10. September 2023, 8:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Morgens drei Tabletten, abends vier: Ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente. Und nicht immer passen die Präparate. Eine Medikationsanalyse in der Apotheke kann Klarheit schaffen.
Eine Einschätzung vom Profi: Die ist in so mancher Lebenslage hilfreich. Zum Beispiel auch bei der Frage, ob all die Medikamente, die man regelmäßig nimmt, unerwünschte Neben- oder Wechselwirkungen haben können. Tatsächlich bekommen viele ältere Menschen Medikamente verordnet, die für sie potenziell ungeeignet sind. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido). Das können unter anderem Wirkstoffe sein, die im Alter das Sturzrisiko erhöhen. Was helfen kann, ist eine Medikationsanalyse in der Apotheke. Wann die Krankenkasse zahlt, wie sie abläuft und was nach der Auswertung passiert, erfahren Sie hier.
Übersicht
Wann die Krankenkasse eine Medikationsanalyse in der Apotheke zahlt
Die Kosten für eine Medikationsanalyse in der Apotheke tragen die gesetzlichen Krankenkassen seit Mitte 2022 unter bestimmten Voraussetzungen. Und zwar einmal im Jahr für alle Versicherten, die dauerhaft mindestens fünf ärztlich verordnete Medikamente einnehmen. Darauf macht die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) aufmerksam.
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So läuft eine Medikationsanalyse ab
Und wie läuft so eine Medikationsanalyse ab? Wer das Angebot in Anspruch nehmen möchte, macht einen Termin mit der jeweiligen Apotheke aus.
Steht der an, bringt man nicht nur alle ärztlich verordneten Medikamente mit. Einpacken sollte man auch Nahrungsergänzungsmittel, Selbstmedikation, Arztbriefe, Entlassbriefe aus dem Krankenhaus, Medikationspläne und Laborwerte. Dazu rät Alexander Schmitz, Apotheker in Dannenberg.
Der Apotheker oder die Apothekerin nimmt all diese Medikamente und ihre Dosierungen auf und stellt weitere Fragen, zum Beispiel zu Beschwerden oder Ernährungsgewohnheiten.
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Das passiert nach der Auswertung
Nach der Auswertung steht ein zweiter Termin ein. Dort werden Erkenntnisse, Probleme und Risiken besprochen – und auch mögliche Lösungen. Vielleicht kann der Arzt oder die Ärztin einen anderen Wirkstoff verordnen. Oder die Dosis lässt sich anpassen.
„Eine häufige Folge ist, dass bestimmte Medikamente abgesetzt werden“, berichtet Apotheker Schmitz. „Oft sind das Relikte, die in den Medikationsplänen von Patienten bleiben, nachdem sie im Krankenhaus waren.“
Hintergrund: Nicht immer bleibt Zeit für eine ausführliche Übergabe zwischen Krankenhaus und Hausarztpraxis. Patientinnen und Patienten nehmen Medikamente dann einfach weiter, obwohl sie nicht mehr notwendig sind.