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Hautgesundheit

Studie findet Zusammenhang zwischen Natriumsalz und Neurodermitis

Neurodermitis wird offenbar auch von Natriumsalz getriggert
Neue Studienergebnisse legen nahe, dass Neurodermitiker mit Natriumsalz sparsam umgehen sollten Foto: Getty Images
Laura Pomer

11. Juni 2024, 14:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Es ist bekannt, dass bestimmte Lebensmittel(-gruppen) den Verlauf chronischer Hauterkrankungen beeinflussen können. Im Zusammenhang mit Neurodermitis deckten Forscher nun eine Beziehung zwischen dem Konsum von Natriumsalz und dem Auftreten der krankheitstypischen Beschwerden auf. Doch damit nicht genug. FITBOOK-Autorin Laura Pomer stellt die für Betroffene womöglich bedeutungsvollen Untersuchungsergebnisse vor.

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Neurodermitis (auch atopische Dermatitis oder vereinfacht Ekzem genannt) ist eine entzündliche Hauterkrankung und durch eine gestörte Hautbarrierefunktion gekennzeichnet. Bei den Betroffenen nimmt der Organismus verschiedene fremde Stoffe als Antikörper wahr und stößt als Abwehrreaktion den Botenstoff Histamin aus. Dies kann zu Symptomen wie schuppig-trockener, juckender Haut und schmerzhaften Ausschlägen führen. Verschiedene Lebensstilfaktoren können die Beschwerden beeinflussen; unter anderem wird Neurodermitikern eine möglichst histaminfreie Ernährung und der Verzicht auf Zitrusfrüchte empfohlen. Und die Liste könnte wohl bald um einen maßvollen Umgang mit Natriumsalz erweitert werden.

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Studie zu Neurodermitis und Natriumsalz

Die jüngste Studie zum Thema Natriumsalz und Neurodermitis erschien kürzlich in der Fachpresse.1 Darin zeigte sich, dass eine erhöhte Zufuhr von Natriumsalz nicht nur den Verlauf einer bestehenden Neurodermitis verschlechtern kann – die verantwortlichen Forscher stellten fest, dass er das Risiko, die Erkrankung zu bekommen, erhöhen kann.

Natrium ist ein lebenswichtiges, u. a. in Speisesalz vorkommendes Mengenelement. Aufgrund seines hohen Wasserbindungsvermögens spielt es eine bedeutende Rolle bei der Regulation des Wasserhaushalts, wie man dazu auch bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nachlesen kann.2 Durch Schwitzen gehen neben Flüssigkeit auch Elektrolyte wie Natrium (ebenso z. B. Kalium, Kalzium und Magnesium) verloren. Das bedeutet, dass man etwa beim Sport oder an heißen Tagen auf seinen Elektrolytehaushalt achten sollte. Viel hilft viel, gilt in puncto Natrium aber längst nicht. „Der Körper braucht lediglich ca. zwei Gramm Salz, um den täglichen Salzverlust zu kompensieren“, erklärte dazu in einem früheren FITBOOK-Beitrag Sportwissenschaftler Dr. Dr. Michael Despeghel. Dieses Wissen kann bei der Beurteilung der in der Studie ermittelten Werte helfen.

Details der Untersuchung

Es handelte sich um eine Querschnittuntersuchung von mehr als 200.000 Daten aus der Langzeitbeobachtungsstudie UK Biobank. Im Fokus standen dabei Probanden im Alter zwischen 37 und 73 Jahren, rund 54,3 Prozent von ihnen waren weiblich. Bei ungefähr der Hälfte der Probanden bestand eine bekannte Neurodermitis. Eine Urinuntersuchung ergab, dass die Probanden im Verlauf von rund 24 Stunden etwa 90 Prozent des am Vortag zu sich genommenen Natriumsalzes ausschieden – im Mittel 3,01 Gramm. Jedes über diesen Mittelwert hinausgehende Gramm Natrium hatte laut der Analyse einen negativen Einfluss auf das untersuchte Hautgesundheits-Thema.

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Konkret war den Daten zufolge bei denjenigen Probanden, die ein zusätzliches Gramm Natriumsalz zu sich nahmen (bzw. ausschieden), das Risiko für eine Erkrankung an Neurodermitis um 11 Prozent erhöht. Bei bereits diagnostizierten Betroffenen steigerte sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Symptomen gar um 16 Prozent. Zusammenfassend verschlechterte eine um ein Gramm erhöhte Natriumsalz-Zufuhr den Krankheitsverlauf in 11 Prozent der Fälle.

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Bedeutung der Ergebnisse

„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Einschränkung der Natriumzufuhr in der Nahrung eine kosteneffiziente und risikoarme Intervention bei Neurodermitis sein könnte“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen Salz und Neurodermitis beschäftigt die Forschung schon länger. In einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2019 geht auch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) darauf ein.3 In einer Untersuchung hatte demnach DZIF-Professorin Christina Zielinski gemeinsam mit ihrem Team aufzeigen können, „dass Natriumchlorid menschliche T-Zellen in einen Zustand versetzen kann, in dem sie vermehrt Botenstoffe wie IL-4 und IL-13 ausschütten“. Diese beiden sogenannten Interleukine sind bekanntermaßen an den für Neurodermitis typischen Entzündungsprozessen beteiligt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung konnte sich Zielinskis Arbeitsgruppe noch nicht dazu äußern, ob oder ggf. wie eine salzarme bzw. salzreiche Ernährung die Entstehung oder den Verlauf der Erkrankung beeinflussen könnte. Hierauf hat das US-amerikanische Forscher-Team womöglich eine Antwort geliefert.

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Quellen

  1. B. Chiang, M. Ye, A. Chattopadhyay, et. al. (2024), Sodium Intake and Atopic Dermatitis, JAMA Dermatology ↩︎
  2. DGE: „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Natrium“ (aufgerufen am 11.6.2024) ↩︎
  3. DFIZ: „Neurodermitis: Erhöhte Salzkonzentration in erkrankter Haut“ (aufgerufen am 11.6.2024) ↩︎
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