27. März 2018, 16:20 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Eklige News aus der Badewanne: Forscher haben im Inneren von Plastik-Badeentchen üppige Bakterien- und Pilz-Teppiche gefunden. Teilweise waren die Keime sogar krankheitserregend.
Haben Sie schon mal auf ein Badeentchen gedrückt, und es spritzte braune Brühe heraus? Dass es im Inneren von Badespielzeug schmutzig zugeht, dürfte für die wenigsten überraschend sein. Aber was wächst im Inneren der Plastikteilchen eigentlich genau heran? Dieser Frage sind Wissenschaftler der Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung & Gewässerschutz der Schweiz (kurz Eawag) sowie der University Illinois nachgegangen. Jetzt wurden die Forschungsergebnisse veröffentlicht.
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„Üppige Teppiche“ aus Bakterien und Pilzen
Sowohl in benutzten Badespielzeugen als auch in neue Gummienten, die elf Wochen lang unter realistischen Bedingungen (benutztes Badewasser, Seifenreste, Schweiß, Bakterien des menschlichen Körpers) im Einsatz waren, seien „üppige Teppiche aus Bakterien und Pilzen“ gefunden worden: Pro Quadratzentimeter tummelten sich zwischen fünf und 75 Mio. Zellen.
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Legionellen in Badeentchen
Beunruhigend: 60 Prozent der aufgeschnittenen Entchen enthielten laut Studienergebnis Pilze. Es kommt aber noch übler: In vier von fünf Entchen wiesen die Forscher potentiell krankheitserregende Bakterien nach – darunter Legionellen oder die als hartnäckige Krankenhauskeime bekannten Stäbchenbakterien Pseudomonas aeruginosa.
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Es drohen Entzündungen und Magen-Darm-Infekte
Bei (Klein-)Kindern, die sich mit der braunen Brühe bespritzen, können die Biofilme zu Entzündungen an Augen und Ohren führen oder zu Magen-Darm-Infekten, sagt Frederik Hammes, einer der an der Studie beteiligten Forscher. Schuld sei übrigens nicht das Wasser – sondern die Entchen selbst! Das weiche Plastik biete nämlich eine perfekte Nährstoffquelle für Bakterien, heißt es.
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Sollte die Badeente in Zukunft also ganz raus ans der Wanne? Oder reicht es, sie nach dem Baden gründlich zu reinigen? Darauf geben die Mikrobiologen keine Antwort – sehen aber einen anderen Weg: „Strengere Vorschriften für die Polymere, die für die Entchen verwendet werden.“ Das habe für problematische Chemikalien schließlich auch geklappt.