24. November 2023, 19:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bloß kein Zucker! Ein Gedanke, der sich bei vielen ernährungsbewussten Menschen in den Köpfen hält. Gleichzeitig scheinen viele auch zu denken, dass Lebensmittel mit künstlichen Süßstoffen eine gesündere Alternative darstellen. Doch ist das wirklich so? Tatsächlich ist man sich diesbezüglich selbst in der Forschung nicht einig. Eine neue Studie liefert jetzt Hinweise dafür, wie Light-Getränke auf die Leber wirken. FITBOOK-Medizin-Redakteurin Melanie Hoffmann erklärt, was die Forscher herausgefunden haben.
Zuletzt konnte eine Studie aufzeigen, wie schlecht zuckerhaltige Getränke für die Leber sind – und erweckte dabei den Anschein, dass Light-Getränke nicht denselben Effekt auf das Organ hätten (FITBOOK berichtete).1 Doch dem widersprechen nun Erkenntnisse einer anderen Untersuchung.
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Übersicht
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Light-Getränken und einer kranken Leber?
Angesichts der Beliebtheit von Light- und Zero-Getränken, also Erfrischungsgetränken, die mit „null Zucker und null Kalorien“ beworben werden, wollten Forscher aus China herausfinden, wie sie auf die Leber wirken.
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Ablauf der Studie
Zu diesem Zweck werteten sie Daten von Personen, die zwischen 2003 und 2006 an dem US-amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) teilgenommen hatten, aus. Insgesamt standen ihnen die Informationen von 2378 Teilnehmern zur Verfügung. Sie enthielten detaillierte Aufzeichnungen über die Ernährung und den Konsum von Erfrischungsgetränken. In Bezug auf Light-Getränke hatten die befragten Personen zwischen „nie“, „selten“ „manchmal“ und „immer“ wählen können.2 Außerdem lagen den Wissenschaftlern Daten zur allgemeinen Gesundheit sowie Lebererkrankungen vor.
1289 Personen hatten keine Lebererkrankung, während 1089 eine nichtalkoholische Fettleber aufwiesen, in der Studie auch als MASLD bezeichnet. Diese Abkürzung steht für Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung. So soll die Fettleber-Erkrankung laut einer Übereinkunft von 236 Experten aus 56 Ländern nun korrekterweise genannt werden. Eine Umbenennung, die sich in einem größeren Rahmen wohl aber erst noch etablieren muss.3 Zum besseren Verständnis verwenden wir in diesem Artikel weiterhin die Bezeichnung Fettleber.
Mithilfe statistischer Analyseverfahren ermittelten die Forscher einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Light-Getränken und dem Auftreten einer Fettleber. Darüber hinaus berechneten sie, inwieweit der Body-Mass-Index (BMI) der Studienteilnehmer eine Rolle spielte.
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Höherer Konsum von Light-Getränken lässt das Fettleber-Risiko steigen
Die Analyse ergab, dass der Konsum von Light-Getränken in der Gruppe der Fettleber-Patienten höher war als bei der Gruppe der Personen ohne Lebererkrankungen. Die Fettleber-Patienten hatten auch einen deutlich höheren BMI als die Vergleichsgruppe. In rund 85 Prozent der Fälle, in denen ein hoher Light-Getränke-Konsum und Fettleber gemeinsam vorlagen, war auch ein erhöhter BMI im Spiel. Bemerkenswert war aber zugleich, dass bei den Personen mit höherem BMI keine statistisch relevante Mehraufnahme an Energie vorlag. Das deutet darauf hin, dass die Studienteilnehmer mit höherem BMI und Fettleber sich nicht wesentlich kalorienreicher ernährten als die anderen Probanden.4
Die Interpretation der Wissenschaftler: Ein hoher Konsum von Light-Getränke führt zu Fettleber – womöglich, weil er in direkter Folge zunächst den BMI erhöht. Letzteres ist jedoch aktuell nur eine Vermutung, die durch weitere Forschung nun genauer beleuchtet werden muss.