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Welche Krankenkassen 2023 teurer werden

krankenkasse teurer: Symbolbild für Kosten
Viele Krankenkassen erhöhen ihre Zusatzbeiträge Foto: Getty Images

20. Dezember 2022, 14:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Pünktlich zu Beginn des neuen Jahres erhöhen zahlreiche gesetzliche Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag. Und das womöglich, ohne ihre Mitglieder vorab darüber zu informieren. Wie viel welche Kasse erhöht und ob sich ein Wechsel lohnen kann – der große Überblick

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Versicherte müssen sich darauf einstellen: 2023 werden viele Krankenassen teurer. Wie das Vergleichsportal „Check24“ berichtet, erreicht der Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung im neuen Jahr eine Rekordhöhe. Durchschnittlich steigt er zum 1. Januar 2023 nämlich von 1,3 auf 1,6 Prozent. Doch was ist der Zusatzbeitrag eigentlich? Welche Krankenkasse erhöht wie viel – und sollte man darüber nachdenken, zu einer anderen Krankenkasse zu wechseln? FITBOOK liefert Antworten.

Was ist der Krankenkassen-Zusatzbeitrag

Bei dem Zusatzbeitrag handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen zusätzlichen zum gesetzlich festgeschriebenen allgemeinen Beitragssatz erhobenen Beitrag. Jede Krankenkasse legt ihren individuellen Zusatzbeitrag individuell selbst fest – unter Berücksichtigung ihrer erwarteten Einnahmen und Kosten. Wie der allgemeine Beitrag ist der Zusatzbeitrag einkommensabhängig. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,3 Prozent des Bruttogehalts.1,2

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Krankenkassen-Zusatzbeitrag: Welche Krankenkasse wird 2023 teurer?

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt mit 1,60 Prozent auf ein Rekordniveau. Die Beitragsbemessungsgrenze wird auf 59.850 Euro angehoben.3 Versicherten drohen damit Mehrkosten von bis zu 233 Euro jährlich.

Zusatzbeiträge der Krankenkassen 2023 im Überblick

KrankenkasseZusatzbeitrag 2022
(in %)
Zusatzbeitrag zum 01.01.2023
(in %)
ERHÖHUNGEN zum 1.1.2023
AOK Nordwest1.701,89
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland1.301,80
BKK VBU1,601,80
IKK Brandenburg und Berlin1,491,77
BAHN-BKK1,201,70
pronova BKK1,501,70
DAK-Gesundheit1,501,70
BKK Wirtschaft & Finanzen1,391,69
IKK Südwest1,501,65
AOK Baden-Württemberg1,301,60
BERGISCHE Krankenkasse1,401,60
BKK Diakonie1,401,60
IKK classic1,301,60
energie-Betriebskrankenkasse1,381,59
Salus BKK1,451,59
AOK Bayern1,301,58
mhplus BKK1,281,58
BKK Akzo Nobel Bayern1,301,55
AOK Niedersachsen1,301,50
AOK PLUS1,201,50
BKK Freudenberg1,301,50
BKK MAHLE1,101,50
BOSCH BKK1,201,50
Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK)1,301,50
BKK ProVita1,301,49
Mobil Krankenkasse1,291,49
BIG direkt gesund1,301,45
Bertelsmann BKK1,001,40
BKK Melitta HMR1,201,40
BKK Scheufelen1,101,40
Continentale Betriebskrankenkasse1,251,40
R + V Betriebskrankenkasse1,201,40
BKK Faber-Castell & Partner0,651,35
BKK VerbundPlus1,101,35
Heimat Krankenkasse1,101,30
Audi BKK1,101,30
Handelskrankenkasse (hkk)0,690,98
Krones BKK0,700,90
BKK PFAFF0,400,80
KONSTANTER BEITRAG zum 01.01.2023
KNAPPSCHAFT1,601,60
VIACTIV Krankenkasse1,601,60
WMF BKK1,601,60
Novitas BKK1,541,54
BARMER1,501,50
Kaufmännische Krankenkasse – KKH1,501,50
Betriebskrankenkasse PricewaterhouseCoopers1,481,48
Merck BKK1,401,40
HEK-Hanseatische Krankenkasse1,301,30
Mercedes BKK1,301,30
Techniker Krankenkasse (TK)1,201,20
IKK gesund plus 1,101,10
Südzucker BKK1,101,10
BKK Schwarzwald-Baar-Heuberg0,980,98
BKK EWE0,900,90
BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 0,900,90
BKK Textilgruppe Hof 0,900,90
BMW BKK 0,300,30
SENKUNGEN zum 01.01.2023
SKD BKK 1,291,15
BKK Herkules 1,401,09
BKK Groz-Beckert 0,900,40
Quelle: Pressemitteilungen/Verwaltungsratssitzungen der Krankenkassen (Stand 20.12.2022, wird laufend aktualisiert. Angaben ohne Gewähr.)

Krankenkassen müssen erstmals nicht vorab per Brief informieren

Neu ist außerdem, dass die gesetzlichen Krankenkassen ihre Mitglieder nicht mehr persönlich per Brief über eine Beitragserhöhung informieren müssen. Diese Informationspflicht ist bis zum 30. Juni 2023 ausgesetzt. Damit könnten die Mehrkosten ab Anfang Januar für Versicherte zu einer bösen Überraschung werden.

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Sonderkündigungsrecht

Mit der Erhöhung des Beitrags greift für Versicherte das Sonderkündigungsrecht. Konkret heißt das: Erhöht eine Kasse den Zusatzbeitrag zum 1. Januar 2023, haben Kassenmitglieder das Recht, bis zum 31. Januar 2023 zu kündigen und zu einer anderen Krankenkasse zu wechseln.

Bis zu 293 Euro jährlich sparen: Wechsel der Kasse kann sich lohnen

Angesichts von Beitragserhöhungen kann es sich für Versicherte lohnen, die Krankenkasse zu wechseln. So können Versicherte mit einem Jahreseinkommen von 58.050 Euro – welches der Beitragsbemessungsgrenze entspricht – durch einen geschickten Wechsel bis zu 293 Euro im Jahr sparen. Bei einem Einkommen von 30.000 Euro jährlich liegt das Sparpotenzial immerhin noch bei 152 Euro im Jahr. Zusätzlich kann man durch die Wahl einer neuen Krankenkasse mitunter von attraktiven Zusatzleistungen profitieren, wie etwa für die professionelle Zahnreinigung oder verschiedene Vorsorgeuntersuchungen.

Die deutschen Versicherten hätten 2022 insgesamt 4,5 Milliarden Euro sparen können

„Check24“ kommt zu dem Schluss, dass gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland 2022 mehrere Milliarden Euro verschenkt haben, weil sie ihre Kasse nicht gewechselt haben. „Wären alle gesetzlich Versicherten zur günstigsten bundesweit tätigen Kasse im Check24-Vergleich mit einem Zusatzbeitrag von 0,69 Prozent gewechselt, hätten sie insgesamt 4,5 Mrd. Euro gespart“, lautet das Fazit des Vergleichsportals.

Ob sich der Wechsel einer Krankenkasse lohnt, ist dabei immer eine individuelle Kosten-Nutzen-Rechnung. Neben den Beiträgen sollte man immer auch einen Blick auf die erwähnten Zusatzleistungen werfen und sich die Frage stellen, ob die zu den persönlichen Bedürfnissen passen und sich individuell rechnen. Kurz gesagt muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen.

Beitragssätze und maximales Sparpotenzial

Bundeslandniedrigster Beitragssatz*
(in %)
höchster Beitragssatz*
(in %)
Spanne Beitragssätze
in (%)
max. Ersparnis für ein Jahr Arbeitsnehmergehalt 58.050 Euro brutto p.a.**
(in €)
Berlin15,2916,301,01293
Brandenburg15,2916,301,01293
Mecklenburg-Vorpommern15,2916,301,01293
Nordrhein-Westfalen15,2916,301,01293
Schleswig-Holstein15,2916,301,01293
Bayern15,2916,200,95276
Baden-Württemberg15,2916,200,91264
Bremen15,2916,200,91264
Hamburg15,2916,200,91264
Hessen15,2916,200,91264
Niedersachsen15,2916,200,91264
Rheinland-Pfalz15,2916,200,91264
Saarland15,2916,200,91264
Sachsen15,2916,200,91264
Sachsen-Anhalt15,2916,200,91264
Thüringen15,2916,200,91264
Bundesweit tätige Kassen15,2916,200,91264
* davon allgemeiner Beitragssatz 14,60 Prozent
** Beitragsbemessungen 2022
Quelle: CHECK24 Vergleichsportal für Krankenversicherungen GmbH (Stand:29.11.2022)
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Quellen

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Themen Krankenkasse
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