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Laut Studie

Wer diese Krankheit hat, sollte regelmäßig Kürbis essen

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10. September 2019, 12:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Sie sind rund, meist orange und dürfen im Herbst in keiner Küche fehlen: Kürbisse. Eine US-Studie mit Ratten legt nahe, dass sich der regelmäßige Verzehr von Kürbis positiv auf den Verlauf einer bestimmten Volkskrankheit auswirkt. Um welche handelt es sich und an welchen Inhaltsstoffen könnte das liegen? Wie die Wissenschaftler zu ihren Erkenntnissen gelangten und welche Diät FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke Betroffenen empfiehlt, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) hat jeder dritte Erwachsene in Deutschland Bluthochdruck. Das sind rund 20 Millionen Erwachsene.1 Da Hypertonie zudem weitere schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann, gilt es, das Leiden nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dass Sport den Blutdruck senken kann, ist bekannt. Außerdem ist die Ernährung eine wichtige Stellschraube. So weiß man z. B., dass Bluthochdruck-Patienten salzreiche Speisen meiden sollten, da Salz den Blutdruck in die Höhe treibt. Eine US-Studie legt zudem nahe, dass der bloße Verzehr von Kürbis ebenfalls den Blutdruck senken könnte. Das zumindest war das Ergebnis eines Tiermodells, durchgeführt von der Tuskegee University in Alabama und präsentiert in der Fachpublikation „Hypertension“.2

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Das hat das Forscherteam untersucht

Patienten, die an Bluthochdruck erkrankt sind (Hypertoniker), bekommen häufig ACE-Hemmer verschrieben. Diese Medikamente senken den Blutdruck, erhöhen den Bradykininspiegel und verringern die Herzhypertrophie. Aufgrund einer demografiespezifischen Bradykinin-Empfindlichkeit haben afroamerikanische Patienten, die ACE-Hemmer einnehmen, ein erhöhtes Risiko für ein Angioödem. Hierbei führen Wassereinlagerungen in der Haut zu Schwellungen. Das gab Biomediziner Dr. Soweto Thomas den Anlass, nach Wegen zu suchen, den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken können.

Aufbauen auf langjähriger Forschung zur Wirkung von Kürbissen (Öl, Samen) auf die Gesundheit, untersuchte das Team um Dr. Thomas den Effekt von Verzehr von Kürbis auf den Blutdruck sowie den Herzmuskel. Dafür führten sie ein Experiment mit sechs Wochen alten Ratten durch, welche Bluthochdruck aufwiesen. Die Tiere erhielten über einen Zeitraum von acht Wochen ein speziell angereichertes Futter, bei welchem vier Prozent der Gesamtenergie entweder aus Kürbiskernen oder dem Fruchtfleisch des Kürbisses stammten. Ebenso gab es Ratten, die Nahrung ohne Kürbis erhielten und als Kontrollgruppe dienten sowie eine Gruppe von Ratten, die mit einem herkömmlichen ACE-Hemmer behandelt wurde.

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Genutzt wurde die Sorte Calabaza-Kürbis, da diese in den US häufig in Kürbiskonserven verwendet wird.

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Im Tiermodell hatte Kürbis Einfluss auf den Blutdruck sowie den Herzmuskel

Nach Ablauf der acht Wochen zeigte sich, dass bei den Ratten, deren Nahrung Kürbis enthielt, der Blutdruck signifikant gesunken war im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bei den Ratten, die Kürbisfruchtfleisch fraßen, reduzierte sich das Risiko um 23 Prozent, bei den Ratten, die Kürbiskerne fraßen, um 27 Prozent. Das Gewicht des Herzens unterschied sich bei den Kürbisgruppen nicht von der Kontrollgruppe, das Herzgewicht der mit Medikamenten behandelten Mäusen hatte jedoch im Vergleich zur Kontrollgruppe um 15 Prozent abgenommen.

Weitere Studie zeigt positiven Effekt durch Kürbiskernprotein auf das metabolische Syndrom

Auch eine Studie an Ratten aus dem Jahr 2022 kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Bluthochdruck ist Teil des metabolischen Syndroms. Deshalb wurden in diesem Fall Ratten untersucht, die eine Fruktose-reiche Ernährung erhielten, welche ein Risiko für das metabolische Syndrom darstellt. Bei Zugabe von Kürbiskernprotein zeigte sich, dass diese Maßnahme den durch Fruktose induzierten Veränderungen im Stoffwechsel deutlich entgegenwirkt. Darüber hinaus wiesen Ratten, die Kürbiskernprotein bekamen, weniger oxidativen Stress in Leber und Nieren auf, welcher durch Fruktose verursacht wird.4

Warum könnte Kürbis blutdrucksenkend wirken?

In einer Pressemitteilung der AHA zeigt sich Prof. Judith Wylie-Rosett vom Albert Einstein College of Medicine in New York wenig überrascht über die Studienergebnisse. Sie sagt, dass Kürbis zu den unter der sogenannten DASH-Diät empfohlenen Gemüsesorten zählt. Kürbis ist reich an Betacarotin, Kalium und anderen Inhaltsstoffen, denen man nachsagt, den Blutdruck senken zu können.

Ernährungsexpertin erklärt: Was steckt hinter der DASH-Diät?

Sophie Brünke, Redakteurin bei FITBOOK

„„ Die Abkürzung „DASH“ steht für „Dietary Approaches to Stop Hypertension“, zu Deutsch „Ernährungsstrategien, um Bluthochdruck aufzuhalten“.

Sie zielt neben einer direkten Senkung des Blutdrucks auch auf eine Gewichtsreduzierung ab, denn diese wirkt sich ebenfalls positiv auf Bluthochdruck aus.
Basis der Ernährung von Hypertonikern sollten demnach Gemüse, Obst, Salat und Vollkorngetreide sein. Verzichtet bzw. stark eingeschränkt werden müssen Lebensmittel, die reich an Zucker und Salz sind, rotes Fleisch sowie Alkohol. Auch gehärtete Pflanzenfette, wie z. B. Palmöl, müssen aus der alltäglichen Ernährung getrichen werden.““Sophie Brünke, Redakteurin bei FITBOOK

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Einschränkungen der Studie

Die Studie ist richtungsweisend für alternative, medikamentenfreie Wege zur Blutdruckkontrolle in allen Bevölkerungsgruppen.

Gleichzeitig muss man sich natürlich vor Augen halten, dass die vielversprechenden Ergebnisse bei Ratten und nicht bei Menschen erzielt worden sind. Das unterstreicht auch Dr. Thomas: „Von Tiermodellen ausgehend kann man nie vollständig vorhersehen, was bei anschließenden Humanstudien passieren wird.“

Quellen

Themen Blutdruck Bluthochdruck (Hypertonie)

Quellen

  1. Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZH). Blutdruck in Deutschland: Daten und Fakten. Robert Koch-Institut. (aufgerufen am 22.11.2023) ↩︎
  2. Soweto, T. (2019). The Role of Pumpkin Flesh in Reducing Mean Arterial Pressure in a Genetic Rat Model for Hypertension. Hypertension. ↩︎
  3. American Heart Association. Pumpkin pulp, seeds lower blood pressure in rat study. (aufgerufen am 22.11.2023) ↩︎
  4. Chenni, A., Cherif, F. Z. H., Chenni, K. et al. (2022). Effects of Pumpkin (Cucurbita pepo L.) Seed Protein on Blood Pressure, Plasma Lipids, Leptin, Adiponectin, and Oxidative Stress in Rats with Fructose-Induced Metabolic Syndrome. Preventive Nutrition and Food Science. ↩︎
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