24. November 2024, 8:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Klar ist: Nasensprays sind für den individuellen Gebrauch bestimmt. Doch was tun, wenn man verschnupft ist und in der Hausapotheke ein angebrochenes Nasenspray des oder der Liebsten entdeckt – ist es okay, die Düse abzuwischen und das Spray zu benutzen? FITBOOK sagt, wie es mit der Hygiene aussieht.
Wie oft haben Sie in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Nasenspray gekauft? Mehr als jede dritte Frau und jeder dritte Mann beantwortete diese Frage in einer repräsentatigen Umfrage mit „mehr als 1 Mal“.1 Nasenspray ist das populärste Medikament, um eine laufende oder verstopfte Nase zu befreien. Doch hat man das Eigene gerade nicht zur Hand, könnte man auf die Idee kommen, das angebrochene Nasenspray des Liebsten oder der besten Freundin zu verwenden – schließlich geht es um das Wohl aller! Gute Idee – oder auf keinen fall tun?
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Übersicht
Sollte man Nasenspray gemeinsam verwenden?
Ein Nasenspray gemeinsam verwenden? Lieber nicht. Die Sprühspitze kommt in Kontakt mit unserer Nasenschleimhaut, wodurch Keime des Partners übertragen werden können – ein Risiko, das insbesondere für Menschen mit geschwächtem Immunsystem problematisch ist. „Wie bei Zahnbürste oder Nagelfeile sollte auch beim Nasenspray jeder sein eigenes Exemplar verwenden“, sagt Apotheker Ralf Weckop in der Zeitschrift „Apotheken Umschau (Ausgabe 11B/2024)“.
Und wenn man das Spray vorher abwischt?
Auch Abwischen reicht Apotheker Weckop zufolge nicht. Denn selbst, wenn die Düse äußerlich sauber aussieht, können durch den Rückfluss Partikel oder Sekrete ins Innere der Flasche gelangen, was das Spray kontaminieren könnte.
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Warum es auch keine Lösung ist, das Spray ohne Kontakt zur Nasenschleimhaut anzuwenden
Ebenso wenig sollte man zur vermeintlichen Lösung des Problems das Nasenspray ohne Kontakt zur Nasenschleimhaut anwenden. „Pro Sprühstoß wird nur eine bestimmte Menge Arzneistoff freigesetzt. Man muss die Spitze komplett in die Nase einführen, damit genug Wirkstoff hineingelangt“, erklärt er in der „Apotheken Umschau“.
Nasenspray richtig anwenden – so geht’s
Bei Nasenspray kommt es auf die richtige Anwendung an. Dabei sollte man auf viele Kleinigkeiten achten, um Infektionen und Verletzungen der Nase zu vermeiden und die Effektivität zu erhöhen. Hier eine Anleitung in zehn Schritten:
So benutzt man Nasenspray korrekt:
- 1. sanft Schnäuzen, damit das Mittel optimal wirken kann
- 2. Nasenspray schütteln
- 3. Mit der rechten Hand dptüht man ins linke Nasenloch (und umgekehrt)
- 4. Nasenstück mindestens einen Zentimeter tief einführen
- 5. Kopf beim Sprühen nicht in den Nacken legen! Denn sonst landet das Spray im Rachen. Stattdessen Blick beim Sprühen eher auf die Füße richten
- 6. Beim Sprühen durch die Nase einatmen
- 7. Richtige Dosierung beachten (steht im Beipackzettel)
- 8. Nach jeder Benutzung das Nasenstück reinigen
- 9. Ein Nasenspray pro Person – warum, haben wir weiter oben ausführlich beschrieben
- 10. Haltbarkeit beachten: Angebrochene Nasensprays sind meist nicht länger als drei Monate haltbar
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Alternative zu Nasenspray Vorteile einer Nasendusche
Schleim, Staub, Pollen und Krankheitserreger lassen sich übrigens sehr effektiv mit einer Nasendusche aus der Nasenhöhle spülen. Zudem ist sie für die Nasenschleimhaut schonender als Nasenspray. Für die Anwendung wichtig: Da auch unser gut kontrolliertes Leitungswasser Verunreinigungen enthalten kann, sollte man für die Nasendusche zu Hause nur Kochsalzlösung oder abgekochtes Leitungswasser zu verwenden und sich genau an die Gebrauchsanweisung zu halten.
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So macht man die Nasendusche richtig
- Am einfachsten und effektivsten spült es sich mit einer handelsüblichen Nasendusche, alternativ können Sie auch eine 20 Milliliter Spritze verwenden.
- Verwenden Sie physiologische Kochsalzlösung. Dafür 1 Liter Leitungswasser mit einem Teelöffel (ca. 8 bis 9 Gramm) Speisesalz aufkochen und abkühlen lassen. Die so hergestellte Lösung kann 24 Stunden verwendet werden
- (Diese Lösung kann man auch leicht selbst herstellen: ein Teelöffel Salz auf einen Liter abgekochtes Wasser)
- Drehen Sie bei der Anwendung den Kopf zu der Seite, die Sie nicht spülen wollen und atmen Sie nur noch durch den Mund. Die Nase dabei nicht hochziehen. Ziel ist es, dass die Flüssigkeit wieder aus der anderen Nasenseite läuft und von Sekret befreit.
- Wiederholen Sie den Vorgang so oft, bis nur noch klares Wasser aus der Nase läuft und wechseln Sie dann auf die andere Seite
Aber auch hier gilt: Es ist aus hygienischer Sicht nicht empfehlenswert, eine Nasendusche mit dem Partner zu teilen. Nach der Anwendung können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze an der Düse oder im Inneren der Dusche verbleiben. Diese könnten beim nächsten Gebrauch auf den Partner übertragen werden.
*Mit Material von dpa