24. September 2020, 5:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wie geht Deutschland unter Pandemiebedingungen in die kalte Jahreszeit, wo sich naturgemäß mehr Menschen anstecken? Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat Empfehlungen vorgelegt.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat mit Blick auf den Corona-Herbst einheitlichere Regeln in Deutschland angemahnt. „Mit Blick auf eine mögliche angespannte Situation im Herbst und Winter sollten bundesweit einheitliche Regeln und Eskalationsstufen für Schutzmaßnahmen definiert werden, die je nach regionalem Infektionsgeschehen greifen“, empfehlen die Leopoldina-Experten.
Ziel müsse es auch bei steigenden Neuinfektionszahlen bleiben, das öffentliche und wirtschaftliche Leben aufrechtzuerhalten und die Schließung von Bildungseinrichtungen zu vermeiden. Entsprechend hatten sich auch Vertreter von Bund und Ländern zuletzt immer wieder geäußert.
Corona-Herbst: Soziale Bedürfnisse berücksichtigen, Anpassungen bei Test- und Quarantänevorgaben
Die Wissenschaftler appellieren an die Politik, bei allen Schutzmaßnahmen „differenzierter als bislang“ die Rechte Betroffener, etwa in Pflegeeinrichtungen, zu wahren und ihre sozialen Bedürfnisse angemessen zu berücksichtigen“. Bei Test- und Quarantänevorgaben werden außerdem Anpassungen im Herbst und Winter empfohlen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits angekündigt, dass es bis Mitte Oktober eine neue Corona-Teststrategie, Testverordnung und neue Quarantäneregeln geben solle.
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Zeit zwischen Test und Ergebnis soll weiter verkürzt werden
Die Leopoldina sieht viel Potenzial in einer möglichen Zulassung sogenannter Antigen-Schnelltests. „Ziel muss es sein, die Zeit zwischen Test und Ergebnis weiter zu verkürzen und insbesondere die Infektiosität zu erfassen, da sich hierauf die Notwendigkeit von Isolationsmaßnahmen begründet.“ Spahn hatte angekündigt, dass diese Schnelltests Bestandteil der neuen Teststrategie werden sollen, weil sie mittlerweile auch qualitativ besser seien. Beispielsweise könnten damit Besucher von Pflegeheimen schnell getestet werden, um direkt ein Ergebnis zu erfahren.
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Wissenschaftler plädieren für Verkürzung der Isolationszeit
In ihrer Stellungnahme plädieren die Wissenschaftler außerdem dafür, die Isolationszeit nach Symptombeginn bei nachgewiesener Erkrankung auf eine Woche zu verkürzen, „um negative Auswirkungen für Einzelne, Familienangehörige sowie Wirtschaft und Gesellschaft zu reduzieren“. „Auch die Quarantänezeit von Personen, die einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt waren (…), ließe sich nach neueren Schätzungen von 14 auf 10 Tage reduzieren“, heißt es weiter.
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„Die Missachtung verbindlicher Anordnungen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist überall mit einem Bußgeld zu belegen, um solchen Anordnungen den gebotenen Nachdruck zu sichern“, heißt es. Wie lange eine Alltagsmaske schützt, haben wir hier für Sie aufgeschrieben.