30. August 2022, 17:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Künstliche Süßstoffe, wie sie vor allem in Light-Getränken vorkommen, erhöhen offenbar nun doch das Krebsrisiko. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Langzeitstudie mit über 100.000 Teilnehmern.
Künstliche Süßstoffe wie Aspartam und Co. gelten zwar nicht als super gesund, werden aber in der Regel als unbedenklich eingestuft. Trotzdem sind die nahezu kalorienfreien Zusatzstoffe nicht ganz unumstritten. Nun wirft eine neue Langzeitstudie der Sorbonne Universität Paris, bei der 102.865 erwachsene Frauen und Männer teilnahmen, ein neues negatives Licht auf die Debatte. Ihrer Erkenntnis nach erhöhe der übermäßige Konsum von Süßstoffen, beziehungsweise Light-Getränken das Krebsrisiko um ganze 13 Prozent. Dies gelte besonders für Brust-, Darm und Prostatakrebs.
Übersicht
Untersuchungszeitraum dauerte im Schnitt acht Jahre
Das Forscherteam analysierte die Daten von Personen, die an der „NutriNet-Santé-Studie“ teilnahmen. Das noch immer laufende Forschungsprojekt startete im Jahr 2009 mit dem Ziel, komplexe Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheitszustand aufzudecken. Um herauszufinden, ob und inwieweit künstliche Süßstoffe das Krebsrisiko erhöhen, verglichen die Wissenschaftler über einen durchschnittlichen Zeitraum von acht Jahren 24-Stunden-Ernährungsaufzeichnungen mit Krebsdiagnosen. Die Forscher führten statistische Analysen durch, um die Zusammenhänge zwischen künstlichen Süßstoffen und dem Krebsrisiko zu untersuchen. Dabei wurden Faktoren wie Alter, Geschlecht, Diabetes, Gewicht etc. bereinigt.“1
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Speziell die Süßstoffe Aspartam und Acesulfam-K sollen Krebsrisiko erhöhen
Die Forscher fanden heraus, dass Teilnehmer, die größere Mengen an künstlichen Süßstoffen, insbesondere Aspartam und Acesulfam-K, zu sich nahmen, ein um 13 Prozent höheres Krebsrisiko aufwiesen als Nicht-Konsumenten. Aspartam und Acesulfam-K sind übrigens die am meisten verwendete Süßungsmittel in Light-Getränken wie Cola Light oder kalorienarmen Energy-Drinks. Laut Studienbericht sollen die Betroffenen besonders häufig Brustkrebs entwickelt haben. Aber auch Darm- und Prostatakrebs traten vermehrt auf.
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Wie künstliche Süßstoffe Krebszellen am Sterben hindern
Wenn der Körper Aspartam verdaut, entsteht als Nebenprodukt Formaldehyd, schreibt unter anderem das britische Wissenschaftsmagazin „The Conversation“ in einem aktuellen Artikel.2 Dies könnte möglicherweise dazu führen, dass dieses sich in Zellen ansammelt und sie krebsartig werden lässt. Denn tatsächlich sind unsere Zellen miteinander „verdrahtet“ und zerstören sich bei Krebsgefahr selbst. Die Forschung vermutet, dass Aspartam die alarmierenden Gene dafür ausschaltet, sodass die Krebszellen ungehindert weiter wachsen.
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Forscherin: Besser Süßstoffe einschränken oder ganz darauf verzichten
Auch wenn es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die auf Eigenabgaben der Probanden basiert, liefert die Untersuchung für Studienleiterin Charlotte Debras wichtige neue Erkenntnisse, wie sie in einer Medienmitteilung erklärt: „Vieles deutet darauf hin, dass künstliche Süßstoffe, die in vielen Lebensmittel- und Getränkemarken weltweit enthalten sind, mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht werden können.“ 3 Sie rät deshalb, auf künstliche Süßstoffe so gut es geht zu verzichten.
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Quellen
- 1. Debras C., Chazelas E,. Srour B. et al. (2022) Artificial sweeteners and cancer risk: Results from the NutriNet-Santé population-based cohort study. PLOS Medicine.
- 2. The Conversation. Sweeteners may be linked to increased cancer risk – new research. (aufgerufen am 04.04.2022)
- 3. PLOS. (2022). Artificial sweeteners may not be safe sugar alternatives