7. Mai 2020, 10:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Mundschutzpflicht soll eine Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 eindämmen und somit verhindern, dass mehr Menschen an Covid-19 erkranken. Allerdings kann eine Maske den Träger nur dann zuverlässig vor einer Infektion schützen, wenn sie frei von Erregern ist. Dazu muss man sie reinigen. FITBOOK erklärt, was dabei zu beachten ist.
Am gängigsten sind sogenannte MNS-Masken, auch als OP-Masken bekannt. Diese sind eigentlich nur für den einmaligen Gebrauch gedacht, können notfalls aber auch noch mal getragen werden. Voraussetzung: Sie wurden vorher von etwaigen Erregern befreit. FITBOOK sagt, welche Möglichkeiten es gibt, den Mundschutz richtig zu reinigen.
Hitze durch Backofen, Mikrowelle und Bügeleisen
Die Bundesregierung empfiehlt zu diesem Zweck eine „Hitze-Inaktivierung mittels trockener Hitze bei 65°C – 70 °C für 30 Minuten“. Am besten eignet sich dafür der Backofen. Theoretisch kann man eine MNS-Maske auch in der Mikrowelle desinfizieren, sofern sie nicht über einen Metallbügel verfügt, mit dem man die Maske an den Nasenrücken drück.
Stichwort „desinfizieren“
„Bitte greifen Sie keinesfalls zu Desinfektionsmittel, um Ihren Mundschutz antibakteriell bzw. -viral zu reinigen! Zum einen können entsprechende Produkte die Atemwege des Trägers reizen und Allergien auslösen. Und zum anderen können die aggressiven Zusätze das Material beschädigen, sodass die Maske löchrig und folglich durchlässig für Erreger wird.“–
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Wie Charité-Chefvirologe Prof. Christian Drosten auf Twitter erklärte, lassen sich Stoffmasken auch durch Bügeln reinigen. Er verlinkte dazu eine entsprechende Untersuchung aus dem Fachjournal „Nature Medicine“. Das Bügeleisen sollte dazu auf eine Temperatur von mindestens 100 Grad Celsius eingestellt werden.
Am sichersten: Waschen ab 60 Grad
Sie können die Maske auch bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine reinigen. Allerdings bitte nur ein Mal, da der dünne Stoff mehrere Waschgänge nicht schadlos überstehen würde – mit unerwünschten Folgen auf die Schutzfähigkeit. „Oektotest“ empfiehlt alternativ, die Maske für zehn Minuten in einem Topf mit kochendem Wasser einzuweichen und sie so zu desinfizieren. Egal wie: Nach dem zweiten Mal Tragen sind MNS-Masken zu entsorgen.
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Bei DIY-Masken ist Hitzebeständigkeit wichtig
Um den Bestand der im Medizinbereich zulässigen Mundschutzmasken zu schonen (und mitunter auch, um ein gleichermaßen schützendes wie hübsches Modell zu haben), greifen viele Menschen auf die Möglichkeit selbstgenähter Mundschutzmasken zurück. Ausführliche Näh- bzw. Bastelanleitungen für DIY-Mundschutz finden Sie bei den Kollegen von STYLEBOOK. Bitte unbedingt darauf achten, dass es sich um ein hitzebeständiges Material handelt, damit die Maske auch häufiges Reinigen bei 60 Grad übersteht.
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Auch nicht gereinigte Masken schützen andere
Wenn gerade gar keine Zeit fürs Waschen, Backen oder Bügeln bleibt, können Sie Ihren Mundschutz ausnahmsweise ohne vorheriges Reinigen nochmal überziehen. Das erklärt die Bundesregierung in ihrem Schreiben zum „Einsatz von Schutzmasken in Einrichtungen des Gesundheitswesens“.
Wichtig: Mit einer nicht-desinfizierten Maske ist nur „Fremschutz“ möglich. Das bedeutet, dass Ärzte oder Pfleger sowie wohl auch Besucher „im Stationsalltag, in Ambulanzen oder Pflegeeinrichtungen“ für Patienten keine Gefahr darstellen. Für den Träger selbst besteht jedoch ohne vorherige „Dekontamination“ (= Entfernen gefährlicher Verunreinigungen) kein zuverlässiger Schutz mehr.