7. November 2020, 9:30 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Beunruhigende Meldungen kommen aus Dänemark: Das Land hat einen Lockdown über Teile Jütlands verhängt und führt Massentiertötungen durch. Hintergrund ist eine mutierte Variante des Coronavirus, welches bei Nerzen aufgetreten ist – und auf den Menschen übergesprungen. FITBOOK erklärt, was die Situation womöglich sehr ernst macht.
Der Nerzhandel spielte für die dänische Wirtschaft lange eine bedeutende Rolle. Es lebten deshalb mehr Nerze im Land als Menschen – doch bald nicht mehr. In den kommenden Tagen ist die Tötung von rund 17 Millionen Zuchtnerzen geplant. Der Grund: Bei den Tieren ist eine mutierte Variante des Coronavirus festgestellt worden, genannt „Cluster 5“, welche von Nerzen auf den Menschen überspringen kann. Die Behörden sind alarmiert.
Nerze stecken Menschen mit Corona an
Die Corona-Mutation sei bereits „bei zwölf Menschen in Dänemark festgestellt worden, darunter elf aus Nordjütland“. Das berichtet aktuell u. a. die „Tagesschau“. Das Zitat stammt von der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen; und ebenso die Warnung vor „möglicherweise verheerenden Folgen für die Pandemie weltweit“.
Ist die Mutation gefährlich?
Dass das von den Nerzen übertragene „Cluster 5“ per se gefährlicher ist als andere Varianten von mutierten Coronaviren, das wollen die dänischen Behörden (noch) gar nicht unbedingt behaupten. Vielmehr fürchten sie Auswirkungen auf die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, oder besser gesagt auf dessen Wirksamkeit, sprich: dass die Mutation des Erregers auf einen etwaigen Impfstoff nicht anspricht. Womöglich ist die mutierte Corona-Variante widerstandsfähiger gegenüber Antikörpern.
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Lockdown in den betroffenen Kommunen
Es gilt daher nun, eine weitere Verbreitung der Corona-Mutation im Land zu verhindern. Zu diesem Zweck wurde ein Lockdown in den betroffenen Kommunen in Nord- und Westjütland verhängt. Die Bürger dort sollen sich vorsorglich testen lassen. Einrichtungen für Freizeitsport werden ab kommendem Montag geschlossen. Von der fünften Klasse aufwärts soll dann auch der Schulunterricht fernmündlich stattfinden. Bereits ab Samstag dürfen gastronomische Betriebe Speisen und Getränke allenfalls noch zum Mitnehmen anbieten.
Nerze sind eine Raubtierart aus der Familie der Marder. Und von Madern hatte man vor einigen Monaten bereits im Zusammenhang mit Corona gehört. Nach Einschätzung von Virologe Prof. Christian Drosten könnte das Coronavirus Sars-CoV-2 erstmals vom chinesischen Marderhunden auf den Menschen übergesprungen sein.