10. Januar 2025, 20:23 Uhr | Read time: 5 minutes
Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, wird Ihre Gesundheit es Ihnen in jedem Fall danken! Aber wie lange braucht der Körper eigentlich, um sich vom gesundheitsschädlichen Tabakkonsum wieder vollständig erholen? FITBOOK-Autorin Laura Pomer erklärt die Phasen der Regeneration und wie lange es wirklich dauert, bis sich einzelne Organe und Körperfunktionen wiederhergestellt haben.
Zigarette ausdrücken und lieber heute als morgen mit dem Rauchen aufhören, lautet die Devise. Denn im Volksmund ist oft von rund sieben Jahren die Rede, bis der Körper sich nach der letzten Zigarette wieder erholt haben soll. Die Amerikanische Krebsgesellschaft weiß es jedoch genauer und listet die einzelnen Phasen der Regeneration nach dem endgültigen Rauchstopp auf.1
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Übersicht
Rauchen aufhören: Diese Regenerations-Phasen setzen nach der letzten Zigarette ein
Am ersten Tag nach der letzten Zigarette
Bereits 20 Minuten (!) nach der letzten Zigarette pendeln sich Herzfrequenz und Blutdruck wieder ein. Innerhalb der folgenden acht Stunden geht die Kohlenmonoxidbelastung im Blut zurück, die Ihnen das in Tabakwaren enthaltene Nikotin zugefügt hat. Sind erst einmal 24 Stunden vergangen, folgt der nächste richtig große Schritt: Die Gefahr auf einen Herzanfall hat sich deutlich verringert.
Eine paar Tage nach der letzten Zigarette
Eine Nebenwirkung des Rauchens ist, dass sich Geschmacks- und Geruchssinn verschlechtern. Diese normalisieren sich jedoch innerhalb von zwei Tagen nach der letzten Zigarette. Sie werden also spätestens am dritten, vierten Tag nach der letzten Zigarette begeistert davon sein, wie lecker so manches ist.
Drei Monate nach der letzten Zigarette
Nach zwei bis drei Monaten hat sich die Lunge etwas erholt. Das bemerkt man an einem längeren Atem (im wörtlichen Sinn), etwa beim Sport. Den sollten Sie jetzt übrigens unbedingt in den Alltag integrieren!
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Ein Dreivierteljahr nach der letzten Zigarette
Innerhalb der kommenden Wochen gehen auch Hustenanfälle und Kurzatmigkeit zurück. Die Nebenhöhlen sind freier, als es während Ihrer aktiven Zeit als Raucher so oft der Fall war, und Sie fühlen sich weniger schlapp. Darüber hinaus schreibt die Amerikanische Krebsgesellschaft, dass nun „winzige haarähnliche Strukturen, die den Schleim aus der Lunge transportieren sollen (genannt: Zilien), ihre Funktion wieder aufnehmen“. Die Folge: eine sauberere Lunge und eine verringerte Gefahr auf Entzündungen.
Fünf Jahre nach der letzten Zigarette
Nach einem Jahr ohne Zigaretten sind Sie nur noch halb so gefährdet, eine koronare Herzkrankheit zu bekommen, wie Sie es als Raucher waren. Nach fünf Jahren hat sich auch die Gefahr auf einen Schlaganfall um die Hälfte reduziert.
10 Jahre nach der letzten Zigarette
Nach zehn Jahren hat sich Ihre Gefahr auf tödlichen Lungenkrebs um die Hälfte reduziert. Genauso verhält es sich mit der Gefahr auf eine Krebsentwicklung in Luft- und Speiseröhre, Nieren, Bauchspeicheldrüse und im Mundraum.
15 Jahre nach der letzten Zigarette
Nach 15 Jahren sind Sie körperlich so aufgestellt wie vor Ihrer ersten Zigarette. Das heißt: Sie sind nicht mehr (oder weniger) gefährdet, an einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder an Krebs zu erkranken, beziehungsweise zu sterben, als jemand, der noch nie geraucht hat.
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Ciao Zigarette: Lieber früher als später mit dem Rauchen aufhören
15 Jahre dauert es also, bis sich der Körper nach dem Rauchstopp wieder vollständig regeneriert hat. Sagen Sie der Zigarette also am besten direkt ade: Je früher man mit dem Rauchen aufhören kann, desto besser für den Körper. Konkrete Hinweise lieferte dafür etwa eine Studie aus dem Jahr 2004, die die Effekte eines Rauchstopps auf die Sterblichkeit in verschiedenen Altersgruppen untersuchte. 2
Rauchstopp mit 30 Jahren bringt mehr als mit 60 Jahren
Das Ergebnis der Untersuchung (Studiengruppen wurden mit lebenslangen Rauchern verglichen):
- Wer im Alter von 60 Jahren mit dem Rauchen aufhörte, gewann rund drei Lebensjahre
- Mit 50 Jahren waren es sechs Jahre, die man an Lebenserwartung gewann,
- bei den 40-Jährigen waren es neun Jahre und
- 30-Jährige, die den Tabakkonsum gestoppt hatten, konnten sich über zehn gewonnene Jahre freuen
Es gibt also fundierte Argumente dafür, besser früher als später mit dem Rauchen aufzuhören. Wobei die Einschränkung der Aussagekraft der Studie nicht unerwähnt bleiben soll. Bei ihr handelt es sich um eine Beobachtungsstudie, die Zusammenhänge, aber keine Kausalitäten aufgezeigt hat. Auch der mögliche Einfluss anderer Faktoren wie Ernährung oder Bewegung wurde nicht geklärt. Außerdem liegt die Veröffentlichung der Studie rund 20 Jahre zurück. Die Datenerhebung streckt sich sogar noch deutlich weiter in die Vergangenheit. Die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf die Gegenwart könnte u. a. auch deshalb eingeschränkt sein, weil sich Bestimmungen rund um den Tabakkonsum sowie die Beschaffenheit von Zigaretten im Laufe der Zeit verändert haben.