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Kann plötzlich auftreten

Kopf nicht in den Nacken legen! Was bei Nasenbluten wirklich hilft

Mann mit Nasenbluten
Nasenbluten kann plötzlich auftreten. Wie man es effektiv stoppen kann Foto: Getty Images / Antonio_Diaz
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FITBOOK Redaktion

6. September 2023, 4:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Nasenbluten beginnt fast immer ganz plötzlich. Was passiert in der Nase, wenn das Blut auf einmal zu laufen beginnt? Ist das gefährlich? Und was kann man tun, um den Strom zu stoppen?

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Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Prof. Dr. med. Burkard M. Lippert
Prof. Dr. med. Burkard M. Lippert, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Direktor der Kilnik für Hans-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der SLK-Kliniken Heilbronn und Vorstand der Landesärztekammer Baden-Württemberg

Oft trifft es einen unvermittelt: Ohne Vorwarnung schießt plötzlich Blut aus der Nase – literweise. Manchmal wirkt es, als sei die Hauptschlagader geplatzt – in Wirklichkeit ist es jedoch Blut aus den Gefäßen, die die Nasenschleimhaut versorgen. FITBOOK sagt, weshalb man überhaupt Nasenbluten bekommt, was dabei hilft, die Blutung zu stoppen und wann man mit Nasenbluten unbedingt zum HNO-Arzt oder in die Notaufnahme sollte.

Warum bekommt man Nasenbluten?

In der Nasenschleimhaut befinden sich feine Gefäße, die stark durchblutet sind. An der Nasenscheidewand gibt es eine Stelle, an der viele Gefäße zusammenlaufen – der sogenannte Locus Kießelbachi, benannt nach dem deutschen HNO-Arzt Wilhelm Kiesselbach. Wird genau dort die Hautbarriere beschädigt bzw. eingerissen – etwa beim Nasenbohren oder durch kräftiges Schnäuzen – entstehen hier die meisten Blutungen. Es läuft besonders viel Blut aus der Nase.

Popeln ist übrigens aus einem weiteren Grund schädlich: Jedes Mal entstehen kleine Verletzungen der Schleimhäute, durch die leicht Keime eindringen, welche an den Fingern kleben. Chronische Entzündungen in der Nase können die Folge sein, FITBOOK berichtete.

Nasenbluten kann auch Symptom einer Erkrankung sein – etwa einer Hypertonie (Bluthochdruck): Durch einen Anstieg des Blutdrucks kann ein kleines Gefäß, welches die Nasenschleimhaut versorgt, zum Platzen gebracht wird. Diese Ursache tritt häufig bei Erwachsenen auf. Auch eine Kombination aus einer schon gereizten, trockenen Schleimhaut und hohem Blutdruck kann ursächlich für Nasenbluten sein.

Auch als Begleiterscheinung von Blutverdünnern (=Antikoagulanzien) kann Nasenbluten auftreten. Sie bewirken, dass das Blut langsamer gerinnt; bspw. zählt das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure dazu.

Nasenbluten auch durch einen Schlag oder Sturz ausgelöst werden. Ebenso wie durch in die Nase eingeführte Fremdkörper – das ist häufig bei Kindern die Ursache. Und: Weil in der Schwangerschaft die Schleimhäute generell stärker durchblutet sind, kommt es auch hier häufiger mal zu Nasenbluten.

Überdies können Abszesse oder kleine Risse bzw. Löcher in der Scheidewand zu Nasenbluten in unterschiedlicher Stärke führen, schreiben die „HNO-Ärzte im Netz“: in seltenen Fällen könnten gut- oder bösartige Tumoren die Ursache sein.1

Auch interessant: Ozäna – was steckt hinter dem Phänomen „Stinknase“?

Vorschädigung der Nasenschleimhaut begünstigt Nasenbluten

Begünstigt wird Nasenbluten auch durch gereizte, trockene, entzündete Schleimhäute – ausgelöst etwa durch Erkältungen, Heuschnupfen, überheizte Räume oder Klimaanlagen. Bei älteren Menschen, deren Schleimhäute generell schnell austrocknen, kommt Nasenbluten daher häufiger vor.

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Was hilft, Nasenbluten zu stoppen?

Meist helfen typische Hausmittel, die Blutung zu stoppen. Ratsam ist es, einen kalten Lappen oder Kühlakku in den Nacken zu legen. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Außerdem hilft es, die Nasenflügel für einige Minuten fest zusammenzudrücken.

Warum man den Kopf bei Nasenbluten auf keinen Fall in den Nacken legen sollte

Niemals sollte man den Kopf bei Nasenbluten in den Nacken legen; dadurch läuft das Blut durch die Speiseröhre in den Magen, wo es Übelkeit und Erbrechen auslösen kann. Zudem könnte das Blut in die Atemwege geraten, was ebenfalls gefährlich sein kann.

Ist plötzliches Nasenbluten gefährlich?

Wenn es aus einem oder manchmal auch aus beiden Nasenlöchern blutet, ist das äußerst unangenehm – aber meist harmlos. Nasenbluten kann aber auch auf Erkrankungen hinweisen – siehe oben. Für die Ursachenfindung ist es dann auf jeden Fall wichtig, einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aufzusuchen.

In diesen Fällen sollte man mit Nasenbluten zum Arzt

Zum HNO-Arzt gehen sollten Erwachsene mit Nasenbluten dann, wenn…

  • das Bluten auch nach 15 Minuten nicht nachlässt
  • das Blut NICHT hellrot ist
  • sie merken, dass das Blut nicht überwiegend vorn aus der Nase läuft, sondern den Rachen hinunter
  • sie immer wieder aus der Nase bluten

Achtung! Mit Kindern sollte man nicht 15 Minuten lang abwarten, ehe man die Notaufnahme aufsucht: Ihnen droht in diesem Zeitraum ein lebensbedrohlich hoher Blutverlust!

Was hilft präventiv gegen Nasenbluten?

Menschen, deren Schleimhäute schnell austrocknen oder gerne gereizt sind, helfen eventuell Nasensalben oder Nasenöle. Zudem sollten Betroffene viel trinken und sich vitaminreich ernähren! Vitamin K ist bspw. notwendig für die Blutgerinnung. Besonders reichlich enthalten ist es in grünem Gemüse (Grünkohl, Petersilie, Spinat, Brokkoli…), Rinderleber, Kürbiskernöl oder auch Sauerkraut. Welche Symptome auf einen Vitamin-K-Mangel hindeuten können, erfahren Sie hier.

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Quellen

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