Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Studien zeigen

Ein bestimmter Nährstoffmangel fördert die Entstehung von Akne

Akne kann sich durch das Fehlen bestimmter Nährstoffe bilden
Wenn ein bestimmter Nährstoff fehlt, kann die Entstehung von Akne begünstigt werden. Foto: Getty Images

17. Juli 2024, 11:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Mitesser, Entzündungen und Pickel stören das ebenmäßige Hautbild? Dabei könnte es sich um Akne handeln. Neben hormonellen Veränderungen – besonders in der Jugend – kann eine falsche Ernährung die Entstehung der Hauterkrankung begünstigen. Wie genau, zeigt eine Studie der LMU. Auch andere Studien stellen einen Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung her. Eine besondere Rolle scheinen die Vitamine A, D und E sowie Omega 3 zu spielen.

Artikel teilen

Glatte, zarte Haut ist das Idealbild vieler Menschen. Doch die Wirklichkeit sieht häufig anders aus. Denn laut einer Untersuchung des Harvard-Projekts „Global Burden of Disease“ leiden weltweit mehr als 231 Millionen Menschen an Akne (acne vulgaris).1 Inwieweit die Ernährung einen Einfluss hat, konnte eine deutsche Studie aufzeigen. Die Erkenntnis: Besonders ein bestimmter Nährstoffmangel begünstigt die Entstehung von Akne.

Jetzt dem FITBOOK-Kanal bei Whatsapp folgen!

Was versteht man unter Akne?

Akne wird als eine entzündliche Hauterkrankung betrachtet, die sich durch die Bildung von zarten Pickeln, Beulen und Schwellungen auszeichnet. Dabei können sie in Rot- oder Rosatönen auftreten und sind mit Eiter gefüllt. Wenn zu viel Hautfett und Bakterien die Poren und Haarfollikel verstopfen, bilden sich als Folge schmerzhafte, entzündete Schwellungen. Akne kann im Bereich des Gesichts, des Rückens, der Brust und des Halses auftreten. Auch eine Bildung im Intimbereich ist möglich (Akne inversa).2

Nährstoffmangel: Betroffenen fehlt es an Omega-3-Fettsäuren

Beim Frühjahrssymposium der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV) stellte das Forschungsteam rund um Hautärztin Anne Gϋrtler von der Ludwig-Maximilians-Universität München im Jahr 2022 die Ergebnisse ihrer Akne-Studie vor. In dieser haben die Wissenschaftler einen möglichen Zusammenhang zwischen Akne und einem Nährstoffmangel festgestellt. Den Studienteilnehmern fehlte es an Omega-3-Fettsäuren.

ESN Omega-3

Unterstützt Herz, Gehirn & mehr

Im Rahmen ihrer Untersuchung hatten Gürtler und ihre Kollegen die Ernährungsparameter im Blut von 100 Probanden ermittelt, die unter Akne litten. Bei 94 Prozent von ihnen lag der Spiegel an Omega-3-Fettsäuren unter dem empfohlenen Wert. Gleichzeitig wiesen die Studienteilnehmer einen erhöhten IGF-1-Spiegel auf. Dabei handelt es sich um einen Wachstumsfaktor (insulin-growth-factor-1), ein hauptsächlich in der Leber, aber auch im Fettgewebe hergestelltes Hormon. Dieses gilt laut Forschung schon länger als wichtig für die Entstehung von Akne.

Therapie mit Omega 3 bei Hauterkrankung sinnvoll?

Die Ergebnisse der LMU-Studie unterstützen frühere Forschungsergebnisse, die die antientzündliche Wirkung von Omega-3-Fettsäuren belegen.3 In einem im „Journal of the German Society of Dermatology“ veröffentlichten Forschungsbrief plädiert Gürtler deshalb für ein Behandlungskonzept, das auch die Ernährung berücksichtigt. Speziell eine erhöhte Aufnahme des Nährstoffs Omega 3 könnte positive Effekte bei einer Akne-Therapie erzielen.4

Auch interessant: Was Pickel im Gesicht über die Gesundheit aussagen können

Bei Akne generell auf die Ernährung achten

Eine Einschätzung, die auch der leitende Oberarzt am Universitätsklinikum Tübingen, Martin Schaller, teilt. Omega-3-Fettsäuren finden sich in Nahrungsmitteln wie Hülsenfrüchten, Algen, Nüssen, Samen und Fischen wie Wildlachs und Sardinen.

Darüber hinaus sollten Akne-Patienten generell auf ihre Essgewohnheiten achten: „Seit ungefähr 15 Jahren mehren sich Hinweise, dass die westliche Ernährung Akne begünstigt“, sagt Schaller. Große epidemiologische Untersuchungen hätten gezeigt, dass vor allem der Milch-Konsum Einfluss nehmen könnte, insbesondere die in der Milch enthaltenen Hormone und Wachstumsfaktoren, sagte Schaller. Daneben lasse sich beobachten, dass eiweißreiche Drinks, die zum Muskelaufbau verwendet werden, Akne begünstigen können.

Grundsätzlich sei von einer Ernährung, die den Blutzucker schnell ansteigen lasse, abzuraten. Hinweise dafür hätten schon eine Studie der New York University 2013 geliefert.5 Aber auch genetische und hormonelle Faktoren spielten eine wichtige Rolle bei Entstehung und Verlauf von Akne.

Mehr zum Thema

Weitere Studien stellen ebenfalls einen Zusammenhang zur Ernährung her

Omega 3, Vitamin D, Mineralien und der Zusammenhang zu Akne

Eine Studie aus dem Jahr 2021 untersuchte die Wirkungsweise von bestimmten Lebensmitteln auf den Zustand der Haut. Dabei kam sie zum Ergebnis, dass Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Mineralien mit antioxidativen Eigenschaften Akne verhindern und die Behandlung sogar verbessern können.6

Verbesserung von Akne durch Vitamin A und E

Eine andere Studie untersuchte die Plasmakonzentration von Vitamin A und Vitamin E bei 100 neu diagnostizierten unbehandelten Patienten. Diese wurden dann mit weitere 100 Patienten (gesunde Kontrollgruppe) verglichen. Die Studie lieferte Hinweise dafür, dass es einen Zusammenhang mit der Abnahme des Vitamin-A-Plasmaspiegels und dem Schweregrad der Akne zu geben scheint. So hatten die Betroffenen mit einem geringeren Anteil an Vitamin A und E einen stärkeren Verlauf der Akne vorzuweisen. Dementsprechend kann die Menge an Vitaminen für die Entwicklung und Behandlung der Erkrankung eine wichtige Rolle spielen.7

Mediterrane Ernährung und Omega-3-Fettsäuren können Akne verbessern

An 60 Patienten wurde untersucht, wie sich eine mediterrane Ernährung, kombiniert mit der Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren (aus Algen) auf den Zustand der Akne auswirkt. Dabei waren 37 Probanden an einer papulopustulöser Akne (AP) und 23 an einer komedonaler Akne (AC) erkrankt. In den ersten acht Wochen erhielten die Teilnehmer täglich orale Nahrungsergänzungsmittel mit 600 Milligramm DHA (Docosahexaensäure) und 300 Milligramm EPA (Eicosapentaensäure). In den darauffolgenden acht Wochen erhöhte man die Dosis auf 800 Milligramm DHA und 400 Milligramm EPA. Nach vier Monaten hatte sich die Akne in der subjektiven Wahrnehmung von fast 80 Prozent der Probanden verbessert. Nur acht Prozent hatten eher den Eindruck einer Verschlechterung. Die Ergebnisse der Studie geben Hinweise darauf, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren den Zustand von Akne verbessern kann.8

Themen #AmazonNutrition Akne Krankheiten

Quellen

  1. Chen, H., Zhang, T.C., Yin, X.L. et al. (2021). Magnitude and temporal trend of acne vulgaris burden in 204 countries and territories from 1990 to 2019: an analysis from the Global Burden of Disease Study 2019. British Journal of Dermatology. ↩︎
  2. Healthline. Omega-3 and Acne: What’s the Connection? (aufgerufen am 20.03.2024) ↩︎
  3. Khayef, G., Young, J., Burns-Whitmore, B., Spalding, T. (2012). Effects of fish oil supplementation on inflammatory acne. Lipids in Health and Disease. ↩︎
  4. Guertler, A., Neu, K., Fiedler, T. et al. (2022). Clinical effects of omega-3 fatty acids on acne vulgaris. Journal of the German Society of Dermatology. ↩︎
  5. 4. NYU. (2013). Steinhardt Dieticians: Less Dairy and Carbs Could Curb Acne Breakouts. (aufgerufen am 11.07.2022). ↩︎
  6. Podgórska, A., Puścion-Jakubik, A. et al. (2021). Acne Vulgaris and Intake of Selected Dietary Nutrients-A Summary of Information. Healthcare (Basel). ↩︎
  7. El-Akawi, Z., Abdel-Latif, N. et al. (2006). Does the plasma level of vitamins A and E affect acne condition? Clin Exp Dermatol. ↩︎
  8. Anne, Guertler, Dr. med., Katharina, Neu., Diana, Lill, Dr. med. et al. (2024). Exploring the potential of omega-3 fatty acids in acne patients: A prospective intervention study. Journal of Cosmetic Dermatology. ↩︎
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.