15. August 2024, 11:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine aktuelle australische Studie zeigt, dass Magnesiummangel dramatischere Folgen haben kann als bisher angenommen. Ein Grund dafür ist eine toxische Kettenreaktion, die die Gene schädigt. FITBOOK-Autorin Friederike Ostermeyer erklärt die neuen Forschungserkenntnisse.
Magnesium ist ein Mikronährstoff, der für den Energiestoffwechsel, die Herzgesundheit, die Knochenfestigkeit, die Muskelfunktion und den Hormonhaushalt wichtig ist. Muskelkrämpfe, Erschöpfung oder Gereiztheit können bereits auf einen akuten Mangel hinweisen (FITBOOK berichtete). Besteht auch nur der geringste Verdacht, sollte er unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Der Grund: Offenbar hat ein Magnesiummangel dramatische Folgen für die Gesundheit. So haben Wissenschaftler der University of South Australia in einer neuen Studie herausgefunden, warum eine magnesiumreiche Ernährung besonders wichtig ist. Fehlt es an dem Mineralstoff, ist man anfälliger für Alzheimer und Parkinson, Magen-Darm-Erkrankungen, verschiedene Krebsarten oder Diabetes.
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Übersicht
Blutproben von 172 Erwachsenen analysiert
Für die Studie untersuchten die Forscher das Blut von 172 gesunden Personen mittleren Alters, um den Gehalt an Magnesium, Folsäure, Vitamin B12 und Homocystein zu bestimmen. Homocystein ist eine Aminosäure, die DNA-Schäden verursacht. Sie wird gebildet, wenn ein Mangel an Folsäure und Vitamin B12 besteht, zwei Nährstoffe mit der Fähigkeit, das DNA-Gift unschädlich zu machen. Nun beobachteten die Forscher: Auch ein niedriger Magnesiumspiegel führt zu stark erhöhten Homocystein-Werten. „Unsere Untersuchung zeigt eine direkte Verbindung zwischen einem niedrigen Magnesiumspiegel im Blut und erhöhten DNA-Schäden, auch nach Berücksichtigung von Geschlecht und Alter“, sagt Studienleiter Dr. Permal Deo.1 Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „European Journal of Nutrition“ veröffentlicht.2
Magnesiummangel verursacht DNA-Schäden
Es zeigte sich, dass Magnesium und Homocystein in einem umgekehrten Verhältnis zueinander stehen. Steigt der Magnesiumspiegel, sinkt der Homocysteinspiegel und umgekehrt. Das kann deshalb weitreichende Folgen haben, weil Homocystein bekanntlich die Gene schädigt, wenn es nicht abgebaut wird. Gleichzeitig besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Magnesium, Folsäure und Vitamin B12. Steigt der Magnesiumspiegel, so steigen auch die Werte für Folsäure und Vitamin B12 und das Homocystein sinkt. In dem ganzen Gefüge ist Magnesium also ein wichtiger Hauptakteur, weiß Deo. „Das deutet darauf hin, dass gesunde Magnesiumwerte im Blut unerlässlich sind, um unsere Gene vor der Toxizität des Homocysteins zu schützen, das bei einem Mangel an Folsäure und Vitamin B12 erhöht ist.“
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Magnesiummangel und seine Folgen
Deo und sein Team vermuten, dass die schädlichen Folgen eines Magnesiummangels vor allem darauf zurückzuführen sind, dass er die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigt, Energie- und Kraftzellen zu produzieren. Das wiederum beschleunigt die Alterung des Gewebes und macht anfälliger für viele Krankheiten. In Verbindung mit den genannten DNA-Schäden drohen Krebs, Alzheimer und zahlreiche chronische Leiden. Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium sei für die Gesundheit und den Schutz der Zellen unerlässlich, so die Forscher.
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Diese Lebensmittel sind Magnesium-Bomben
Am besten ist es natürlich, Magnesium über die Nahrung aufzunehmen. Reichlich davon steckt in Nüssen, Vollkornprodukten, grünem Gemüse und Salat, in Kürbis- und Sonnenblumenkernen. Der durchschnittliche Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei ca. 200 Milligramm. Hier eine Auswahl an Lebensmitteln mit hohem Magnesiumgehalt (pro 100 Gramm):
- Kürbiskerne: ca. 535 Milligramm
- Weizenkleie: ca. 500 Milligramm
- Sonnenblumenkerne: ca. 420 Milligramm
- Leinsamen: ca. 350 Milligramm
- Mandeln: ca. 250 Milligramm
- Vollkornbrot: ca. 150 Milligramm
- Haferflocken: ca. 140 Milligramm
- Mineralwasser mit hohem Magnesiumgehalt: 100 Milligramm / Liter