7. Februar 2024, 13:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer am Wochenende krank ist und nicht zur Arbeit gehen kann, sieht sich oft mit dem Problem konfrontiert, dass die meisten Arztpraxen geschlossen sind und man nicht so einfach an eine Krankmeldung kommt. Und das, obwohl der Arbeitgeber bereits am ersten Tag einen Krankenschein verlangen darf. FITBOOK erklärt, was in diesem Fall zu tun ist.
Grundlegend schreibt das Bundesarbeitsgericht vor, dass der Arbeitnehmer bei einer Arbeitsunfähigkeit, die länger als drei Tage andauert, seinem Arbeitgeber ein ärztliches Attest vorlegen muss. Diese Vorgabe kann jedoch auch verschärft werden, weshalb teilweise Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ab dem ersten Tag verlangt werden. Dies muss dann im Arbeitsvertrag festgelegt sein. Doch was, wenn man am Wochenende ausfällt und daher eine ärztliche Krankmeldung nur über Umwege funktioniert? Das sollten Sie wissen.
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Auskunft per Telefon
Wenn Sie an einem Wochenende erkranken, können Sie sich per Telefon erkundigen, welche Arztpraxis in Ihrer Umgebung geöffnet hat. Diese stellt Ihnen in diesem Fall auch eine Krankmeldung aus. Hierfür steht Ihnen die bundesweite Hotline 116117 zur Verfügung.
Falls der Arbeitgeber aber auch eine Krankmeldung per Telemedizin akzeptiert, kann man am Wochenende auf diesem Weg an eine gelangen. Bei Apps, wie TeleClinic und Doktor.De, lässt sich einfach ein Profil mit der Krankenkassenkarte anlegen und eine Videosprechstunde mit einem Arzt vereinbaren. Nach dem Termin stellt der Arzt dann per App die Krankmeldung bereit.
Eigene Erfahrung
„Das Prinzip mit der Hotline funktioniert an sich gut. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die Praxen, die man empfohlen bekommt, nicht immer ein Katzensprung entfernt sind. Im kranken Zustand wollte ich daher oft nicht die quälende Reise zum Arzt antreten und auch meine Mitmenschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht meiner schniefenden Nase und dem trockenen Husten aussetzen – Maske hin oder her. Da war mir eine Online-Sprechstunde mit einem Arzt per App schon viel lieber und ich kann sagen: Es funktioniert super! Nach dem Angeben meiner Symptome in der App konnte ich ein Zeitfenster auswählen, in dem mir dann ein Arzt zugewiesen wurde. Das Telefonat ging oft sehr schnell, man erklärte seinen Krankheitsverlauf, sprach ggf. Medikamente ab und bekam einige Minuten später seine Krankschreibung. Dennoch: Bei ernsteren Erkrankungen, die man nicht nur mündlich besprechen sollte und nicht mehr nur mit Hausmitteln sowie frei verfügbaren Medikamenten lösen kann, ist ein Gang zu einer Arztpraxis ratsamer.“– Janine Riedle, Redakteurin bei FITBOOK
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Rückwirkende Ausstellung der Krankmeldung
Falls Ihr Arbeitgeber zwar am ersten Tag der Krankheit ein Attest verlangt, aber nicht zwangsläufig auch am ersten Tag vorgelegt bekommen möchte, können Sie sich bis zu drei Tage rückwirkend krankschreiben lassen.1 Das ist besonders von Vorteil, wenn es Ihnen aufgrund der Schwere der Krankheit nicht möglich ist, direkt einen Arzt aufzusuchen. Das bedeutet: Wer bspw. am Samstag nicht zur Arbeit erscheint, muss sich spätestens am darauf folgenden Dienstag beim Arzt vorstellen. Allerdings sollte ersichtlich sein, dass Erkrankung tatsächlich über einen Zeitraum mehrerer Tage Bestand hatte. Sonst kann der Arzt die Arbeitsunfähigkeit anzweifeln und sich demnach weigern, nach dem Wochenende eine Krankmeldung auszustellen.