29. August 2023, 11:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Corona ist zurück. So fühlt es sich zumindest an. Während wir noch die letzten Sommertage auskosten, wandern unsere Gedanken schon weiter Richtung Herbst und Winter – und zur Sorge, ob uns eine neue Coronawelle erwartet. Sollten wir, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, jetzt schon handeln und z. B. wieder Maske tragen? FITBOOK hat bei zwei Experten nachgefragt.
Auch wenn aufgrund von drei neuen Coronavarianten, darunter eine, die zumindest für leichte Beunruhigung sorgt, Corona und die Pandemie wieder an Aufmerksamkeit gewinnen – für Angst und Panik gibt es keinen Grund. Aber vielleicht wieder für größere Vorsicht? Viele von uns haben sicher noch die eine oder andere verpackte Maske zu Hause herumliegen. Ist es angebracht, diese jetzt bei Einkäufen oder Verwandtenbesuchen wieder fest über Mund und Nase zu ziehen?
Übersicht
Jetzt mit Maske vor Corona schützen? Das sagen Experten
Wäre angesichts der aktuellen Corona-Entwicklungen eine Rückkehr zur allgemeinen Maskenempfehlung oder gar -pflicht angebracht? FITBOOK wollte von Prof. Dr. Carsten Watzl, Immunologe am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund, wissen, wie er derzeit dazu steht, wieder Masken zum Schutz vor Corona zu tragen. Seine Antwort: „Es gibt Hochrisiko-Patienten, die sich immer noch selber per Maske schützen. Maske für alle sehe ich aber als nicht notwendig an.“
Ähnlich sieht es auch Immunologin und Impfexpertin Prof. Dr. Martina Prelog vom Universitätsklinikum Würzburg. „Grundsätzlich derzeit nein“, erklärte sie auf Nachfrage. „Allerdings sollten Risikopatienten, die stark immunsupprimiert sind und eine schlechte Immunantwort auf die Impfung und/oder Infektion hatten, individuell entscheiden, ob sie sich mit einer Maske schützen wollen – und dies nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen andere respiratorische Erreger. Insbesondere bei größeren Menschenansammlungen z. B. auch in geschlossenen Räumen könnte dies ratsam sein. Die kältere Jahreszeit begünstigt auch wieder die Übertragung von viralen Erregern.“
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Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben
Als wichtig erachtet Watzl es, dass man sich im Fall von Krankheitssymptomen verantwortungsvoll verhalte. Er stimme mit den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts überein, im Fall von Erkältungssymptomen drei bis fünf Tage zu Hause zu bleiben.1 So schont man nicht nur sich selbst – man ist schließlich krank und braucht Erholung –, sondern setzt auch andere Menschen nicht unnötig einem Risiko aus. Denn ob Corona, Grippe oder Erkältung – man verzichtet auf jede Erkrankung liebend gern.
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Bei diesen Symptomen ist eine Maske sinnvoll
Deshalb lautet der Rat des Experten für Personen mit Erkältungssymptomen dann auch: „In so einem Fall wäre es auch sinnvoll, freiwillig, z. B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, eine Maske zu tragen, um die Mitreisenden vor seinen Viren zu schützen.“
Der Immunologe befürwortet also freiwilliges Tragen einer Maske im Fall von Erkrankungen, eine allgemeine Maskenpflicht – etwa auch für Menschen ohne Symptome – dagegen aktuell nicht.
Aktuell geht es nicht darum, Infektionen zu verhindern
Der Grund: Derzeit macht es bezüglich des Krankheitsverlaufs keinen signifikanten Unterschied, ob man sich eine Erkältung, eine Grippe oder Corona einfängt. Entsprechend gehe es „aktuell nicht mehr darum, die Infektion zu verhindern, sondern die schwere Erkrankung. Und auch wenn die neuen Varianten ansteckender sind, gibt es keine Hinweise darauf, dass die auch krankmachender sind. Daher sind die meisten Menschen durch ihre hybride Immunität – Impfung plus Infektion – bereits sehr gut vor einer schweren Erkrankung geschützt“, erklärt uns der Immunologe.
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Quelle
- 1. Robert-Koch-Institut. Ein Werkzeugkasten gegen akute Atemwegsinfektionen – Wie können wir uns vor Erkrankungen wie COVID-19 und Grippe schützen? (aufgerufen am 25.8.2023)