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Langzeitstudie

Ein Lebensmittel erhöht das Prostatakrebs-Risiko deutlich

Milch Prostatakrebs
Laut einer aktuellen Studie erhöht schon ein Glas Milch täglich das Risiko für Prostatakrebs deutlich Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

15. Juni 2022, 17:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wie bei allen Krebsarten scheint auch bei Prostatakrebs die beste Maßnahme zur Vorbeugen der Erkrankung ein gesunder Lebensstil zu sein. Dazu gehört ausreichend Bewegung, guter Schlaf, sowie eine ausgewogene Ernährung. Laut einer Studie sollten Männer auf ein ganz bestimmtes Lebensmittel verzichten, um ihr Prostatakrebs-Risiko niedrig zu halten…

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Jahrzehntelang galt der Verzehr von Milch als gesund. Man erinnere sich nur an Werbekampagnen der Milchindustrie, die Prominente mit einem Milchbart zeigen. Oden den einprägsamen Werbespruch „Die Milch macht’s“. Doch Experten warnen, dass das Getränk ungesünder ist, als viele meinen. (FITBOOK berichtete). Nun bestätigt eine neue Studie, dass Männer, die regelmäßig viel Milch trinken, ein deutlich erhöhtes Risiko für Prostatakrebs haben.

Mehr als 28.000 Männer acht Jahre lang begleitet

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern. Denn allein in Deutschland erkranken jedes Jahr über 70.000 Männer daran.1 Umso wichtiger ist es, die Ursachen dafür zu ergründen und wenn möglich zu beseitigen. In einer großen amerikanischen Langzeitstudie haben Wissenschaftler jetzt den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Prostatakrebs untersucht.2

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In der Studie wurden mehr als 28.000 Amerikaner und Kanadier über einen Zeitraum von rund acht Jahren beobachtet. Dabei hat man insbesondere den Milchkonsum der Probanden unter die Lupe genommen. Zu Beginn der Studie hatte keiner der Teilnehmer eine Krebserkrankung. Am Ende des Beobachtungszeitraums von etwa acht Jahren wurde bei 1.254 Probanden Prostatakrebs diagnostiziert.

420 ml Milch täglich erhöhen Risiko für Prostatakrebs um 25 Prozent

Die Auswertung der Daten ergab, dass Männer, die täglich über 400 ml Milch verzehrten, ein um 25 Prozent höheres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu erkranken im Vergleich zu Männern, die weniger als 20 ml Pro Tag zu sich nahmen. Zudem ist der Risikoanstieg nicht linear. Das heißt, bis zu einem Verzehr von 150 ml pro Tag steigt die Risikokurve stark an. Darüber hinaus nimmt das Risiko mit höherem Milchkonsum nicht mehr so stark zu.

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„Der größte Teil des kontinuierlichen Risikoanstiegs ist bei 150 Gramm erreicht, also etwa zwei Dritteln einer Tasse Milch pro Tag“, erklärt Studienleiter Professor Gary Fraser in einer Universitätsmitteilung.3 „Es ist fast so, als ob ein biologischer oder biochemischer Weg bei etwa zwei Dritteln einer Tasse Milch pro Tag gesättigt wäre“, kommentiert er die Forschungsergebnisse.

Am besten so wenig Milch wie möglich verzehren

Da das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, bei einem Verzehr von bis zu 150 ml täglich am stärksten ansteigt, empfehlen die Wissenschaftler, so wenig Milch wie möglich zu trinken. Oder nicht mehr als 20 ml täglich. Männer, die bereits im nahen familiären Umfeld Fälle von Prostatakrebs haben, sollten idealerweise komplett auf Milch verzichten. „Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie einem überdurchschnittlichen Risiko ausgesetzt sind, sollten Sie Milchalternativen aus Soja, Hafer, Cashewnüssen und anderen pflanzlichen Rohstoffen in Betracht ziehen“, empfiehlt der verantwortliche Wissenschaftler Prof. Fraser.

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Käse, Joghurt und pflanzliches Calcium sind unbedenklich

Immerhin gibt es auch gute Nachrichten. So haben die Forscher keinen Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und dem Verzehr von Milchprodukten wie Käse und Joghurt gefunden. Als Grund wird vermutet, dass die Bakterien in fermentierten Milchprodukten die schädlichen Hormone beseitigen. Und auch die Einnahme von Calcium aus pflanzlichen Quellen hatte keine risikosteigernde Wirkung auf die Probanden. Laut dieser Studie können Männer also deutlich ihr Risiko für Prostatakrebs senken, wenn sie lediglich auf Milch aus ihrem Speiseplan streichen. Fermentierte Milchprodukte können hingegen weiterhin genossen werden.

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Quellen

Themen Krebs Prostata
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