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„Klade 1b“ breitet sich aus

Erste Symptome einer Infektion mit dem Mpox-Virus

Mpox-Virus
Bei dem typischen Hautausschlag, der häufig im Gesicht beginnt und sich dann auf andere Körperteile ausbreitet, handelt es sich um ein recht spätes Symptom einer Mpox-Infektion. Woran man diese früher erkennen kann, lesen Sie hier. Foto: Getty Images/Science Photo Libra
Anna Echtermeyer
Redakteurin

7. Januar 2025, 20:14 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

In den letzten Monaten wurden weltweit neue Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Mpox-Virus beobachtet. Besonders besorgniserregend ist das Auftreten der neuen Virusvariante „Klade 1b“, die erstmals in der Demokratischen Republik Kongo identifiziert wurde und als gefährlicher gilt als andere Varianten, weil sie sich schneller ausbreitet und schwerere Verläufe auslösen könnte. Nun wurde in Frankreich die erste Infektion mit der neuen Variante bestätigt. Welche Symptome verursacht das Virus und wie gefährlich ist die relativ neue Variante für uns?

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Nachdem 2022 ein Ausbruch des Mpox-Virus in Europa rasch eingedämmt werden konnte, wurde im Sommer 2024 in der Demokratischen Republik Kongo, Uganda, Ruanda, Burundi sowie Kenia eine besorgniserregende Variante der Viruskrankheit nachgewiesen: die „Klade 1b“. Die Weltgesundheitsorganisation hatte daraufhin eine Notlage ausgerufen. „Klade 1b“ breitet sich besonders schnell aus und kann schwere Verläufe auslösen. FITBOOK klärt nachfolgend auf über die Viruserkrankung: Wie sie übertragen wird, was Symptome einer Mpox-Infektion sind und wie lange man ansteckend ist. Außerdem sagen wir, wer zur Risikogruppe gehört und wann eine Impfung ratsam ist.

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Was ist Mpox und welche Varianten gibt es?

Mpox (früher Affenpocken genannt), ist eein durch das Mpox-Virus verursachtes zoonotisches Virus. Es gehört zu Familie der Pockenviren. Von Mpox gibt es mehrere genetische Varianten, sogenannte Kladen: eine Klade ist genetisch ähnlich und kommt in einer bestimmten geografischen Region vor oder ist durch eine bestimmte Evolution des Virus entstanden. Bei Mpox gibt es 2 Kladen:

  • „Klade 1“ (Ursprung: Zentralafrika, insb. Demokratische Republik Kongo)
    • Untervariante „Klade 1b“
  • „Klade 2“ (Ursprung: Westafrika)
    • Untervariante „Klade 2b“

Eine Infektion mit „Klade 1“ (auch ihrer Untervariante) ist in der Regel schwerwiegender als eine Infektion mit „Klade 2“. Für die Übertragung von Mpox in der Regel enger körperlicher Kontakt erforderlich.

Früher hieß Mpox Affenpocken, weil sie erstmals zufällig bei Affen nachgewiesen worden sind. Um Diskriminierung vorzubeugen, hat die WHO den neuen Namen Mpox festgelegt (kurz für Monkeypox). Man will Krankheiten weder nach Tieren noch Regionen benennen, in denen man sie entdeckt hat.

Was ist über die Ausbrüche der „Klade 1b“ bekannt?

„Klade 1b“ wird von der WHO als gefährlicher eingestuft als die anderen und breitete sich in den letzten Jahren in Afrka aus. Besonders betroffen ist die Demokratische Republik Kongo. Im August 2024 gab die WHO eine Notlagen-Erklärung ab, die Behörden auf mögliche Ausbrüche vorbereiten soll. Diese Virusvariante könnte „ansteckender sein als bisherige Varianten und schwerere Krankheitsverläufe auslösen“, teilte die WHO mit.1 Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC meldete 2024 bereits mehr als 500 Todesfälle sowie mehr als 14.000 Verdachtsfälle.

„Klade 1b“ in Deutschland und Europa

In Deutschland wurden seit Mai 2022 hauptsächlich Fälle der „Klade 2b“ registriert. Laut Robert Koch-Institut gab es hierzulande keine Todesfälle aufgrund von Mpox (Stand 16.12.2024).2 Im Mai 2022 seien erstmals Fälle von „Klade 2b“ übermittelt worden.  Bislang seien rund 3.800 Fälle an das RKI übermittelt, der Großteil davon (rund 3.700 Fälle) von Frühsommer bis Herbst 2022. Die Eindämmung gelang durch intensive Public-Health-Bemühungen, sodass seit Mitte Oktober 2022 nur vereinzelte Fälle in Deutschland bekannt waren.

Ende 2024 steckten sich in Großbritannien zwei Menschen mit der Mpox-Variante „Klade 1b“ an. Im Oktober 2024 wurde in Deutschland eine Infektion durch „Klade 1b“ nachgewiesen. Laut Berichten wurden die Infektionen jeweils im Ausland erworben. Anfang Januar 2025 bestätigte Frankreich seinen ersten Fall der neuen Mpox-Variante „Klade 1b“. Laut Gesundheitsministerium wurde der Fall in der westfranzösischen Region Bretagne bestätigt. Anders als bei vorhergehenden Fällen sei der Patient nicht nach Zentralafrika gereist – habe jedoch Kontakt zu zwei Personen gehabt, die aus einer Region zurückgekehrt waren, in denen die verschiedenen Mpox-Varianten seit mehreren Monaten im Umlauf sind.3

Inkubationszeit und erste Symptome einer Infektion mit dem Mpox-Virus

Infizierte können das Mpox-Virus lange in sich tragen, bis sie erste Symptome wahrnehmen. Der Zeitraum zwischen dem Eindringen des Virus in den Körper und dem Auftreten erster Symptome (Inkubationszeit) beträgt bei Mpox zwischen sieben und 21 Tagen. Die meisten Betroffenen erkranken nicht schwer.

Zu den ersten Symptomen des Mpox-Virus gehören:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • geschwollene Lymphknoten
  • Erschöpfung

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Krankheitsverlauf und Behandlung

Einige Tage, nachdem das Fieber aufgetreten ist, entwickelt sich ein Hautausschlag. Dieser beginnt häufig im Gesicht und breitet sich dann auf andere Körperteile aus. Der Ausschlag durchläuft über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen folgende Stadien:

  • Flecken (Macula)
  • Erhobene, schmerzhafte wie feste Läsionen (Papula)
  • Mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen (Vesikula)
  • Eitrige Pusteln (Pustula)
  • gefolgt von Krusten, die schließlich abfallen

Laut RKI verläuft die Krankheit bei Erwachsenen in der Regel mild bis moderat. Nach 14 bis 21 Tagen sollten die Symptome von selbst verschwinden. Deutlich längere Verläufe seien selten, aber möglich.

Entsprechend wird, wenn überhaupt, symptomatisch behandelt: Es werden Schmerzmittel oder Zinkschüttelmixturen zur Versorgung der Haut gegeben.4

Wie lange bin nach einer Infektion ansteckend?

Laut RKI besteht eine Ansteckungsmöglichkeit, solange Symptome vorhanden sind – als grobe Regel wird genannt: „Bis zum Abfallen der Krusten“, was nach spätestens vier Wochen der Fall sei.

Wie wird das Mpox-Virus übertragen?

Bekannt ist, dass Menschen sich bei infizierten Tieren anstecken können, zum Beispiel durch einen Biss und dem Verzehr von infiziertem Fleisch. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nur dann möglich, wenn das Gegenüber mit virenbelasteten Körperflüssigkeiten wie Eiter, Blut oder Schorf in direkten Kontakt kommt. Eine Gefahr durch Tröpfcheninfektion wie beim Coronavirus (Husten, Niesen, Sprechen) soll laut aktueller Kenntnis nicht bestehen.

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Wer ist besonders von einer Infektion betroffen?

Lange galt Mpox als nicht sexuell übertragbar, doch die Fälle aus dem Jahr 2022 zeichneten erstmals ein anderes Bild. So waren laut der WHO vor allem Männer betroffen, in der letzten Zeit sexuellen Kontakt zu anderen Männern hatten. Allerdings ist weiterhin nicht bekannt, ob Mpox durch sexuelle Übertragungswege verbreitet werden kann (z. B. durch Sperma oder Vaginalflüssigkeiten). „Das Risiko, sich mit Mpox zu infizieren, ist nicht auf sexuell aktive Menschen oder Männer, die Sex mit Männern haben, beschränkt. Jeder, der engen körperlichen Kontakt mit einer ansteckenden Person hat, ist gefährdet“, schreibt die WHO.5 Die Organisation betont, dass Mpox den Symptomen von sexuell übertragbaren Krankheiten wie Herpes oder Syphilis ähneln.

Was tun, wenn man denkt, infiziert zu sein?

Schon beim leisesten Verdacht sollten Betroffene unverzüglich einen Arzt aufsuchen, um mittels PCR-Test eine mögliche Infektion auszuschließen oder zu bestätigen. Des Weiteren gilt, sich zu isolieren (mindestens 21 Tage) und engen Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden. Auch wenn Mpox in Deutschland zur Risikogruppe 3 gehört, besteht dennoch eine Meldepflicht, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.

Was kann man präventiv tun?

  • Hautkontakt mit an Mpox infizierten Personen minimieren – insbesondere keine Wunden oder Ausschläge berühren
  • Zahl der Sexpartner reduzieren
  • Kondome benutzen
  • Erhöhtes Infektionsrisiko in Saunen, Darkrooms und Sex-Clubs

Wie sich Reisende vor Mpox schützen können, erfahren sie bei unseren Kollegen von TAVELBOOK.

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Für wen ist eine Impfung ratsam? 

MVA-Impfstoffe gegen Mpox sind in Deutschland ab 18 Jahren zugelassen. Die Stiko empfiehlt sie jenen Personen, die häufig die Partner wechseln und Personal in Speziallaboratorien.6 Wer in der Vergangenheit nicht bereits gegen Pocken geimpft wurde, dem empfiehlt die Stiko zwei Impfungen in einem Abstand von mindestens 28 Tagen. Gibt es bereits eine Pockenimpfung, reiche eine einmalige Dosis.

Themen Krankheiten Krankheiten A bis Z

Quellen

  1. World Health Organization. WHO Director-General declares mpox outbreak a public health emergency of international concern ↩︎
  2. Robert Koch-Institut: Mpox in Deutschland (aufgerufen am 07.01.2025) ↩︎
  3. Radiofrance. Mpox : un premier cas du nouveau variant détecté en France, indique le ministère de la Santé (07.01.2024) ↩︎
  4. Robert Koch-Institut: Mpox/Affenpocken (aufgerufen am 07.01.2025) ↩︎
  5. World Health Organisation (WHO): Monkeypox Q&A (aufgerufen am 07.01.2025) ↩︎
  6. Robert Koch-Institut: Aufklärungsmerkblatt zur Affenpocken-Impfung mit IMVANEX / JYNNEOS (2023, aufgerufen am 07.01.2025) ↩︎
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