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„Adonis-Komplex“

Muskelsucht – Symptome, Gefahren und Behandlung

Muskeldysmorphie
Bei einer Muskeldysmorphie verspüren die Betroffenen den Drang zu trainieren, weil sie ihren Körper als zu „untrainiert“ wahrnehmen. Foto: Getty Images
Julia Freiberger
Werkstudentin in der Redaktion

22. Juli 2024, 5:23 Uhr | Lesezeit: 13 Minuten

Sport zu treiben ist gesund. Doch wie verhält man sich, wenn es sich das Training nie genügend anfühlt? Bei der Muskeldysmorphie wird Sport plötzlich zum Zwang. Grund dafür: eine Selbstwahrnehmungsstörung. Denn obwohl nach außen hin alles in Ordnung wirkt, wird die Muskulatur vom Betroffenen als unzureichend wahrgenommen – sogar wenn die Person bereits überdurchschnittlich trainiert ist. FITBOOK-Autorin Julia Freiberger sprach hierzu mit einer Expertin.

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Menschen mit Muskeldysmorphie legen ihren Fokus nicht auf gesunde Ernährung und Sport, sondern mehr darauf, wie man noch muskulöser und schlanker werden kann. Dabei können schwere körperliche und psychische Schäden entstehen, die unbehandelt zur Lebensgefahr führen. FITBOOK-Autorin Julia Freiberger hat bei der Expertin Sandra Jankowski (Diplom-Psychologin) nachgefragt und erklärt, welche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

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Was ist Muskeldysmorphie?

Eine eher umgangssprachliche Bezeichnung wäre auch Muskelsucht – wobei die Erkrankung unter vielen Namen bekannt ist: „Adonis-Komplex“, „Biggerexie“ oder „Sportsucht“. Übersetzt man „dysmorph“ aus dem Griechischen bedeutet es so viel wie „fehlgestaltet“ oder „unförmig“. Diese Bezeichnung knüpft daran an, dass die Betroffenen der Erkrankung ihre Muskeln als Makel betrachten und sich exzessiv damit beschäftigen diesen zu beheben – etwa durch übermäßiges Training.

Muskeldysmorphie ist eine Unterart der körperdysmorphen Störung, bei welcher sich die Betroffenen Mängel an ihrem Erscheinungsbild einbilden – sie also ein verzehrtes Körperbild entwickeln – und sich auf deren Korrektur konzentrieren. Dies verursacht einen hohen Leidensdruck und kann die Arbeits- und/oder Lebensweise beeinträchtigen.1

Anders als bei der Magersucht, nehmen sich die Betroffenen bei einer Muskeldysmorphie nicht als zu dick wahr, sondern eher als zu schmal oder zu wenig muskulös. Hierbei spielt es auch keine Rolle, wie viele Muskeln sie tatsächlich besitzen.

Die Erkrankung kann sich unterschiedlich äußern

Die Erkrankung äußert sich bei jedem individuell. So können die einen sich an Diätpläne halten, die auf Muskelzuwachs abgestimmt sind und im schlimmsten Fall in einer Essstörung enden. Wiederum andere können Proteinpräparate einnehmen oder missbrauchen Medikamente, damit sie so das Muskelwachstum fördern können. In einigen Fällen machen die Betroffenen nicht einmal vor gesundheitlichen Problemen oder Verletzungen Halt und trainieren trotzdem weiter.2

Expertin erklärt die verschiedenen Störungsformen

„Bei der Muskeldysmorphie geht es darum, dass jemand tatsächlich glaubt, dass die Muskulatur nicht gut genug ausgebildet ist, da er eine Selbstwahrnehmungsstörung hat“, sagt Expertin Sandra Jankowski. „Manchmal kennt man das auch selbst, dass man das Gefühl hat, die Nase ist zu groß und andere Sagen ‚ach stimmt doch gar nicht, ist doch ganz normal‘. Das sind erste Anzeichen für Dysmorphophobie und da gibt es unterschiedliche Störungsformen. Entweder, das jemand glaubt, dass seine Muskeln zu schwach ausgeprägt sind oder unzureichend. Oder der Andere denkt, dass sein Gesicht unnormal aussieht im Gegensatz zu anderen Menschen“, stellt die Expertin klar.

Diplom-Psychologin Sandra Jankowski
Unsere Expertin: Diplom-Psychologin Sandra Jankowski, arbeitet in eigener Praxis Foto: Sandra Jankowski

Wieso „Adonis-Komplex?“

Eine ausgeprägte Muskulatur zu besitzen, war früher ein Zeichen von harter und körperlicher Anstrengung – heutzutage symbolisiert dieser Körperbau Erfolg, Ausdauer und Stärke. Zudem orientiert sich das männliche Schönheitsideal (breite Schultern, schmale Hüften, proportionierter Körper) an griechischen Athleten aus dem Altertum. Da Betroffene äußerst unzufrieden mit ihrem Aussehen sind, betreiben sie zwanghaft mehrstündiges Training pro Tag – wodurch die Erkrankung auch als „Adonis-Komplex“ bezeichnet wird.

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Wer ist davon betroffen?

Bisher gibt es keine konkreten Zahlen zur Häufigkeit von Muskeldysmorphie. Das liegt daran, dass die Schätzungen teilweise sehr stark variieren und etwa von einem Prozent in der Allgemeinbevölkerung bis zu 54 Prozent in bestimmten Bevölkerungsgruppen (wie Fitnessstudio-Besuchern oder Bodybuildern) ausgehen. Von der Selbstwahrnehmungsstörung sind häufiger Männer als Frauen betroffen, wobei sie oft im jungen Erwachsenenalter beginnt.3

Auch interessant: Was steckt hinter Duchenne Muskeldystrophie (DMD)?

Ursachen der Muskelsucht

Die genauen Ursachen für die Diagnose und Entstehung der Muskeldysmorphie sind bislang nicht vollständig geklärt. Man vermutet aber, dass es ähnlich wie bei Essstörungen bestimmte Faktoren verantwortlich sind, die zu einer Entstehung von Muskelsucht führen können:

  • Depressionen
  • Mobbing im Kindesalter
  • Emotionale Instabilität
  • Perfektionistische oder leistungsorientierte Veranlagung
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Vorherrschendes Schönheitsideal in der Gesellschaft
  • Orientierung an traditionellen Geschlechtsrollenstereotypen
  • Körperunzufriedenheit
  • Essstörungen innerhalb der Familie oder Umfeld

Diplom-Psychologin Sandra Jankowski: „Betroffene projizieren andere Probleme auf ihren Körper“

„Es gibt Vermutungen, dass die Krankheit häufig Männer betrifft und das dahinter ein recht schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl steckt, was sie mit dem Muskelaufbau-Training kompensieren möchten, da sie kein gesundes Gefühl zum eigenen Körper haben. Vermutlich, weil sie im Leben mit etwas unzufrieden sind und das auf den Körper projizieren. Sie betreiben also eine Verschiebung der eigentlichen Probleme. Es ist einfacher sich um sein Muskelproblem zu kümmern, als andere Probleme im Leben zu bewältigen. Es könnte aber auch sein, dass die Betroffenen perfektionistisch veranlagt sind. Was bedeutet, dass immer alles korrekt sein soll, man darf sich keine Fehler erlauben. Die Gründe müssen individuell in einer Psychotherapie herausgearbeitet werden.“

Symptome der Muskelsucht

Besonders typisch für die Erkrankung ist es, dass die Betroffenen ihren körperlichen Trainingszustand falsch einschätzen und unzufrieden mit ihrem Äußeren sind. Als Folge investieren sie aus Druck und Zwang mehrere Stunden ins Training. Oft ist es auch so, dass die Männer und Frauen, die an Muskeldysmorphie erkrankt sind, durch ihre Umgebung in ihrem Tun bestärkt werden. So kann mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung zu einer Verschlimmerung des Zustandes führen.

Merkmale der Erkrankung

  • Vernachlässigung des Privat- und Berufslebens
  • Die Gedanken der Betroffenen werden nur noch von Trainingsplänen, Sport und Diäten bestimmt
  • Gewichtskontrolle
  • Druck und Stress wegen der Beschäftigung mit dem Körper
  • stark verzerrte Wahrnehmung bezüglich des eigenen Körperbilds
  • Einseitige Ernährungsgewohnheiten
  • Entwicklung von Essstörungen
  • Messung des Umfangs der Muskulatur
  • Posen vor dem Spiegel
  • Schamgefühl aufgrund des Körpers
  • Einnahme von gesundheitsschädlichen Muskelaufbaupräparaten (Anabolika, Steroide)
  • Verlust von Körpergewicht

Der Schweregrad und die Symptome können bei den Betroffenen stark variieren. In einigen Fällen schrecken die Betroffenen auch nicht davor zurück, auf gesundheitsschädigende Präparate zuzugreifen, nur um an Muskelmasse zuzulegen. Hierbei würden sich noch weitere Symptome bemerkbar machen:

  • Kopfschmerzen
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Unfruchtbarkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Kognitive Beeinträchtigung
  • Akne
  • Aggressivität
  • Stimmungsschwankungen

Aufgrund der fehlgeleiteten Wahrnehmung ihres Körpers haben Betroffene der Muskelsucht eine erhöhte Tendenz Minderwertigkeitskomplexe, Depressionen, oder Sozialphobien zu entwickeln.4

Gefahren der Muskeldysmorphie

Eine unbehandelte Muskeldysmorphie kann schwere Folgen mit sich ziehen, die im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden können.

„Betroffene schauen durch einen Filter“

„Die Psyche verhält sich so, dass sie zunehmend fokussiert auf das Thema ist. Die Betroffenen kennen dann auch kein anderes Thema mehr in Ihrem Leben und gehen den Angehörigen und Freunden oftmals auf die Nerven. Die Psyche gaukelt ihnen vor, dass sie zu wenig Muskeln hätten. Auch wenn sie in den Spiegel schauen, sehen sie nicht, dass da ein Muskelpaket steht, sondern sehen nur ganz schmächtige Muskeln. Als würden sie immer durch einen Filter einer Brille schauen.“, so Sandra Jankowski.

Vernachlässigung sozialer Kontakte

Indem die Betroffenen übermäßig trainieren und sich an einen strikten Ernährungsplan halten, schließen sie sich meistens aus ihrem Umfeld aus und vernachlässigen soziale Kontakte. Dabei können Freunde oder Familienmitglieder besonders betroffen sein, da die freie Zeit hauptsächlich dem Training zugeschrieben wird und gemeinsame Mahlzeiten nicht mehr wahrgenommen werden. Sollte es aufgrund bestimmter Umstände nicht möglich sein, zu trainieren, können die Betroffenen gereizt oder unruhig reagieren.

Übermäßige Belastung durch Training

Ebenfalls problematisch ist, dass die Betroffenen einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt sind. Auch Antriebslosigkeit oder Müdigkeit können die Folgen von zu übermäßiger Belastung sein.

Einseitige Ernährung

Gestaltet man die Ernährung durch den Fokus auf Muskelaufbau zu einseitig, kann es zu Nährstoffmangel und dementsprechend zu Mangelerscheinungen kommen. Auch das Hunger- und Sättigungsgefühl wird außer Acht gelassen. Die Betroffenen essen nur, um Muskeln aufzubauen. Zudem berechnen sie möglicherweise den Gehalt der Mikronährstoffe und Proteine akribisch und portionieren sich das Essen.

Impotenz

Impotenz kann als mögliche Folge von Anabolika eintreten, die dazu verwendet werden und Muskeln schnell aufzubauen. Missbraucht man Anabolika kann dies auch zu einer Abhängigkeit führen.

„Es gibt nur noch ein Thema im Leben“

Diplom-Psychologin Sandra Jankowski erklärt: „Es entsteht ein unendlicher Druck und eine große psychische und physische Anspannung sowie innere Unruhe. Die Betroffenen können sich nicht mehr ausreichend entspannen. Sie haben eventuell Schlafstörungen und sind gereizt, weil sie mit der ständigen Unzufriedenheit kämpfen. Der psychische Druck kann so weitreichend werden, dass auch Selbstmordgedanken aufkommen können, weil sie ihr Ziel angeblich nicht erreichen und mit der Unzufriedenheit und dem ständigen Leid einfach nicht mehr leben wollen. Oder aber es entstehen langfristig gesehen körperliche Erkrankungen, weil das Herz-Kreislaufsystem überbeansprucht wird und das viele Training die inneren Organe oder das Immunsystem belastet.“

Wie wird Muskeldysmorphie diagnostiziert?

Die Diagnose der Muskeldysmorphie erfolgt in zwei Schritten. Zum einen müssen die Kriterien für eine allgemeine körperdysmorphe Störung erfüllt sein. Dazu zählen:

  • Auffällige Verhaltensweise, wie das häufige oder ständige Betrachten des Körpers im Spiegel oder Vergleiche mit anderen Menschen.
  • Eine übermäßige Beschäftigung mit vermeintlichen Makeln des Körpers, die anderen Menschen nicht auffallen.
  • Rückzug aus beruflichen, sozialen oder familiären Umfeld.
  • Wenn die Symptome eher auf eine Muskeldysmorphie hindeuten, als auf eine Essstörung.

Zweitens muss das Kriterium für das spezielle Krankheitsbild der Muskelsucht erfüllt sein: die Vorstellung, nicht muskulös zu sein.Wenn die Symptome eher auf eine Muskeldysmorphie hindeuten, als auf eine Essstörung.5

„Den Patienten fehlt häufig die Einsicht“

„Die einzige Herausforderung bei der Diagnose besteht darin, dass der Patient nicht daran glaubt, dass eine psychische Störung vorliegt. Die Einsicht fehlt.“, erklärt Sandra Jankowski. „Der Betroffene ist gar nicht bereit dafür, dass da eine psychische Problematik vorliegt, sondern geht wirklich davon aus, dass er ein Problem mit dem Körper hat und leidet darunter, weil er glaubt, zu wenig Muskelmasse zu haben. Er würde dann auch bis zur Erschöpfung immer weiter trainieren, was sehr gefährlich für den Menschen werden könnte.“

Behandlung der Muskelsucht

Die Selbstwahrnehmungsstörung lässt sich durch unterschiedliche Therapieansätze behandeln. Damit eine Behandlung möglich ist, müssen die Betroffenen ihr problematisches Verhalten erkennen und einsehen. Falls die Muskeldysmorphie in einer lebensgefährlichen Form vorliegt, kann auch eine stationäre Behandlung für den Betroffenen infrage kommen.

Die Behandlung von Muskeldysmorphobie ist ein langer Prozess

Laut Sandra Jankowsi wäre es wichtig, dass sich derjenige erst einmal organisch untersuchen lässt. „Sollte der Zustand lebensbedrohlich sein, dann ist sogar ein Krankenhausaufenthalt sinnvoll. Jedenfalls ist der Gang zum Hausarzt sehr sinnvoll, dieser kann einen beraten, wie der weitere Therapieablauf aussehen könnte. Ambulante Psychotherapie ist ein möglicher Baustein.“

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Jedoch betont sie auch, dass die Behandlung ein weiter Weg ist: „Das ist keine Sache, die man von heute auf morgen in den Griff bekommt. Sondern ein sehr langes daran arbeiten. Ist die Erkrankung noch nicht stark ausgeprägt, kann eine ambulante Psychotherapie ausreichend sein. Am besten geeignet sind die kognitiven Verhaltenstherapien. Hier wird am Selbstwertgefühl gearbeitet, an den Einstellungen und Annahmen, die man über sich selbst hat sowie an der sozialen Kompetenz. Es werden unterschiedliche Methoden eingesetzt, von einfachen Gesprächen bis hin zur Spiegeltherapie.”

Wie wird der Therapieplan individuell angepasst?

Die Expertin erklärt: „Es kommt auf den Schweregrad an und ob weitere psychische Störungen vorliegen, dementsprechend wird der Therapieplan erstellt. Denkbar ist eine stationäre Behandlung und/oder eine ambulante Psychotherapie. Ob eine medikamentöse Therapie notwendig ist, wird mit dem Patienten zusammen von einem Facharzt für Psychiatrie entschieden. Meist prüft der Hausarzt, ob eine Vorstellung bei diesem Facharzt notwendig ist.“

Wie geht man am besten mit Rückfällen um?

 „Die Rückfallprophylaxe stellt einen wichtigen Therapiebaustein dar und wird immer am Ende besprochen. Die Betroffenen müssen lernen sich selbst besser wahrzunehmen. Dazu gehört auch zu merken, wann der Fokus im Alltag wieder mehr auf die Muskelschwäche geht und die Unzufriedenheit mit sich selber wieder in den Vordergrund rückt. Denn es sind die negativen Annahmen und Gedanken über sich selbst und die Unzufriedenheit, die die Eintrittspforte für die psychische Störung bilden.“, sagt die Expertin.

»Besonders während Lebenskrisen kann es zu Rückfällen kommen

 „Meistens sind Rückfälle prädestiniert, wenn es im Leben Probleme gibt oder es zu Konflikten kommt. Wenn solche Lebenskrisen da sind, sind es meistens wieder so potenzielle Auslösemechanismen, die man in der Prophylaxe individuell bestimmen muss. Auch ein frühzeitiger Kontakt mit dem Therapeuten wäre wichtig.“

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Wie kann man Muskeldysmorphie vorbeugen?

 „Die Dysmorphophobie ist ein schleichender Prozess. Und die Betroffenen nehmen diesen kaum wahr und finden sich dann eines Tages in dieser psychischen Störung wieder als würden sie eben gerade aufwachen und feststellen: dass was in den vergangenen Jahren vorgefallen ist, ging in eine völlig falsche Richtung, wenn überhaupt. Deswegen gibt es keine richtige Prophylaxe, außer die frühzeitige Aufklärung über die Entstehung und die Gefahren der psychischen Störung.“, erklärt Sandra Jankowski.

Kein Vergleich mit anderen

„Eine Möglichkeit, um den Beginn dieser psychischen Störung entgegen zu wirken, wäre, dass man sich weniger mit anderen vergleicht. Das ist ein Hauptauslöser, wenn man sich häufig fragt: wie sehen andere aus? Kann ich da mithalten? Daraus entsteht Neid. Auch die Einstellung ‚ich bin nicht gut genug‘ ist problematisch. Präventiv kann man sich vor Augen halten, was das Positive an einem selbst ist.“, legt die Expertin nahe.

Sich auf andere Dinge im Leben konzentrieren

„Präventiv wäre auch, dass man nicht allzu viel Zeit mit dem Blick in den Spiegel verbringt und sich nicht viel mit dem Thema beschäftigt. Denn es beginnt damit, dass man überlegt, welche Präparate man für seinen Muskelaufbau benutzen könnte und viel darüber googelt. Man sollte versuchen, außerhalb des Fitnessthemas viel Zeit mit Freunden zu verbringen und für andere schöne Dinge im Leben Aufmerksamkeit aufzubringen.“, sagt Sandra Jankowski.

Positive Einstellung entwickeln

„Eine positive Einstellung zu sich selbst und zum Leben entwickeln wäre wichtig. Ansonsten kann man auch prophylaktisch ein Coaching hinsichtlich der Selbstwertproblematik machen. Und das derjenige sich präventiv mit einem besseren Umgang, mit dem Gefühl des mangelnden Muskelumfangs, beschäftigt.“, rät die Expertin.

Da die Muskeldysmorphie als psychische Erkrankung die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken kann, ist es wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu suchen. Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto schneller können die Betroffenen innerhalb einer angemessenen Behandlung lernen wieder ein gesundes und gutes Verhältnis zu ihrem Körper zu schaffen.

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Quellen

  1. MSD Manual. Körperdysmorphe Störung. (aufgerufen am 30.04.2024). ↩︎
  2. Ärzteblatt. Muskeldysmorphie: Die geheimen Leiden starker Männer. (aufgerufen am 29.04.2024). ↩︎
  3. BZgA. Muskelsucht. (aufgerufen am 29.04.2024). ↩︎
  4. Pofiling Institut. Der Adonis-Komplex: Was steckt dahinter? (aufgerufen am 29.04.2024). ↩︎
  5. Medical Tribune. Adoniskomplex: Diagnose und Therapie der Muskeldysmorphie. (aufgerufen am 30.04.2024). ↩︎
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