8. Juli 2020, 15:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nasenhaare sind in puncto Ästhetik nicht gerade das Nonplusultra. Verständlich, wenn man(n) sie entfernen will. Hier gibt es aber etwas Wesentliches zu beachten – sonst kann die Verschönerungsmaßnahme schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben und schlimmstenfalls zum Tod führen.
Vor allem Männer, aber auch Frauen – jeder Mensch hat Nasenhaare. Das hat einen wichtigen Grund: Die Haare funktionieren als Filter, um die Atemwege vor Kleinstpartikeln aus der Luft (z.B. Staub und Sand) zu schützen. Also sollte man seine Nasenhaare besser nicht entfernen?
Beauty-Problem wildwachsende Nasenhaare
Für gewöhnlich nimmt die Behaarung mit dem Alter zu. Übermäßig viele Nasenhaare bzw. solche, die sich ihren Weg aus den Nasenlöchern sichtbar hinausbahnen, empfinden einige Betroffene – oder deren Partner – als unattraktiv. Deshalb gehört die Nasenhaarentfernung bei mehr und mehr Menschen zur Schönheitspflege dazu.
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Naheliegend und effektiv (wenn auch schmerzhaft) wäre die Entfernung der Nasenhaare mit der Pinzette. So macht man es auch mit anderen unerwünschten Haaren im Gesicht, etwa im Bereich der Augenbrauen. Mit dem Haar wird dabei auch ihre Wurzel gezupft und würde daher auch nicht so schnell wieder nachwachsen.
Prominente (und falsche!) Vorbilder
Schauspielerin Anke Engelke hat mit der Prozedur bereits unangenehme Erfahrung gemacht, wie sie Moderatorin Barbara Schöneberger vor einigen Monaten in einem Radio-Interview berichtete. Sie schwöre deshalb auf die Entfernung von Nasenhaaren mit Warmwachs. So erwische man auf einmal viel mehr Wurzeln, das Ganze sei also nach einem kräftigen Ruck vorbei.
Die Schöneberger wollte es ihr gleich nachmachen. Das ist allerdings eine ganz schlechte Idee. Und zwar nicht nur wegen der erwähnten Filterfunktion, die Nasenhaare eigentlich erfüllen sollen.Nasenhaare zupfen kann tödlich sein
Der Nachteil dieser gründlichen Maßnahme nämlich: An der Stelle, an der die Wurzel herausgerissen wurde, entsteht eine kleine Wunde und mit ihr eine mögliche Eintrittspforte für Bakterien. Die offene Stelle könnte sich infizieren – wie überall am restlichen Körper auch, wenn man mit Pinzette oder Wachs Haare entfernt. In der Nase wäre es aber besonders gefährlich, weil ihre Blutbahn mit der des Gehirns verbunden ist. Eine Infektion könnte somit „hochwandern“ und eine potenziell lebensbedrohliche Hirnhautentzündung auslösen.
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Statt entfernen: Nasenhaare nur stutzen!
Wer sich an Nasenhaaren stört, sollte sie deshalb besser vorsichtig stutzen. Dazu eignen sich Schere oder elektrischer Rasierer – beides selbstverständlich nur im sauberen Zustand.
FITBOOK wurde zu dem Thema von HNO-Arzt Dr. med. Roman Roitman fachlich beraten.