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Internationale Studien

Luftverschmutzung scheint Corona-Todesrisiko deutlich zu erhöhen

Luftverschmutzung Corona: Eine asiatische Frau trägt eine Mund-Nasen-Schutzmaske, im Hintergrund Hochhäuser im Smog
Das stinkt gewaltig: Feinstaub in der Luft erhöht offenbar das Risiko deutlich, an Corona zu sterben Foto: Getty Images
Christian Glass

5. November 2020, 20:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Studien liefern Hinweise, dass eine hohe Luftverschmutzung das Risiko deutlich erhöht, an einer Corona-Infektion zu sterben. Eine Erkrankung an Covid-19 schlägt auf das Herz-Kreislauf-System. Vor allem aber ist die Lunge belastet.

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Alarmierende Zahlen: Aufgrund von Luftverschmutzung sollen rund 15 Prozent der Menschen weltweit ein erhöhtes Risiko haben, infolge einer Infektion mit dem Coronavirus zu sterben. In Deutschland liegt der Wert sogar bei 26 Prozent, in Ost-Asien bei 27 Prozent, in Europa immerhin bei 19 Prozent und in den USA bei 17 Prozent – so die Ergebnisse einer Studie von Forschenden des Max-Planck-Institut für Chemie und der Uni Mainz sowie der Berliner Charité.

Warum kann Luftverschmutzung das Sterberisiko bei Corona erhöhen?

Corona geht bei Betroffenen vor allem auf die Lunge und den Kreislauf. Viele Covid-19-Erkrankten scheinen dabei eher milde Krankheitssymptome zu zeigen. Wen es jedoch schwer erwischt, der muss mit Brennen in der Lunge, Husten und Schüttelfrost kämpfen – oder mit noch schwereren Verläufen. Die deutsche Studie zeigte jetzt auf, dass zudem die Belastung durch Luftverschmutzung wie Feinstaub das Risiko signifikant erhöht, an den Folgen einer Corona-Infektion zu sterben.

Auch eine jüngst erschienene Studie im Fachblatt „Science Advances“ legt nahe, dass es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und einem erhöhten Sterberisiko infolge einer Corona-Infektion gibt. Biostatiker von der Harvard-Universität (USA) verglichen die Qualität der Luft in insgesamt 3089 Countys der USA jeweils mit der dortigen Sterberate infolge von Covid-19. Die Auswertung ergab, dass bereits bei einem Anstieg von einem Mikrogramm Feinstaub-Partikel in der Luft die Corona-Sterberate um elf Prozent ansteigt. Die Autoren der Studie raten, den Zusammenhang zwischen Covid-19-Symptomen und Feinstaub weiter zu erforschen. Allerdings sagen die Wissenschaftler auch, dass die Auswertung der Studie noch keinen hinreichenden Beweis darstellt, inwieweit der Zusammenhang gegeben ist. Vielmehr handele es sich um einen indirekten Zusammenhang. Bedeutet: Zu starke Luftverschmutzung kann die Arterien verengen und versteifen. Ähnliche Symptome kann das Coronavirus bei Infizierten verursachen. Beide Belastungen verstärken sich – mit schweren Folgen.

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Forscher fordern, Feinstaubbelastung zu reduzieren

Das Forscherteam aus Deutschland hat deshalb dazu aufgerufen, die Belastung durch Feinstaub zu reduzieren. Über Grenzwerte der Feinstaubbelastung, bei denen es kritisch für den Menschen wird, diskutieren Wissenschaftler zwar noch immer. Fakt ist aber: Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide belasten die Lunge. Auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina fordert deshalb, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, um Feinstaub in der Luft zu reduzieren. Nach Ansicht der Wissenschaftler kann beispielsweise die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz durch den Feinstaub in der Luft begünstigt werden.

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Was ist eigentlich Feinstaub?

Als Feinstaub bezeichnet man winzige Partikel, die in der Luft schweben und die Atemwegsorgane belasten können. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler ist Feinstaub sogar schädlicher als Stickoxid. Das Perfide: Auch wenn eine Belastung durch Feinstaub unterhalb der offiziellen Grenzwerte bleibt, könnte der Staub massive gesundheitliche Schäden anrichten. Die Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (Halle/ Sachsen-Anhalt) fordern daher, Maßnahmen zu treffen, die die Belastung der Bevölkerung herunterfahren.

Themen Coronavirus
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