
12. April 2025, 8:18 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schon wieder läuft die Nase, wie ätzend! Das ist Alltag für alle, die von Heuschnupfen geplagt sind. Linderung ist da willkommen. Können Nasenduschen helfen?
In das eine Nasenloch rein, aus dem anderen kommt’s wieder raus: Zugegeben, die erste Nasendusche kostet etwas Überwindung. Aber die kann sich lohnen! Spülungen mit einer Kochsalzlösung sorgen nämlich dafür, dass der Schleim in der Nase flüssiger wird – und besser abfließen kann. Auch Pollen, die in den feinen Härchen unserer Nase hängen bleiben, lassen sich so herausspülen, so der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB). Außerdem beruhigt die Spülung die Nasenschleimhaut. FITBOOK sagt, wie es geht – und wann eine Nasendusche tabu ist.
Übersicht
Das sagen Studien zur Wirkung von Nasenspülungen
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Nasenspülungen Beschwerden von Schnupfen generell lindern können und keine schweren Nebenwirkungen auftreten. Es gibt jedoch Einschränkungen bei den Studien in Bezug auf Teilnehmerzahl und Vergleichbarkeit.
Eine relevante klinische Studie mit 68 Teilnehmern, überwiegend Frauen, die 2019 die Wirksamkeit von hypertoner Salzlösung bei Erwachsenen mit Erkältungssymptomen untersuchte, kam zu dem Schluss, dass die Anwendung von hypertoner Salzlösung die Dauer und Schwere der Symptome verringern kann. Am meisten zuück ging die „laufende Nase“ – ein Dauerthema für viele Heuschnupfengeplagte. Aber auch Niesen, Husten und Heiserkeit verbesserten sich.1
Andere Forscher stellten fest, dass Nasenspülungen mit Kochsalzlösung die Symptome von allergischer Rhinitis und Asthma bei Kindern signifikant verbessern können.2
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Warum hilft Kochsalzlösung überhaupt?
Die Salzlösung hilft dabei, überschüssige Flüssigkeit aus der geschwollenen Schleimhaut zu ziehen. Das wirkt abschwellend. Außerdem befeuchtigt die Kochsalzlösung die Schleimhäute. Das ist relevant in der Heizperiode oder bei Klimaanlagen.
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Nasenspülung – so geht’s
Wer es ausprobieren und es sich dabei einfach machen will, nutzt ein Hilfsmittel aus der Apotheke.
So macht man die Nasendusche
So macht man eine Nasendusche:
- Am einfachsten und effektivsten spült es sich mit einer handelsüblichen Nasendusche, alternativ können Sie auch eine 20 Milliliter Spritze verwenden.
- Verwenden Sie physiologische Kochsalzlösung. Dafür 1 Liter Leitungswasser mit einem Teelöffel (ca. 8 bis 9 Gramm) Speisesalz aufkochen und abkühlen lassen. Die so hergestellte Lösung kann 24 Stunden verwendet werden
- (Diese Lösung kann man auch leicht selbst herstellen: ein Teelöffel Salz auf einen Liter abgekochtes Wasser)
- Drehen Sie bei der Anwendung den Kopf zu der Seite, die Sie nicht spülen wollen und atmen Sie nur noch durch den Mund. Die Nase dabei nicht hochziehen. Ziel ist es, dass die Flüssigkeit wieder aus der anderen Nasenseite läuft und von Sekret befreit.
- Wiederholen Sie den Vorgang so oft, bis nur noch klares Wasser aus der Nase läuft und wechseln Sie dann auf die andere Seite
Nur Kochsalzlösung oder abgekochtes Leitungswasser verwenden
Die Häufigkeit von Infektionen und Erkrankungen durch verunreinigtes Leitungswasser ist hierzulande zwar gering – doch auch gut kontrolliertes Leitungswasser kann Verunreinigungen enthalten, die unter ungünstigen Umständen zu einer Infektion führen können. Deshalb sollte man für die Nasendusche zu Hause nur Kochsalzlösung oder abgekochtes Leitungswasser zu verwenden und sich genau an die Gebrauchsanweisung zu halten.
Muss ich die Nasendusche eigentlich reinigen?
Auf jeden Fall. Damit sich darin auf Dauer keine Keime festsetzen und vermehren, sollte man das Gerät nach jedem Gebrauch und gemäß den Herstellerangaben reinigen. Dazu gehört auch, es im Anschluss vollständig trocknen zu lassen. Restfeuchte haben Keime nämlich gern.
Nasendusche nicht mit dem Partner teilen
Es ist aus hygienischer Sicht nicht empfehlenswert, eine Nasendusche mit dem Partner zu teilen. Nach der Anwendung können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze an der Düse oder im Inneren der Dusche verbleiben. Diese könnten beim nächsten Gebrauch auf den Partner übertragen werden.
Keine Nasendusche zur Hand? So macht man eine simple Nasenspülung
Ist so eine professionelle Nasendusche nicht griffbereit, tun es aber auch die eigenen Hände. Die Zutaten für eine Nasenspüllösung dürfte dabei jeder zu Hause haben: Es braucht lediglich einen Liter Wasser sowie zwei gestrichene Teelöffel Koch- oder Meersalz.
So geht’s:
- Das Wasser aufkochen und das Salz darin auflösen. Die Lösung im Anschluss auf circa 37 Grad herunterkühlen lassen.
- Die Spülung in die hohle Hand füllen und durch ein Nasenloch reinziehen. Wichtig: Die Hände sollten frisch gewaschen sein, damit keine Keime ins Spiel kommen.
- Die Lösung durch das andere Nasenloch hinauslaufen lassen. Das klappt, indem man den Kopf zur Seite neigt und den Mund öffnet. So gelangt das Salzwasser nicht in den Rachen.

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Wann eine Nasendusche tabu ist
Wichtig: Nasenduschen sollte man höchstens eine Woche lang durchführen, sonst kann die Nasenschleimhaut geschädigt werden, warnt die Stiftung Gesundheitswissen. Sollten die Nasennebenhöhlen entzündet sein, sollte man ebenfalls verzichten. Hat sich nämlich Eiter gebildet, kann die Kochsalzlösung gegebenenfalls nicht richtig abfließen.
*Mit Material von dpa