23. Dezember 2023, 18:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Krampfadern an den Beinen sehen nicht nur unschön aus. Sie können auch zu schweren Beinen oder Wadenkrämpfen führen. Wer sich die Krampfadern entfernen lassen möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten.
Krampfadern sind für viele vor allem im Frühling und Sommer ein ästhetisches Problem. Schließlich fallen die bläulich hervortretenden Adern, die oft an den Beinen (insbesondere an den Unterschenkeln) auftreten, dann besonders auf. Eine kurze Hose, einen flattrigen Rock oder ein Sommerkleid tragen? Das ist Betroffenen oft unangenehm. Dabei bekommt jeder fünfte Erwachsene im Laufe seines Lebens Krampfadern, wobei Frauen etwas häufiger als Männer betroffen sind.1
Übersicht
So entstehen Krampfadern
Die Venen in den Beinen liegen sowohl oberflächlich als auch tiefer im Bein. Die tiefen Beinvenen transportieren sauerstoffarmes Blut zum Herzen. Zudem befördern die oberflächlichen Beinvenen das Blut aus der Haut, dem Fettgewebe und der Muskulatur in die tieferen Venen. Um einen Rückfluss zu vermeiden, haben alle Venen Klappen, die wie ein Ventil fungieren. Schwächeln diese Klappen oder die Wände der Venen jedoch, kommt es zum Blutrückstau in den oberflächlichen Venen; es bilden sich Krampfadern.
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Sind Krampfadern gefährlich?
Doch nicht nur optisch fallen Krampfadern auf. Auch gesundheitlich können sie viele Probleme verursachen. Spätestens bei Beschwerden wie schweren Beinen, braunen Flecken oder offenen Stellen, Krämpfen und Stechen ist der Gang zum Gefäßchirurgen angesagt.
Denn Krampfadern können zu Venenentzündungen, Hautgeschwüren, Thrombosen oder sogar zu einer Lungenembolie führen, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG).
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Wie lassen sich Krampfadern ambulant entfernen?
Es gibt drei Möglichkeiten, die laut DGG in den meisten Fällen ambulant möglich sind.
- Bei stark ausgeprägten Krampfadern kommt meist die Stripping-Methode zum Einsatz. Über zwei kleine Schnitte am Bein wird die Vene bei kurzer Narkose herausgezogen.
- Medizinisches Fachpersonal kann oberflächliche Venen auch mit Radiowellen oder Laser behandeln. Das passiert, indem diese über einen kleinen Einstich mit Wärme versiegelt werden.
- Relativ neu sind Venenkleber: Der Chirurg versiegelt die Stammvene über einen Spezialkatheter mit einem Gewebekleber. Vorteil daran ist auch, dass das ansonsten übliche Tragen von Kompressionsstrümpfen über eine gewisse Dauer nach dem Eingriff entfällt.
Während alle Krankenkassen das Stripping übernehmen, sollten Patienten für die Radiowellen- oder Laserbehandlung bei ihrer Kasse nachfragen. Auch die Venenkleber- Behandlung für Krampfadern übernehmen die Krankenkassen nicht.
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Wann ist eine stationäre Behandlung notwendig?
Trifft auf einen Patienten oder eine Patientin mindestens einer der folgenden Punkte zu, spricht ist eine stationäre Behandlung empfehlenswert:
- Es gibt einen besonders ausgedehnten Krampfaderbefund
- Der oder die Betroffene hat ein offenes Bein
- Er oder sie hat starkes Übergewicht
- Beide Beine werden gleichzeitig operiert
- Es gab schon einmal eine Krampfader-OP
- An den Beinen bestehen Vernarbungen
- Es sind schon Thrombosen aufgetreten
- Der Patient ist eingeschränkt mobil und kann nicht häuslich versorgt werden
- Der Patient ist über 75 Jahre alt
Ein stationärer Aufenthalt dauert in der Regel jedoch nur eine Nacht. Trifft mindestens einer der genannten Punkte zu, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten – Allerdings nur bei einer offenen Operation. Eine stationäre Aufnahme beim Veröden wird im Ausnahmefall ebenfalls gezahlt, etwa bei erhöhter Nachblutungsgefahr.
Quellen2