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Nach Alkoholgenuss

Hilft Sauna gegen Kater oder macht sie ihn bloß schlimmer?

kater sauna: Wer einen Kater hat, der sollte auf das Saunieren lieber verzichten. Dafür gibt es gleich mehrere gute Gründe.
Manche vermeiden die Sauna, nachdem sie Alkohol getrunken haben, andere schwören bei einem Kater darauf. Welches Verhalten ist besser? Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

25. Dezember 2022, 18:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Viele Deutsche lieben das Saunieren. Nicht nur zum Entspannen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen, um beispielsweise das Immunsystem im Winter zu stärken. Doch hilft das Saunieren auch gegen den Kater nach einer durchzechten Nacht? Die Antwort fällt eindeutig aus.

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Saunieren ist eine Wohltat für Körper und Seele. Besonders im Winter wärmen sich die Deutschen gerne in privaten oder öffentlichen Saunen auf. Denn das Schwitzen kurbelt den Kreislauf an und macht so kalte Füße und Hände im Winter vergessen. Zudem entspannt es die Muskulatur, ist gut für die Atemwege und sogar die Psyche. Gefühlt ist es ein Mini-Urlaub im nass-grauen Winteralltag. Selbst das Immunsystem wird durch die starken Temperaturwechsel zwischen warm und kalt stimuliert und gestärkt. Bei all den positiven Effekten des Saunierens dürfte es sicherlich auch gut sein, mit einem Kater in die Sauna zu gehen, um den Brummschädel schneller loszuwerden, richtig? Die Antwort lautet: bloß nicht!

Alkohol kann man nicht „ausschwitzen

„Den Alkohol ausschwitzen.“ Diesen Spruch haben wohl die meisten schon mal gehört. So wundert es nicht, dass man gerne annimmt, ein Saunabesuch oder Sport könnten dabei helfen, einen durch Alkohol verursachten Kater schneller loszuwerden. Doch das ist vollkommen falsch. Dazu muss man zunächst verstehen, wodurch der Kater in Form von Kopfschmerzen und Übelkeit entsteht. Hauptursachen dafür sind die Entwässerung des Körpers sowie die giftigen Abbauprodukte, die im Körper durch Alkohol entstehen, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt.1

Alkohol wird also nicht ausgeschwitzt, sondern in der Leber abgebaut. Die dabei entstehenden Abbauprodukte sorgen zusammen mit der entwässernden Wirkung des Alkohols und den dadurch verursachten Verlust von Mineralstoffen für Kopfschmerzen und Übelkeit.

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Verkatert in die Sauna zu gehen, ist gefährlich!

Wer einen Kater hat, sollte den Saunabesuch gleich aus mehreren Gründen unterlassen. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass Saunieren genauso wie der Konsum alkoholhaltiger Getränke die Blutgefäße weiten. Das kann zu einem starken Absinken des Blutdrucks führen. Zudem wird der Körper bereits durch den Abbau des Alkohols belastet und sollte deswegen geschont werden. So drohen durch das Saunieren unter Alkoholeinfluss Kreislaufprobleme bis hin zu einem Kollaps.2 Außerdem verliert der Körper durch das Schwitzen zusätzlich Wasser und Mineralstoffe. Das ist kontraproduktiv, denn der Abbau des Alkohols hat bereits zu einer Dehydrierung geführt. Das Gegenmittel lautet also: Viel Wasser trinken statt schwitzen.

Ein weiterer negativer Effekt: Es kann zu einer Fehlregulation der Gefäße kommen, wie Dr. med. Rainer Brenke, beratender Arzt des Deutschen Sauna-Bundes gegenüber dem Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure erklärt. Wie er weiter ausführt, wird durch alkoholhaltige Getränke der Schutzmechanismus des Körpers, der in den Kaltphasen zwischen den Saunagängen dafür sorgt, dass durch die Verengung der Gefäße der Körper weniger Wärme verliert, vermindert. Der Körper nehme nämlich an, dass es nicht kalt ist, wodurch das Weit- und Engstellen der Gefäße, welches die Immunabwehr fördert, verhindert wird. Stattdessen wird das Immunsystem eher geschwächt.

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Selbstüberschätzung kann zum Tod führen

Nicht zuletzt neigt man unter Alkoholeinfluss zur Selbstüberschätzung, was dazu führt, dass man Warnsignale des Körpers nicht richtig wahrnimmt und beispielsweise zu lange in der Sauna verweilt oder gar einschläft. Wie die BZgA erklärt, kann eine Überhitzung des Körpers ein Versagen des Herzens, des Kreislaufs und der Atmung auslösen und somit tödlich enden.3 Deswegen wird grundsätzlich nicht nur davon abgeraten, verkatert in die Sauna zu gehen, sondern auch kurz vor dem Saunieren sowie zwischen den Saunagängen Alkohol zu trinken. Ein Saunagang sollte grundsätzlich nicht mehr als 8 bis 15 Minuten dauern.

Was wirklich gegen einen Kater hilft

Verkatert in die Sauna zu gehen, ist also definitiv keine gute Idee. Auch sonst gibt es wenige Gegenmittel, die tatsächlich helfen, ohne dem Körper zusätzlich zu schaden. So sollte man viel Wasser oder Tee trinken, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Die Einnahme von Magnesium sowie das Auftragen von ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf der Stirn können gegen Kopfschmerzen helfen. Ebenso eine warme kohlenhydrat- und vitaminreiche Mahlzeit, wie beispielsweise eine Nudelsuppe, um den Stoffwechsel anzuregen. Weitere Tipps finden Sie hier.

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Quellen

Themen Alkohol
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