28. November 2024, 17:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Alle Jahre wieder“ heißt es an Weihnachten – und das gilt auch für Änderungen bei Gesetzen und Preisen, die regelmäßig zum Ende eines Jahres bekannt gegeben werden. Auch der Jahreswechsel 2024/2025 bildet hier keine Ausnahme. Was Sie 2025 Neues bei Krankenkassen, Patientenakte und Pflege erwartet, erfahren Sie hier.
Beitragsanpassungen, veränderte finanzielle Ansprüche, Einführung der elektronischen Patientenakte: 2025 kommen einige Neuerungen auf uns zu. Einige davon – etwa die Krankenkasse betreffend – werden wahrscheinlich bei vielen Menschen für Unmut sorgen, andere – womöglich Änderungen bei Patientenakte und Pflege – stellen eher Fortschritte dar. Wir erklären die Details.
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Übersicht
Höhere Beiträge bei Krankenkassen
Gesetzliche
Bereits im Oktober sorgte die Meldung über steigende Zusatzbeiträge bei den gesetzlichen Krankenkassen für Aufregung. Der Schätzerkreis, der sich aus Spezialisten des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS) und der GKV zusammensetzt, kam zu der Einschätzung, dass der Zusatzbeitrag für die einzelnen Kassenmitglieder im Schnitt um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent angehoben werden würde.1
Gründe für die steigenden Beiträge sind mehr Ausgaben im Gesundheitswesen und höhere Kosten für Medikamente sowie Behandlungen und Pflege einerseits, geringere Einnahmen für die Krankenkassen andererseits. Die gesetzliche Krankenversicherung musste allein im ersten Quartal 2024 insgesamt ein Minus von 776 Millionen Euro hinnehmen.
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Die oben genannte Schätzung der durchschnittlichen Anhebung muss aber nicht bedeuten, dass alle Kassen anheben. Zudem können Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge unterschiedlich stark anheben – das wird sicherlich davon abhängen, wie wirtschaftlich stark sie sind.
Diesbezüglich ist eine Studie des DFSI interessant, die die Finanzkraft der Krankenkassen untersucht hat.2 Hervorragend schnitten dabei u. a. Audi BKK und die HEK – Hanseatische Krankenkasse ab. In die schlechteste Kategorie (befriedigend) fielen u. a. IKK classic und KKH – Kaufmännische Krankenkasse. AOK und Barmer gehören zu den Kassen, die mit „gut“ bewertet wurden. Je nach Wirtschaftlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit höher bzw. geringer, dass eine Kasse ihren Zusatzbeitrag stark anhebt.
Private
Auch Privatversicherte werden 2025 womöglich tiefer in den Geldbeutel greifen müssen. Experten gehen davon aus, dass v. a. länger bestehende Verträge angepasst würden. Für alle, die ab dem Jahr 2000 in die PKV eingetreten sind, sorgt ein „Airbag“ für gedämpfte Beiträge im zunehmenden Alter. Außerdem entfallen etwa unter anderem mit Rentenalter die Zahlungen für das Krankentagegeld, dazu erhalten privat versicherte Rentner von der gesetzlichen Rentenversicherung einen Zuschuss.3
Einführung der elektronischen Patientenakte (ePa) ab Januar 2025
Nach dem E-Rezept soll jetzt auch die ePa, also die elektronische Patientenakte, kommen. Sie soll es Ärzten erleichtern, an möglichst viele für sie wichtige Informationen ihrer Patienten zu kommen. Das kann besonders in akuten Notfällen, wenn Betroffene womöglich nicht mehr ansprechbar sind, Leben retten. Ab dem 15. Januar wird die elektronische Patientenakte in Modellregionen eingeführt, Mitte Februar ist die bundesweite Einführung geplant.4 Wie man die ePa einrichtet, erfahren Sie hier.
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Das ändert sich im neuen Jahr bei der Pflege
Erfreulich sind die Neuerungen, die in der Pflege 2025 anstehen. Ab dem 1. Januar steht eine Erhöhung von Pflegeleistungen an, und zwar um je 4,5 Prozent. Wie viel Geld Pflegebedürftigen zusteht, hängt von ihrem Pflegegrad ab.5
Folgende Pflegeleistungen werden 2015 erhöht
- Pflegegeld
- Pflegesachleistungen
- Entlastungsbetrag
- Pflegehilfsmittel zum Verbrauch
- Verhinderungspflege
- Kurzzeitpflege
- Tages- und Nachtpflege
- Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
- Ergänzende Unterstützungsleistungen für DiPA
- Leistungen für die vollstationäre Pflege
- Wohngruppenzuschlag & Anschubfinanzierung für Wohngruppen