch Hinweise darauf, dass die häufige Einnahme von Schmerzmitteln (wie Ibuprofen) und ein hoher Verzehr von verarbeiteten Fleischprodukten das Risiko für ein Nierenzellkarzinom erhöhen können.

Risikomindernd wirken sich dagegen der Verzehr von Früchten und ballaststoffreichem Gemüse sowie das Kaffee-Trinken und Sport aus. Zudem raten Forscher, auf das Rauchen zu verzichten und ein gesundes Körpergewicht zu halten, um das Risiko zu senken.

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Typische Symptome bei Nierenkrebs

Wie so oft bei Krebserkrankungen lässt sich auch Nierenkrebs im Frühstadium nur selten erkennen. Denn Betroffene haben zunächst keine Beschwerden. Selbst im fortgeschrittenen Stadium lassen sich Karzinome schwer ertasten. Laut dem „Bundesverband der Deutschen Internistinnen und Internisten“ (BDI) werden diese in 70 Prozent aller Fälle erst bei einer Ultraschall-Routineuntersuchung rein zufällig entdeckt.3 Jedoch gibt es etliche Symptome, die bei Nierenkrebs im fortgeschrittenen Stadium auftreten können, wie die „Deutsche Krebsgesellschaft e. V.“ berichtet.4 Dazu zählen:

  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Müdigkeit
  • Blutarmut (Anämie)
  • häufig auftretendes, leichtes Fieber
  • blutiger oder dunkler Urin
  • Schmerzen in der Nierengegend sowie im seitlichen Rückenbereich (Flankenschmerz)
  • erhöhter Blutdruck
  • geschwollene Beine
  • bei Männern kann es zum Krampfaderbruch am Hoden kommen

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Wie erfolgt die Diagnose?

Nierenkrebs tritt meistens bei Personen zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr auf und betrifft Männer etwa doppelt so häufig wie Frauen.5 Wird die Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium nicht behandelt, kann er sich in der Bauchhöhle ausbreiten und dort Metastasen bilden. So können die Krebszellen benachbarte Organe wie den Darm befallen. Gelangen sie zusätzlich in einen Lymphknoten, können sie sich über das Lymphsystem sogar im ganzen Körper ausbreiten.

Meist wird aber ein Nierenzellkarzinom frühzeitig – in 75 Prozent der Fälle – diagnostiziert. Das geschieht bei einer Ultraschalluntersuchung. Zusätzlich können noch die Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) Klarheit schaffen. Anschließend lassen sich ambulant Gewebeproben entnehmen und untersuchen. So kann der Arzt feststellen, in welchem Stadium das Karzinom sich befindet und eine entsprechende Therapie am Patienten vornehmen.

Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten bei Nierenkrebs

Grundsätzlich gehört Nierenkrebs zu den eher selten auftretenden Karzinomen und macht nur zwei bis drei Prozent aller Krebserkrankungen aus. Zudem lässt er sich relativ gut behandeln, sofern er frühzeitig erkannt wird. Die absolute Fünf-Jahres-Überlebensrate wird mit 65 Prizent (Männer) bzw. 71 Prozent (Frauen) angegeben, die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate, die die Sterblichkeit in der Allgemeinbevölkerung berücksichtigt, liegt bei 76 Prozent (Männer) bzw. 78 Prozent (Frauen).6 Haben sich Metastasen außerhalb der Niere gebildet und andere Organe angegriffen, ist die Heilungs- und Überlebensaussicht deutlich schlechter.

Durch einen operativen Eingriff kann der Tumor aus der Niere entfernt werden, um das Organ zu retten. Ist der Tumor zu fortgeschritten, muss womöglich die gesamte Niere herausoperiert werden. Solange die Lymphknoten und andere Organe von dem Karzinom verschont geblieben sind, sind die Prognosen gut.

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Wenn der Krebs jedoch gestreut hat, wird höchstwahrscheinlich eine Operation keinen Heilungserfolg mehr bringen. In diesem Fall kann eine Immuntherapie in Kombination mit Medikamenten dabei helfen, die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken und so die Prognose der Betroffenen zu verbessern. Die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms ist jedoch fast immer palliativ.

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Quellen

Themen Krankheiten Krankheiten A bis Z Krebs Nierengesundheit Nierenkrebs
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