11. November 2024, 19:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nicht zu rauchen, ist wohl die bekannteste Strategie, um das Risiko für Lungenkrebs niedrig zu halten. Doch auch der Saft einer bestimmten Frucht kann offenbar davor schützen, Tumoren in der Lunge zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kam zumindest eine Studie aus dem Jahr 2022.
Weltweit erkranken pro Jahr etwa zwei Millionen Menschen an Lungenkrebs, 1,8 Millionen sterben an der Krankheit.1 Entsprechend emsig arbeitet die Forschung daran, die Erkrankung besser zu verstehen und Möglichkeiten zu finden, mit denen man die Entwicklung von Lungenkrebs verhindern und Tumoren in der Lunge behandeln kann. Japanische Wissenschaftler konnten in einer Studie aufzeigen, dass ein bestimmtes Lebensmittel vielversprechende Effekte zeigt: Kann der Saft der Kiwibeere, auch bekannt als Mini-Kiwi oder Arguta-Kiwi, vor Lungenkrebs schützen?
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Übersicht
Das steckt in den Mini-Kiwis
Bei der Kiwibeere bzw. Sarunashi (Actinidia arguta) handelt es sich um eine essbare Frucht, die in bestimmten Regionen Japans, in Nordchina, auf der koreanischen Halbinsel sowie im Osten Russlands beheimatet ist. Arguta-Kiwis sind reich an Vitamin C und E. Außerdem enthalten sie Kalium, Kalzium, Eisen und Ballaststoffe.2
Warum die Forscher die Kiwibeere in den Fokus nahmen
Frühere Studien konnten aufzeigen, dass Sarunashi ein Superfood mit 20 essenziellen Nährstoffen, zahlreichen Vitaminen, sowie Antioxidantien ist.3,4 Aufgrund dessen geriet die Frucht auch in der Krebsforschung zunehmend in den Fokus.5
Die Wissenschaftler Okayama University untersuchten nun speziell die Wirkung der Frucht – genauer: die Wirkung ihres Saftes – auf Lungenkrebs, da diese Krebsart für die meisten Krebs-Todesfälle in Japan verantwortlich ist.6
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Ablauf der Studie mit dem Saft der Kiwibeere
Dafür führten die Forscher eine Mäuse-Studie durch. Sie injizierten den Tieren NNK, ein in Tabakprodukten enthaltender, krebserregender Inhaltsstoff, woraufhin sie Lungenkrebs-Tumore entwickelten. Während einer Gruppe nur NNK verabreicht wurde, injizierten die Wissenschaftler die andere Gruppe nicht nur mit NNK, sondern führten ihnen auf oralem Wege auch den Saft der Kiwibeere zu.7
In einem zweiten Teil der Studie testeten die Forscher zwei spezielle Verbindungen, die im Saft der Kiwibeere enthalten sind, nämlich die sekundären Pflanzenstoffe Polyphenol und Isoquercetin. Auf diese Weise wollten sie identifizieren, worauf genau eine mögliche krebshemmende Wirkung zurückzuführen wäre.
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So soll das Lebensmittel vor Lungenkrebs schützen
Tatsächlich zeigte sich im ersten Teil der Studie, dass die Mäuse, denen neben NNK auch der Fruchtsaft verabreicht worden war, weniger Tumoren in der Lunge entwickelten, als die Tiere der Kontrollgruppe. Zurückzuführen sein soll dies auf die schützende Wirkung des Kiwibeerensaftes, die sich am ehesten im Bereich der Entwicklung von Genmutationen (Entartung von Erbmaterial) abspielt, die eine Ursache von Lungenkrebs sein können. Aus Sicht der japanischen Forscher scheint der Saft gesunde DNA-Strukturen vor Entartung zu schützen, was die Entwicklung von Lungentumoren reduziert. Ob diese Wirkung nicht nur im Tierversuch, sondern auch im Menschen stattfindet, muss in weiteren Studien untersucht werden.