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Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck

Mit Licht schlafen kann massive Auswirkungen auf die Gesundheit haben

Frau schläft im Bett mit Lampe an, Fernseher an
Schlafen mit Licht hat laut Studienergebnissen erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

12. Juli 2022, 19:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eigentlich scheint es ein menschlicher Instinkt zu sein, den Schlafplatz abzudunkeln. Doch einige Menschen bevorzugen es, mit einer Lichtquelle zu schlafen. Eine Studie zeigt nun, wie gravierend sich schon kleine Mengen an Licht beim Schlaf auf die Gesundheit auswirken.

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Meist dunkeln wir intuitiv unser Schlafzimmer ab, um darin schlafen zu können. Leider lassen sich manchmal nicht alle Lichtquellen komplett beseitigen. Denn bei dem einen ist es die Laterne, ein Werbebanner oder die Beleuchtung eines benachbarten Gebäudes, die ins Schlafzimmer leuchten. Bei dem anderen ist es das Tageslicht, dass insbesondere in den Sommermonaten schon früh ins Schlafzimmer eindringt. Es gibt aber auch Menschen, die sich bewusst ein Nachtlicht anlassen oder mit eingeschaltetem Fernseher einschlafen. Eine aktuelle Studie belegt nun die gesundheitlichen Folgen, wenn man mit Licht schlafen geht.

Aktigraphen am Handgelenk konnten das Licht beim Schlafen messen

Amerikanische Wissenschaftler wollten in einer Studie wissen, wie sich schon kleine Mengen an Licht auf unsere Gesundheit auswirken.1 Dazu rekrutierten sie 552 Probanden aus dem Großraum Chicago, die bereits vor Jahrzehnten an einer Langzeitstudie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen teilnahmen, wie das Wissenschaftsportal „SciTechDaily“ berichtet. Auch diesmal wurden bei ihnen Blutdruck, Gewicht, Größe, Cholesterin, Glukose und andere Risikofaktoren für Herzerkrankungen festgehalten. Das Alter der sowohl männlichen als auch weiblichen Teilnehmer lag zwischen 63 und 84 Jahren.

Zusätzlich bekamen die Studienteilnehmer einen sogenannten Aktigraph fürs Handgelenk. Dieser zeichnete eine Woche lang das Schlafverhalten auf. Die verwendeten Aktigraphen konnten sogar die Lichtmenge messen, was die Grundlage für diese Studie bildete. Außerdem mussten die Probanden ein Schlaftagebuch führen.

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Schon kleine Mengen Licht schaden der Gesundheit

Die Auswertung der Daten ergab, dass Personen, die während des nächtlichen Schlafs Licht ausgesetzt waren, mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes hatten im Vergleich zu Personen, die in völliger Dunkelheit schliefen.

„Ob es vom eigenen Smartphone ist, von nachts eingeschalteten Fernsehern oder von der Lichtverschmutzung einer Großstadt, wir leben inmitten einer Vielzahl künstlicher Lichtquellen, die 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen“, sagt Studienautor Dr. Minjee Kim von der Feinberg School of Medicine der amerikanischen Northwestern University. „Ältere Erwachsene haben bereits ein höheres Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, daher wollten wir sehen, ob es einen Unterschied in der Häufigkeit dieser Krankheiten im Zusammenhang mit der nächtlichen Lichteinwirkung gibt“, erklärt die Dr. Kim.

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Mit einfachen Schlaftipps zum gesünderen Schlaf

Die Forscher waren erstaunt, dass nicht mal die Hälfte der 552 Studienteilnehmer jede Nacht mindestens fünf Stunden völlige Dunkelheit hatte. Denn selbst während der fünf dunkelsten Nachtstunden, die meist mitten im Schlaf lagen, war die andere Hälfte der Teilnehmer ein wenig Licht ausgesetzt.

Die Forscher sind sich jedoch unsicher, ob Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck dazu führen, dass Menschen mit eingeschaltetem Licht schlafen oder ob das Licht zur Entwicklung dieser Erkrankungen beiträgt. „Es ist wichtig, dass man die Lichteinwirkung während des Schlafs vermeidet oder minimiert“, sagt die ebenfalls beteiligte Studienautorin Dr. Phyllis Zee.

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Dazu formutlierten die Wissenschaftler folgende drei Schlaftipps:

  • 1. Schalten Sie das Licht aus. Wenn Sie ein Licht im Schlaf brauchen (was viele ältere Erwachsene sich aus Sicherheitsgründen wünschen), machen Sie es zu einem gedämpften Licht am Boden.
  • 2. Auf die Farbe kommt es an. Bernsteinfarbenes sowie rötlich-orangenes Licht sind für das Gehirn weniger stimulierend. Verwenden Sie kein weißes oder blaues Licht und halten Sie es weit weg von der schlafenden Person.
  • 3. Schlafmasken sind gut, wenn man das Außenlicht nicht kontrollieren kann. Stellen Sie Ihr Bett so auf, dass Ihnen das Außenlicht nicht ins Gesicht scheint.

Bei der Studie muss man allerdings bedenken, dass es sich um ältere Menschen zwischen 63 und 84 Jahren handelte. Ob Licht während des Schlafs auch bei jüngeren Menschen einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat, muss noch untersucht werden.

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Quellen

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